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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition)
Autoren: Kristan Higgins
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eintragen lassen. Sein Bischof war darüber zwar nicht glücklich, aber der gute Priester meinte, das sei es ihm wert gewesen, um unsere erneute Eheschließung vorzunehmen. Ich fand, dass das riesig nett von ihm war!
    Chris war unser Trauzeuge, und stellen Sie sich vor! Der „Thumbie“ war von einer dieser Firmen angenommen worden, die diese komischen Produkte vertreiben, die spätnachts im Fernsehen angepriesen werden. Bislang hatte er etwa vierzehn Dollar verdient, aber man wusste ja nie. Er zwinkerte mir zu, und ich lächelte zurück.
    „Liebe Gemeinde“, begann Pater Bruce, „wir sind heute hier versammelt, um Zeugen zu sein, wie Nick und Harper in Liebe und Hingabe den Bund der Ehe schließen, und das zum hoffentlich letzten Mal, denn ich weiß zwar nicht, wie es euch geht,aber ich finde, keiner von uns sollte dieses Theater noch einmal mit ansehen müssen.“
    „An dem ist wirklich ein Komiker verloren gegangen“, raunte ich Nick zu. Er grinste.
    Ich sah zu unseren Gästen. Dad hatte seinen Arm um BeverLee gelegt, und sie weinte unter glücklichem Lächeln blaue Tränen. Theo war mit seiner letzten Exfrau gekommen, und Carol, Tommy und die anderen Anwälte aus der Kanzlei waren ebenfalls da sowie ein paar Klienten (es ging doch nichts über eine Hochzeit, um Ausschau nach einem möglichen Partner zu halten, oder?). Dennis und Jodi und ihr kleiner Sohn saßen hinten neben Kim und Lou und ihren vier Jungs, die sich gegenseitig schubsten. Jason Cruise war da … Nick hatte darauf bestanden, und ich übte mich in Toleranz. Auch Pete Camden war anwesend, zusammen mit anderen Angestellten des Architekturbüros. Pete sah nicht allzu glücklich aus, aber das war mir egal.
    Es hatte einigen Aufruhr wegen meines … äh … ungewöhnlichen Heiratsantrags gegeben. Natürlich hatte fast jeder vor Ort eine Kamera oder ein Handy dabeigehabt, sodass die Zeitung von Martha’s Vineyard ein wunderbares Foto von unserem Kuss im Wasser auf der Titelseite abgedruckt hatte – unter der Überschrift: „Scheidungsanwältin wagt Sprung ins kalte Wasser, um Exmann zurückzuerobern“. Nick hatte die Seite rahmen lassen und zeigte gelegentlich darauf, wenn wir anfingen zu streiten.
    Doch unsere Streitereien waren harmlos und gingen hauptsächlich darum, wie viel Zeit wir in Boston und wie viel auf Martha’s Vineyard verbringen sollten. Nick und ich hatten nämlich ein langes Gespräch mit Pete geführt, das darauf hinauslief, dass Nick weniger reisen musste und ein zweites Büro in Boston eröffnete. Er meinte, das Schöne daran, ein eigenes Unternehmen zu haben, sei doch, dass man flexibel wäre. Und so zog er nach der langen Zeit in New York frohen Mutes nach Boston, mokierte sich dort über die verschlungenen Straßen, machte sich Feinde, wenn er sein Yankees-Käppi trug, und lobteden ausgezeichneten Fisch und die Meeresfrüchte in den Restaurants. Jeden Monat verbrachten wir ein paar Tage in der „richtigen Stadt“, wie er es nannte, aber er fühlte sich wohl. Und schaffte es sogar einmal, die Geschwindigkeitsbegrenzung zu brechen.
    Ich für meinen Teil arbeitete von Montag bis Donnerstag für Bainbrook, Bainbrook & Howe in Boston und den Rest der Woche auf der Insel. Wir hatten eine nette kleine Wohnung in Back Bay gekauft, behielten aber trotzdem das Haus in Menemsha. Wenn wir Kinder bekommen würden, was hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten ließe, würden wir uns irgendwie umstellen. Nichts war endgültig, und ich hatte großes Vertrauen in die Zukunft.
    Wir gaben uns das Jawort, und diesmal … diesmal war ich sicher, dass wir es schaffen würden.
    „Nick? Hast du den Ring?“, fragte Pater Bruce.
    „Ach ja, Nick … Hast du ihn?“ Nick hatte mir den Ring bisher nicht gezeigt, was ich ziemlich unfair fand. „Eigentlich hätte ich doch entscheiden müssen, ob ich ihn mag, wo ich diejenige bin, die ihn den Rest ihres Lebens tragen wird.“
    „Hört diese Frau eigentlich auch mal auf zu reden?“, stöhnte Nick in gespielter Verzweiflung. „Ja, ich habe den Ring.“ Er hob eine Augenbraue, Christopher reichte ihm den Ring, Nick lächelte, nahm meine Hand und schob ihn mir auf den Finger.
    Es war mein Ehering. Der erste.
    „Oh Nick“, flüsterte ich andächtig und bekam feuchte Augen.
    „Du sollst wissen, dass ich, einen Tag nachdem du mich verlassen hast, nach diesem Ring gesucht habe“, erklärte Nick. „Ich musste dafür den Gullydeckel öffnen, das Fallrohr hinuntersteigen und die Abflussrinne
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