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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)
Autoren: Victoria Alexander
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geküsst zu haben. Auf jeden Fall hatte es einen gewissen Reiz, zumal bei dieser besonderen Fremden.
    »Ob es von mir abhängt.« Sie zog ihre Hand zurück. »Oder von anderem, von Kräften, die bereits wirken.«
    Er schaute sie verwundert an. »Meinen Sie Schicksal, Vorsehung, die Sternenkonstellation oder etwas in der Art?«
    »Nein, eigentlich dachte ich eher an Verlangen, Bedürfnisse, unverfälschte Lust«, erwiderte sie hörbar amüsiert.
    »Lust?« Er nickte bedächtig und überspielte damit seine Überraschung. Im Laufe seines Lebens hatte er schon mit einigen Frauen geflirtet, und häufig auch mit dem erklärten Ziel, am Ende das Bett mit ihnen zu teilen. Er war allerdings nicht sicher, jemals einer Frau begegnet zu sein, die so direkt war wie Lady Chester. Dieser Zug an ihr war überaus faszinierend. »Lust kann durchaus ein sehr starkes Motiv sein.«
    »Und zugleich ein gefährliches.«
    »Ich versichere Sie, mich Ihnen nicht gegen Ihren Willen aufdrängen zu wollen.«
    »Das ist nicht die Gefahr, die mir Sorge bereitet.«
    »Noch käme mir in den Sinn, Ihnen meine Aufwartung zu machen, sofern Sie es nicht wünschen.«
    »Ich dachte nicht...«
    Er beugte sich näher zu ihr und flüsterte: »Oder würde Sie in meine Arme ziehen und küssen, bis Sie um mehr flehen, es sei denn ich wäre mir sicher, dass Sie geküsst zu werden wünschen.«
    »Ein Wunsch, der zweifelsfrei durch Lust hervorgerufen würde.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und strich ihm leicht mit den Fingerspitzen übers Revers. »Wie gesagt, ein sehr gefährliches Gefühl.«
    »Und zugleich«, er ergriff ihre Hand, »nicht besonders unwillkommen.«
    »Nein, mein lieber Lord Warton.« Sie streckte sich nach oben und streifte seinen Mund so sanft, dass Gideon nicht zu sagen wusste, ob sich ihre Lippen überhaupt berührt hatten. Dann trat sie einen Schritt zurück, noch ehe er reagieren konnte. »Ganz und gar nicht unwillkommen. Außerdem ist es das Element der Gefahr, welches das Vergnügen erst abrundet. Stimmen Sie mir zu?«
    »O ja.« Er widerstand dem Verlangen, seine Drohung wahr zu machen und sie zu küssen. Nichts wollte er lieber, als ihre Lippen zu spüren, die sich auf die seinen pressten, und er war zuversichtlich, dass sie dasselbe wollte. Andererseits ließ sich dieses Spiel zwischen ihnen auf einer dunklen Terrasse in der Winterkälte viel zu aufregend an, als dass er es frühzeitig beenden könnte. Es war eine verlockende Vorspeise, ein faszinierender Prolog, ein Versprechen. Und als solches entschieden zu köstlich, um die Dinge zu übereilen. »Für den Fall«, sagte er und wählte seine Worte sehr sorgfältig, »dass Sie und ich tatsächlich den Wirkungen der Lust oder des Schicksals, oder wie immer wir es nennen wollen, anheimfallen sollten, hätte ich dann Ihre Erlaubnis, Ihnen meine Aufwartung zu machen? Würden Sie mir die Ehre erweisen, mit mir zu Abend zu essen? Übermorgen vielleicht?«
    »Ich fürchte, übermorgen bin ich bereits anderweitig verpflichtet.«
    »Und am Tag darauf?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Auch da habe ich schon andere Pläne.«
    »Dann in vier Tagen. Oder in fünf. Oder nächste Woche, wenn es Ihnen besser passt.«
    »Ist das die Hartnäckigkeit, die Sie zuvor erwähnten?«
    Er warf ihr ein Grinsen zu. »Gefällt sie Ihnen?«
    »Sie beeindruckt mich. Nun gut, sagen wir in fünf Tagen?«
    »Hervorragend. Ich schicke Ihnen meine Kutsche.«
    »O nein. Sie werden zu mir zum Abendessen kommen. Bei mir zu Hause.«
    »Bei Ihnen?«
    »Auf jedem Spielfeld, in jeder Sportart, gilt der Heimvorteil als unschätzbares Gut.«
    Er lachte. »Und ich lasse mich immer wieder gern auf ein nettes Spiel ein. Ich werde die Tage zählen. Von jetzt ab.« Er bot ihr den Arm an. »Es ist empfindlich kühl hier. Wir sollten besser wieder hineingehen. Ich fürchte, wir werden bald jedes Gefühl in unseren Extremitäten verlieren.«
    »Seltsam, bis jetzt bemerkte ich die Kälte gar nicht.«
    »Weil Sie zweifellos die Wärme meiner Gegenwart genossen«, sagte er mit einem Anflug gespielter Bescheidenheit.
    »Ja, das muss es wohl gewesen sein«, entgegnete sie lächelnd. Dann wurde sie ernster. »Sie sind anders, als ich Sie mir vorstellte.«
    »Ist das gut?«
    »Darüber muss ich noch entscheiden. Außerdem, wenn ich Ja sage, würde es Ihnen womöglich zu Kopf steigen und eine bereits vorhandene, ernst zu nehmende Charakterschwäche verstärken.«
    »Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen.« Er lachte. »Darf ich Sie nun
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