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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst
Autoren: Cindy Gerard
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besten erinnerte er sich daran, wie diese Haut schmeckte, wie seidig sie sich unter seiner Zunge anfühlte.
    Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie genau wusste, was dieser Anblick in ihm auslösen würde.
    Hol mich doch der Teufel. Seine Prinzessin hatte hier eine Mission zu erledigen und sich in Kampfkleidung gestürzt. Und Wunder über Wunder, sie hatte vor, um ihren Mann zu kämpfen, nicht ihm zu sagen, er solle hingehen, wo der Pfeffer wächst.
    Ja, sie war bereit für den Kampf, und sie hatte nicht vor, zart mit ihm umzuspringen.
    Die Erleichterung, die ihn überfiel, war so stark, dass es ihm fast die Beine weggehauen hätte. Hochstimmung überwältigte ihn. Er hatte darauf gebrannt, zu ihr zu gehen, wäre über Glasscherben auf Händen und Knien zu ihr gekrochen und hätte sie angefleht, ihm eine zu verpassen, und da war sie und ersparte ihm das. Er musste sich wirklich schwer beherrschen, kein breites, dämliches Grinsen zu präsentieren.
    Oh Mann. Er war der glücklichste Mistkerl der Welt. Er verdiente sie nicht – würde es auch in einer Million Jahren noch nicht tun – und sollte verdammt noch mal die Finger von ihr lassen. Aber sie war das Beste, was ihm je passiert war, und wenn er bis an sein Lebensende dafür brauchte, er würde einen Weg finden, das Beste zu werden, das ihr je passiert war.
    Gleich jetzt wäre ein prima Zeitpunkt, damit zu beginnen, ihr zu gestehen, dass, wäre sie heute nicht gekommen, er zu ihr gegangen wäre. Während er also nichts lieber täte, als die weiße Flagge zu hissen und sich ihr zu ergeben, verdiente sie die Chance, ihren besten Treffer zu landen. Also blieb er einfach stehen und bereitete sich auf die Prügel vor wie ein Mann … ein Mann, der liebte.
    »Hast du den ganzen Weg gemacht, nur um über das Angeln zu reden?«, fragte er, während er sie am liebsten in die Arme gezogen, an sich gepresst und nie wieder losgelassen hätte.
    Sie sah an ihm vorbei zum Bug – das erste Zeichen, dass sie sich ihrer Sache nicht ganz so sicher war, wie sie ihn glauben machen wollte. »Nein. Aber ich wollte mit dir reden.«
    Als er nichts sagte, hob sie ihre Flasche an die Lippen und trank. Bei dem Gesicht, das sie machte, zuckte es um seine Mundwinkel. Definitiv kein Champagner, was, Prinzessin?
    »Was beschäftigt dich, Jillian?«
    »Du«, sagte sie mit beeindruckender Offenheit.
    Er blickte ihr forschend ins Gesicht, und zum ersten Mal, seit er sie auf der EDEN entdeckt hatte, wurde ihm klar, was er ihr angetan hatte. Sie hatte gelitten, weil er verschwunden war. Und ja, hundertmal ja, er hatte auch gelitten. Deshalb war er zurückgekommen. Er hatte sie vermisst. Hatte sie schrecklich vermisst. Hatte sie so vermisst, dass es in seinem Inneren wie in einem ausgemusterten Panzer aussah. Verrostet. Hohl. Völlig kaputt und nutzlos.
    »Willst du mir sagen, warum du weggerannt bist, Garrett?«
    Autsch. Okay. Wo sollte er beginnen? Vielleicht mit dem, was ihm damals durch den Kopf gegangen war.
    »Der Job war vorbei. Es war sinnvoll zu verschwinden.« Nicht gerade einer seiner hellsten Momente.
    »Ah. So hast du es also gerechtfertigt.«
    Er legte den Kopf schief, trug die Konsequenzen. »Jawohl. So habe ich es gerechtfertigt.«
    »Das spricht nicht gerade für mich.«
    Oh ja. Sie kam langsam auf Touren für die Mutter aller Kämpfe.
    »Wie ich es sehe, bist du abgehauen, weil du Schiss hattest. Genau genommen glaube ich, dass du immer noch wegrennst, weil du Schiss hast.«
    Sie trat näher und fuchtelte ihm mit der Flasche vor der Nase herum. »Weißt du, manchmal kapiere ich einfach nicht, wieso ich das glaube, aber du bist doch kein Dummkopf. Warum also, frage ich mich, kommt ein Mann, der sich nicht nur den Taliban und den Fedajin gestellt hat, sondern mit ihnen fertig geworden ist, nicht auf die Idee, dass er unseretwegen keine Angst zu haben braucht? Warum kann er nicht der Tatsache ins Auge sehen, dass man die Liebe nicht flieht, sondern auf sie zurennt?«
    Musik. Sogar mit all dem Ärger, den sie rausließ, war es nichts als Musik in seinen Ohren.
    »Ich redete mir ein, dass es okay sei, als die Tage vergingen und ich nichts von dir hörte«, setzte sie empört nach. »Lass ihn nachdenken. Lass ihn das selbst herausfinden. Das ist eine große Umstellung in seinem Leben.
    Ich war eine große Umstellung für dich«, fuhr sie fort. »Ich meine, schließlich wolltest du den Job gar nicht. Und todsicher wolltest du mich auch nicht mögen, geschweige denn, dich in mich
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