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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise
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voller Mitgefühl. »Ich werde ihn ve r binden.«
    »Aber wie sollen wir die Landenge rechtzeitig erreichen?« fragte Grey. Er wußte, daß keine andere Art der Fortbewegung schnell genug sein würde. Sie hatten sich auf Dolph verlassen und waren so lange, wie sie es riskieren konnten, geblieben. Er fühlte sich deshalb schuldig, wohl wissend, daß er zu leichtfertig gewesen war, weil er die letzten gemeinsamen Augenblicke in Xanth mit Ivy ausgekostet hatte.
    »Sieh in das Buch der Antworten!« sagte Ivy über ihre Schulter hinweg, als sie ihren Bruder zum Verbinden hinausführte.
    Er zuckte mit den Achseln und beschloß, genau das zu tun. Er ging zum Buch und öffnete es. Möglicherweise gab es einen mag i schen Weg, die Feder augenblicklich wieder zusammenzufügen. Er hatte eine Ahnung davon bekommen, wie das Buch arbeitete. Es war alphabetisch aufgebaut, aber so detailliert, mit so vielen Ei n tragungen und Kreuzverweisen, daß man leicht den Faden verlor. Er suchte nach ›Feder‹ und stellte eine enorme Auflistung von Typen, Klassifizierungen und Qualitätsmerkmalen von Federn fest, daß er zu dem Schluß kam, es würde schneller gehen, statt dessen unter ›Rokh‹ nachzusehen. Er blätterte schnell die Seiten durch und natürlich zu weit. Er war schon bei ›S‹. Er begann z u rückzublättern, und sein Blick traf zufällig auf eine Eintragung unmittelbar neben seinem linken Daumen: ›Service‹. Neugierig geworden las er sie. Auch diese hatte viele Unterarten und Klass i fizierungen. Eine, die er am Fuß der Seite sah, hieß ›Gute Magier‹.
    Grey stockte, seine Hand wollte immer noch die Seite umschl a gen. Er las den Absatz ›… das durch alten Brauch und Anwe n dung Gesetzeskraft hat, der Dienst an dem Guten Magier, etwa als Bezahlung für Antworten, hat Vorrang vor allen anderen Diensten jeglicher Art, unabhängig vom Datum ihres Entstehens. Sie ist unverschiebbare Verpflichtung, die eingegangen wurde oder da r aus folgte oder anderswie bezeichnet ist, für den Fall, daß…‹
    Das war fast so undurchsichtig wie das Einkommenssteuerhan d buch! Es mußte den Guten Magier das meiste seines Jahrhunderts oder seines Lebens gekostet haben, diese Unverständlichkeit zu entziffern! Es wäre faszinierend, die wirkliche Bedeutung solcher Eintragungen zu entschlüsseln, zum Beispiel an einem warmen Kamin mit Ivy an langen Abenden…
    Grey mußte sich Tränen aus den Augen wischen. Tatsächlich war diese knappe Woche im Schloß das Magiers, abgesehen von allen Verwirrungen und Frustrationen, wundervoll gewesen. Er war irgendwie durchgestolpert und hatte es fertiggebracht, den guten Leuten und Wesen von Xanth einige Gefälligkeiten zu e r weisen. Und jeder Fall war ein weiterer Abschnitt der Ausbildung gewesen, der seine Augen für einen anderen fesselnden Aspekt des magischen Reiches öffnete. Aber in erster Linie hatte er sich als sehr nützlich empfunden! Es war ihm vorgekommen, als wenn das, was er tat, für andere von Bedeutung war. Er war sich in diesen wenigen Tagen wichtig vorgekommen, trotz seiner Ungeschic k lichkeiten. Er haßte es, das alles aufzugeben, ebensosehr wie er es haßte, Xanth zu verlassen. Es war nicht nur für ihn selbst, es war auch wegen derjenigen, denen er geholfen hatte und vielleicht zu späteren Zeiten hätte helfen können. Wäre es möglich gewesen zu bleiben…
    … hat Vorrang vor allen anderen Diensten…
    Grey verharrte. Konnte es wahr sein? Konnte das sogar auf den Dienst, den er Com-Puter schuldete, zutreffen?
    Er las den Abschnitt noch einmal sorgfältig, um sicherzugehen, daß er jeden Teil davon verstand. Es schien wahr zu sein. Und das konnte bedeuten…
    »Oh, hier bist du«, sagte Ivy. »Hast du für uns eine Möglichkeit gefunden, wie wir es pünktlich schaffen können?«
    »Ich fand durch reinen Zufall etwas anderes«, entgegnete Grey aufgeregt. »Ich… wir müssen vielleicht nicht gehen!«
    »Müssen nicht gehen? Aber morgen will Com-Puter…«
    »Ist dieses Buch die letzte Instanz?« fragte er. »Ich meine, gibt es irgend etwas, das seine Antworten außer Kraft setzen kann?«
    »Nein, natürlich nicht. Der Gute Magier war immer in jeder B e ziehung die letzte Instanz. Er war schließlich der Magier der I n formationen. Deshalb ist sein Buch der Antworten… warum fragst du?«
    »Hier heißt es, daß der Dienst am Guten Magier Vorrang vor a l len anderen Diensten hat, egal ob der andere Dienst abgeleistet worden ist. Nach dem Brauch und Gesetz von Xanth. Das
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