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Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Titel: Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe
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Gemüse und Zwiebeln braten wollte, zusammen mit dem Maisbrei, der vom Frühstück übrig geblieben war.
    Trace ging zu ihr hinüber. Noch immer trug er Noah auf dem Arm, dem es ein diebisches Vergnügen zu bereiten schien, von dem riesigen Hut gleichsam verschluckt zu werden. »Er gleicht Mitch aufs Haar«, bemerkte er leise.
    Bridget wagte nicht einmal, zu ihm aufzublicken. »Und er wird ihm von Tag zu Tag ähnlicher«, antwortete sie, um einen heiteren Tonfall bemüht. »Allerdings ist Noah weit weniger gelassen als sein Vater. Er hat einen starken Willen und ein hitziges Temperament.«
    »Zweifellos von dir geerbt.«
    »Skye«, erklärte Bridget knapp, als hätte sie Trace nicht verstanden, »geh bitte hinaus und versuche, ein Huhn zu fangen. Und nimm Noah mit.«
    Skye gehorchte wortlos, obwohl ihr der Hinweis auf der Zunge lag, dass diese beiden Aufgaben in direktem Widerspruch zueinander standen. Noah quengelte ein wenig, als wollte er sich nur ungern von Trace trennen - oder von dessen Hut.
    Dann waren sie plötzlich allein in der kleinen, schummrigen Hütte. Bridget spürte, dass Trace sie unverwandt ansah, doch es kostete sie einige Überwindung, seinem Blick zu begegnen. Sein Anblick hatte eine seltsame Wirkung auf sie. Sie hatte jedes Mal das Gefühl, sich hinsetzen und frische Luft zufächeln zu müssen - wie eine kleine dumme Gans auf ihrem ersten Ball.
    »Warum bist du hergekommen?«, fragte Bridget.
    Seine Züge wirkten ernst und ausdruckslos zugleich. »Ich habe es Mitch versprochen«, antwortete er. »Zwei Tage bevor er ertrank, erhielt er deinen Brief und erfuhr von Noahs Geburt. Mitch war überglücklich, doch es bereitete ihm große Sorgen, so weit von euch entfernt zu sein.« Trace zögerte und rieb sich den Nacken. »Schließlich ließ er mich schwören, dass ich mich um euch kümmern würde, falls er nicht mehr nach Hause käme.«
    Bridget kannte die genauen Umstände von Mitchs Unfall. Trace hatte sie ihr in einem Brief so deutlich geschildert, dass es ihr manchmal schien, als hätte sie die Tragödie mit eigenen Augen gesehen. Dennoch stiegen ihr bei der Erwähnung seines Todes die Tränen in die Augen. »Zur Hölle mit dir«, flüsterte sie. »Hast du denn nicht schon genug Unheil angerichtet?«
    Er nahm ihr den Kochlöffel aus der Hand, packte sie bei den Schultern und drehte sie sanft zu sich herum. »Was meinst du damit?«, fragte er rau.
    »Das weißt du ganz genau«, zischte Bridget hasserfüllt. »Wenn du nicht gewesen wärst, hätte sich Mitch niemals zur Armee gemeldet, und Noah und ich müssten nun nicht ohne ihn weiterleben. Wie kannst du es wagen, hier zu erscheinen wie ein strahlender Held, wo doch alles ...«
    »Wo doch alles nur meine Schuld war?«, beendete Trace den Satz. Seine Stimme klang beherrscht, doch es schwang ein gefährlicher, messerscharfer Unterton in ihr mit.
    Es wäre ohnehin sinnlos gewesen, die Tränen verbergen zu wollen, also versuchte Bridget es erst gar nicht. Seltsam, es erschien ihr ganz natürlich, in Traces Gegenwart zu weinen, obwohl sie all die Jahre seit Kriegsbeginn immer die Einsamkeit gesucht hatte, wenn sie ihre Gefühle nicht mehr hatte beherrschen können. »Ja!«, schluchzte sie. »Ja! Mitch war nicht wie du. Er war freundlich und arglos und glaubte, alle anderen Menschen müssten auch so sein: freundlich, ehrlich und gut. Er hätte alles getan, was du von ihm verlangtest. Verdammt, Trace, das muss dir doch bewusst gewesen sein!«
    Trace fuhr sich mit der Hand durch das von der Sonne gebleichte Haar. Er brauchte saubere Kleidung, ein Bad und eine Rasur - und trotzdem spürte Bridget wieder diese unwiderstehliche Sehnsucht nach ihm, die ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. Niemals hatte sie einer Menschenseele ihre Gefühle für Trace offenbart - sie gestand sie sich ja kaum selbst ein.
    »Mitch hatte seinen eigenen Kopf«, erwiderte er rau, und in seinem Blick flackerte die Erinnerung an hunderte gefallener Soldaten auf. Einer von ihnen war sein bester Freund gewesen.
    »Du stellst ihn ja geradezu als Einfaltspinsel hin. Ich habe ihn nicht dazu gezwungen, in den Krieg zu ziehen. Mitch wusste, dass es seine Pflicht und Schuldigkeit war, so wie wir alle.«
    Ihre Blicke trafen sich, sie maßen einander wie zwei kampflustige Raubtiere. Die Spannung schien beinahe hörbar in der Luft zu knistern, und Bridget spürte ihren rasenden Herzschlag im ganzen Körper. Ich bin wütend, sagte sie sich, nichts weiter. Nichts weiter!
    »Er verließ Frau
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