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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen
Autoren: Ursel Scheffler
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Sie für einen altmodischen Zauberer verständlich erklären, worum es da geht, Mr Miller?«, fragt Mottenotto interessiert.
    Â»Die Menschen können mit Lasertechnik dreidimensionale Spiegelbilder hervorrufen, die den echten Gegenständen täuschend ähnlich sind. Diese Scheingegenstände können sich sogar bewegen. Und alles ganz ohne Zauberei«, erklärt Artie Miller bereitwillig.
    Â»So’ne Art Fata Morgana?«, vergewissert sich Mottenotto.
    Â»So’ne Art«, entgegnet Miller. Man merkt ihm an, dass er keine Lust hat, vor dem Abendessen weitere wissenschaftliche Erklärungen abzugeben. Glücklicherweise erklingt jetzt der Gong, der zum Essen ruft.
    Â»Ich bin lichtig hunglig«, gesteht Ming Peng Ping.
    Es gibt Couscous, einen Gemüseeintopf. Dazu gegrillten Hammelrücken mit Mirabellenkompott.
    Â»Hammellückenmitmilabellen«, sagt Ming Peng Ping und schnalzt mit der Zunge. Er hat es kaum ausgesprochen, da futtern schon alle um die Wette.
    Â»War wirklich gut!«, sagt Mottenotto nach dem Mokka und streicht zufrieden über seinen kleinen Kugelbauch.
    Â»Gestadden: Es gläbt noch etwas Gonfekt in Ihrem Bart«, bemerkt Bubi Beelze und entfernt ein paar Mandelsplitter aus Mottenottos Gesichtsmatratze.
    Danach steht Otto auf und reckt sich. Er sieht auf die Uhr. Es bleibt gerade noch Zeit für einen kleinen Spaziergang am Nil.
    Â 
    Eine halbe Stunde später trommeln zwei dunkelhäutige Knaben auf Tonkrügen, die mit Ziegenhaut bespannt sind. Ein Vodoomeister und ein Guru aus Hinterindien summen Omanipadmehummmm .
    Es ist Zeit für den Abendvortrag!
    Die Tagungsteilnehmer streben gehorsam aus allen Himmelsrichtungen herbei. Auch die, die jetzt lieber ein Schläfchen gemacht hätten. Anwesenheit ist Pflicht, wenn der große Rotarius Galaxis spricht! Er ist ein Günstling des reichen Scheichs Abu Amon Mammon aus Saudi-Arabien, der die Veranstaltung sponsert.
    Es ist ein warmer Abend, und die Kongressteilnehmer haben sich in dem großen Innenhof des Hotels versammelt, der mit bestickten Sitzkissen ausgestattet ist. Das blaue Rednerpult ist mit einem silbernen Halbmond und Sternzeichen verziert. An der Rückwand des Hofes hängt ein kunstvoll geknüpfter Teppich mit magischen Symbolen. Hoch gewachsene nubische Diener in weißen Kaftanen zünden jetzt die Fackeln an, die in handförmigen Haltern an den Wänden stecken. Die Flammen tauchen den Hof in flackerndes Licht und wieder erklingen die Trommeln. Die Veranstaltung beginnt.
    Doch dann sind alle mächtig überrascht: Es tritt nämlich nicht Rotarius Galaxis, der Spezialist für Holografie, ans Rednerpult, sondern ein gewisser Hans Magnus von Orkus. Er spricht auch nicht über Holografie …
    Â»Dies ist eine Krisensitzung, meine Herren der magischen Zunft!«, ruft er mit donnernder Stimme. »Und ich stehe hier als Sonderbeauftragter von DTG. Sie befahl mir, Folgendes kundzutun...«
    Er holt sein Manuskript aus dem schwarzen Mantel-ärmel und beginnt mit seiner Strafpredigt:
    Â»Chaotische Zustände herrschen überall! Keiner hält sich mehr an die Regeln von DTG und unserer Zunft. Es hat massenhaft Austritte aus der Diabolo -Transportgesellschaft gegeben! Darum gilt in Zukunft: Wer seine Beiträge nicht bezahlt, verliert sofort die Fluglizenz. Für Schwarzfahrer gibt es keine fliegenden Besen, keine fliegenden Untertassen, keine Flugumhänge mehr. Kehren Sie auf den Boden der Tatsachen zurück, meine Herren - ohne DTG sind Sie nichts. Und DTG ist nichts ohne Sie! Stärken Sie die Gemeinschaft. Solidarität mit der DTG, verflixt noch mal!«, donnert er. »Und wer da denkt: Ich brauche die Diabolo -Transportgesellschaft nicht, ich fliege ganz normal mit dem Flugzeug oder Hubschrauber, dem kann ich sagen, dass wir auch unsere Möglichkeiten haben. Denken Sie mal an die Maschine des Zauberers Barbidou, die auf rätselhafte Weise über dem Chinesischen Meer verschwand … Und selbst wenn Sie mit der Bahn oder mit dem Auto verreisen wollten, haben wir unsere trickreichen Einfälle. Lesen Sie nur die Tagespresse.«
    Â»Gilt die Vorschrift auch für uralte, echte fliegende Teppiche?«, meldet sich das schüchterne Stimmchen des marokkanischen Magiers Abdullah Achmed Achlachlahlach aus dem Hintergrund.
    Â»Selbstverständlich! Wer gegen unsere Regeln verstößt, dem nehmen wir die Macht über sein magisches
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