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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht
Autoren: KARA LENNOX
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„Mit dieser Einstellung …“ begann er.
    „Hör mal“, mischte Otis sich ein. „Du musst einfach nur ganz cool bleiben. Denk bei ihrem Anblick immer daran, was Daralee dir angetan hat. Dann fällt dir sofort wieder ein, was für Teufelinnen Frauen sind.“
    „Ich muss doch sehr bitten!“, protestierte Priscilla.
    „Hier Anwesende natürlich ausgeschlossen“, fügte Otis grinsend hinzu. Als die Feuerwehr vor einiger Zeit die ersten Frauen eingestellt hatte, war er einer derjenigen gewesen, die am lautesten protestiert hatten, aber inzwischen waren er und Priscilla zur Überraschung ihrer Kollegen die besten Freunde. „Wenn du auch nur ansatzweise das Gefühl hast, schwach zu werden, kommst du sofort zu mir, und ich rücke dir wieder den Kopf zurecht.“
    Wenn das jemand hinbekommt, dann Otis, dachte Tony. Sein schon das dritte Mal verheirateter Kollege hatte nämlich jede Menge Erfahrung mit Frauen. „Wenn du ein solcher Experte bist, warum verführst du sie dann nicht selbst?“
    „Ich?“, Otis brach in schallendes Gelächter aus und klopfte sich auf den Bauch. „Das junge Ding da drüben will keinen dicken, alten Schwarzen, sondern einen jungen Kerl wie dich. Außerdem würde Ruby mir die Hölle heißmachen.“
    Die Fernsprechanlage begann zu knistern und zu rauschen. „Das Abendessen steht in der Küche bereit“, verkündigte Leutnant Murph McCrae.
    Das ließen sich die Feuerwehrleute nicht zweimal sagen. Hungrig trampelten sie die Treppe herunter, doch noch bevor sie sich gesetzt hatten, ging plötzlich die Sirene los. Und kurz darauf ein zweites Mal.
    „Das klingt nach einem Großbrand“, sagte Tony aufgeregt und schob den Gedanken an Julie vorläufig beiseite. Bisher hatte er noch nicht viele Großbrände erlebt. Schon allein der Gedanke daran versetzte ihm wieder einen Adrenalinstoß.
    Wie sich herausstellte, war das Feuer in einer ehemaligen Kfz-Werkstatt ausgebrochen, in der wegen der Benzin- und Motorölreste Explosionsgefahr bestand.
    „Incident Commander an Wagen 59“, drang eine männliche Stimme aus dem Funkgerät. „Ich brauche euch auf der Rückseite. Am besten reißt ihr dort die Mauern ein.“
    Der Feuerwehrwagen bog in eine Seitenstraße ein und bremste direkt hinter dem brennenden Gebäude. Vorsorglich trank Tony den Rest seiner Wasserflasche leer. An heißen Tagen wie diesen musste man aufpassen, nicht zu dehydrieren.
    „An die Geräte, Rekruten!“, befahl Captain Campeon. Gehorsam nahm Tony eine Axt und einen Pfahl und gesellte sich zu Jim Peterson, dem er nicht von der Seite weichen durfte.
    „Basque!“, bellte Campeon, „fahren Sie die Leiter bis zum Dach aus. Peterson, Veracruz, zum Fenster!“
    Das Fenster war von innen verschlossen, ließ sich jedoch leicht mit dem Pfahl einschlagen. Sofort drang Rauch aus dem Innern des Gebäudes. Im Hintergrund hörten sie einen Hund jaulen.
    „Verdammt!“, sagte Peterson. „Gehen wir mal nachsehen, wo er steckt.“ Die Tür des Zimmers war aus Stahl, doch die Wände waren so dünn, dass Tony mit der Axt mühelos ein Loch hineinschlagen konnte.
    „Einsatzwagen 59 an Incident Commander, hier ist ein Hund im Gebäude. Bitten um Erlaubnis, ihn rausholen zu dürfen. Das Feuer ist nicht allzu groß.“
    „Erlaubnis erteilt, Einsatzwagen 59.“
    „Ich gehe vor“, sagte Peterson zu Tony, während er sich seine Atemschutzmaske aufsetzte.
    Tony folgte Peterson durch das Loch.
    Kaum waren sie auf der anderen Seite angekommen, als plötzlich etwas Braunes durch die Luft schoss und sich mit einem wütenden Knurren in Jim Petersons Arm verbiss. Ein Pitbull-Mischling.
    Peterson fiel auf den Rücken und stieß einen heftigen Fluch aus. „Schaff das verdammte Vieh von mir weg!“, rief er Tony zu.
    Tony versetzte dem Hund einen Tritt, aber das Tier ließ nicht locker. Auch mit der stumpfen Seite der Axt war es nicht von Jims Arm wegzukriegen. Tony wollte den Hund nicht töten, musste jedoch verhindern, dass sein Kollege schwer verletzt wurde.
    „Einsatzwagen 59 an Incident Commander“, rief er ins Funkgerät, seine Panik unterdrückend. „Wir brauchen Wasser, und zwar schnell!“
    Doch sein Hilferuf war überflüssig, denn zwei Männer näherten sich bereits mit dem Schlauch und richteten einen harten Wasserstrahl auf den Hund.
    Peterson schnappte keuchend und spuckend nach Luft, aber zumindest ließ das Tier ihn endlich los und ergriff die Flucht.
    „Alles in Ordnung, Jim?“, fragte Tony und half Peterson auf die Beine.
    „Nein!
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