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Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie
Autoren: Valentin Zahrnt
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anderen Hand holte er zum Schlag aus.
    Jan hoffte, dass es schnell vorbei sein würde. Er wollte die Augen schließen, doch eine helle Bewegung zog seine Aufmerksamkeit auf sich: Anna sprang Oliver hinterher und wirbelte an ihm vorbei, Rücken an Rücken, so dicht, dass sie sich berührten. Sie vollendete ihre Pirouette, machte einige Schritte an der Glaswand entlang und streckte die gefesselten Arme hinter sich. Darin hielt sie die Pistole, die Oliver in seinem Gürtel getragen hatte.
    Sie entsicherte.
    Oliver machte einen Satz und schlug nach der Waffe.
    Ein Schuss krachte, die Pistole flog davon.
    Oliver stürzte sich auf Anna. Seine Hände griffen ins Leere, er fiel auf die Knie, stöhnte – und krabbelte der Pistole nach.
    Anna war schneller. Sie rannte zur Pistole, ging in die Hocke und hob sie hinter ihrem Rücken auf. Oliver erstarrte in der Bewegung, das Gesicht knapp vor der Mündung. Ein blutiger Fleck zeichnete sich an seiner Seite ab. Er gab ein schauerliches Geräusch von sich, für einen Moment klang es wie ein Lachen.
    Anna fixierte ihn, den Kopf mit der Beweglichkeit einer Tänzerin über die Schulter gewandt. Ihre kalten, grünen Augen glitzerten.
    Der Schuss traf Oliver ins Gesicht. Er brach zusammen, seine Arme und Beine zuckten, dann lag er still. Jan spürte noch die Finger, die sich um seinen Hals geschlossen hatten, er sah noch den vor Hass verzerrten Mund, fürchtete noch die geballte Faust – und plötzlich war da nur ein blutiger Körper.
    Während Jan das Unglaubliche zu fassen versuchte, kniete sich Anna neben die Leiche und durchsuchte sie rücklinks. Sie schnellte in den Stand und lief zu Jan.
    „ Hier, befrei mich!“
    Hinter seinem Rücken nahm er den kleinen, schmierigen Schlüssel in Empfang und mühte sich, ihn ins Schloss zu bringen. Endlich gelang es ihm, er drehte ihn herum. Ein Klicken und sie warf die Handschellen ab. Sofort rannte sie zu Alberts Leiche.
    Jans Blick sprang zwischen ihr und der Tür hin und her. „Logann soll Olivers Männer zu Laura in den Keller lassen und dort einsperren. Oliver wollte sie alle mit dem Haus in die Luft sprengen. Logann kann jederzeit kommen, um ihn zu holen, damit sie gemeinsam abhauen.“
    In einer Anzugtasche fand Anna einen Schlüssel, lief zu Jan und befreite auch ihn. Sie packte den Mantel, den ihr Oliver ausgezogen hatte, und streifte ihn sich über, während sie zur Tür eilte. Jan folgte ihr.
    Die vier Türen an den Seiten des Saals standen offen. Von unten drang Gelächter zu ihnen. Dazwischen mischten sich Schmerzenslaute.
    Entlang der Wand liefen sie zum Nebenzimmer auf der linken Seite, aus dem das Stöhnen gekommen war. Jan hörte nur noch das Pochen seines Herzschlags. Sie spähten in das Zimmer. Helle Möbel, ein bunter Teppich, Wandbehänge – jemand hatte sich bemüht, möglichst viel Beton zu überdecken und sich gemütlich einzurichten. Auf dem Bett lagen Hernandez und zwei Frauen, die eine gedrungen und dunkelhaarig, die andere schlank, groß und blond. Die Wandbehänge dahinter waren blutverspritzt.
    Jan zuckte zurück. Hernandez hatte mit Oliver kooperiert, um sich und seine Frau zu retten. Trotzdem waren sie dem Massaker nicht entgangen.
    „ Nimm die Maschinenpistole“, flüsterte Anna und lief zur Treppe.
    Jan zwang sich, das Zimmer zu betreten und die Maschinenpistole vom Tisch zu nehmen. Mit der schweren Waffe in beiden Händen hastete er Anna nach.
    Gedämpfter Lärm drang zu ihnen: ein Dröhnen und wütende Schreie. Die Killer hämmerten wohl gegen die Kellertür. Logann würde sich jetzt zu Oliver begeben.
    Anna und Jan eilten die Treppe hinunter.
    Plötzlich kam Logann um die Ecke. Der Schreck lähmte Jan. Ein Schuss. Anna hatte gefeuert. Glas splitterte, sie hatte ihn verfehlt.
    Logann warf sich aus der Bewegung heraus nach vorne, hob im Flug seine Pistole, schoss und schlug fast gleichzeitig auf dem Boden auf.
    Anna schrie und fiel vornüber.
    Noch im Rutschen hob Logann den Arm mit der Pistole und zielte auf Jan.
    Ohne zu begreifen, was er tat, zog Jan den Abzug durch. Die Glaswand hinter Logann explodierte, der Rückstoß riss die Mündung nach oben, Rauch und Staub erfüllten die Luft, Beton regnete auf die Treppe herab, an deren Ende Anna sich zum letzten Mal überschlug und neben Logann liegen blieb.
    Jan ließ den Abzug los und stürmte die Treppe hinunter. Mit überweiten Augen starrte ihm Logann entgegen. Die Salve hatte seinen Oberkörper zerfetzt.
    Anna lag ebenso regungslos, den Körper
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