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Wie heiratet man einen Highlander

Titel: Wie heiratet man einen Highlander
Autoren: Karen Hawkins
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verdanken, dass sie ihn kennengelernt hat. Und du hast unsere Großmutter zu einer ganz glücklichen Frau gemacht. Sie ist sehr, sehr froh über die Hochzeit.“
    „Großmutter glaubt, dass alles, was mit den MacLeans zu tun hat, wunderbar ist - ganz besonders, wenn es bedeutet, dass sie ein paar großartige Urenkel bekommt.“
    „Oh, das wäre wirklich ...“
    Vom Flur her war gewaltiger Lärm zu hören. Es klang, als würde eine Herde Kälber dort herumtoben. Gleich darauf wurde nach einem kurzen Anklopfen die Tür aufgerissen, und ins Zimmer stürmte William, ihr ältester Bruder, gefolgt von einem erstaunlich elegant gekleideten Robert und dem viel zu dünnen Michael.
    Sie waren alle sehr groß, ganz besonders William, der seine Brüder noch deutlich überragte und dessen Schultern beeindruckend breit waren.
    Michael, der erst vor Kurzem von einem heftigen Husten genesen war, warf sich schlaksig in den Sessel vor dem Kamin. „Nun?“, erkundigte sich der Sechzehnjährige und betrachtete die Kleider und Schuhe und die anderen Kleinigkeiten, die überall im Zimmer verteilt waren. „Ich dachte, du hättest inzwischen fertig gepackt.“ Mary grinste. „Caitlyn hatte nur zwei Wochen Zeit zum Packen. Du weißt genau, dass das viel zu kurz ist.“
    Caitlyn starrte Michael mit zusammengekniffenen Augen an. „Seid ihr alle nur gekommen, um uns auf die Nerven zu gehen? Ich kann euch versichern, wir haben auch so genug zu tun und haben nicht vor, euch zu unterhalten.“
    Robert betrachtete die Sachen, die auf dem Bett herumlagen, durch ein Monokel, das er neuerdings benutzte. „Gütiger Gott, Mädchen! Was willst du denn bloß alles mitnehmen?“
    Caitlyn richtete den Blick auf ihren anderen Bruder. „Musst du dieses schreckliche Augenglas benutzen?“
    „Das ist modern“, erklärte er in energischem Ton, wirkte dabei jedoch unsicher.
    „Für einen kurzsichtigen Zyklopen vielleicht.“
    Mary kicherte, während Michael und William laut schnaubten. Robert ließ das Monokel in die Jackentasche gleiten und bemerkte hochmütig: „Nur weil du keine Ahnung von Mode hast...“
    „Hat sie wohl!“, unterbrach ihn Mary. „Du hast doch die Kleider gesehen, die sie genäht hat.“
    Caitlyn strich ein blaues Vormittagskleid auf dem Bett glatt. „Falls man der Liste der Vergnügungen, die die Duchess plant, Glauben schenken kann, habe ich weniger Kleider, als ich brauchen werde. Aber diese müssen reichen. Ich kann die Schultertücher und Schuhe austauschen und ein paar kleine Änderungen vornehmen, sodass die Kleider immer wieder anders aussehen.“ „Caitlyn hat sogar ihr altes Reitkostüm geändert.“ Mary schob die Hand in den offenen Koffer und strich liebevoll über das braune Reitkleid aus Samt. „Hilfst du mir dabei, auch so eins zu nähen, wenn du zurückkommst?“
    Michael schnaubte erneut. „Und wo willst du das tragen? Das einzige Reittier, das wir haben, ist die alte, fette Stute des Gutsherrn.“
    „Es ist egal, wie das Pferd aussieht, auf den Reiter kommt es an“, fauchte Mary.
    „Du hast Stunden damit zugebracht, ein Reitkostüm zu nähen, das du nur ein oder zwei Mal im Monat tragen wirst?“ Dieser Gedanke schien Michael zu erstaunen.
    „Falls ich gut darin aussehe, ist es die Mühe wert.“
    „Eitelkeit ist eine Sünde. Das hat uns Vater schon eine Million Mal gesagt.“
    „Wenn man den Wunsch hat, gut auszusehen, ist man nicht eitel. Eitelkeit ist viel eher, wenn du meinst, du siehst so gut aus, dass es egal ist, was du anhast.“
    Diese Bemerkung löste eine Diskussion zwischen Mary und
    Michael aus, die an Lautstärke gewann, als Robert und William die beiden noch weiter anfeuerten.
    Caitlyn ignorierte sie und packte ein mit Sternen bedrucktes Schultertuch ein, das sie vor drei Monaten während ihres Aufenthalts in London gekauft hatte. Ist das wirklich erst so kurz her? Die ganze Episode erschien ihr inzwischen wie ein verblasster Albtraum.
    Sie konnte sich nicht mehr genau an die Bälle und die Kleider erinnern oder an die opulenten Speisen oder die Attraktionen Londons, doch in ihrem Gedächtnis war noch jede einzelne Sekunde ihres gefährlichen Flirts mit Alexander MacLean bewahrt. Sie wusste noch ganz genau, wie er ihr das Reiten beigebracht hatte. Obwohl sie dafür gesorgt hatte, dass sich aus Gründen der Schicklichkeit ein Reitknecht in der Nähe aufhielt, war es MacLean gelungen, den Mann anderweitig zu beschäftigen. Er hatte ihn nach „heruntergefallenen“ Handschuhen suchen
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