Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
einen der schlanken Gartenstühle herbei.
    Die Professora schüttelte den Kopf. »Ich muss mich
    drinnen um einige Sachen kümmern. Macht nur weiter.«
    Etwas geheimnisvoll fügte sie hinzu: »Ihr werdet schon gut zurechtkommen.«
    Sie ging wieder ins Haus. Miles setzte sich Ekaterin
    gegenüber und legte seine Folie auf den Tisch, um den
    dafür geeigneten strategischen Augenblick abzupassen.
    »Ist Ihr Fall erledigt?«, fragte sie.
    »Dieser Fall wird noch jahrelang erweiternde
    Änderungen nach sich ziehen, aber ich bin einstweilen
    - 17 -
    damit fertig«, erwiderte Miles. »Ich habe gerade gestern meine letzten Berichte abgegeben, sonst hätte ich schon eher kommen und Sie willkommen heißen können.« Nun ja, das war ein Grund, der andere war das Empfinden, er sollte der armen Frau wenigstens erst mal Zeit lassen, ihre Koffer auszupacken, bevor er sie behelligte.
    »Werden Sie jetzt mit einer anderen Mission betraut?«
    »Ich glaube nicht, dass Gregor mich das Risiko eingehen lässt. anderswo festgehalten zu werden, solange seine Hochzeit nicht vorüber ist. Ich fürchte, die nächsten paar Monate werden alle meine Pflichten rein gesellschaftlicher Natur sein.« ·
    »Ich bin sicher, Sie werden sie mit Ihrem gewohnten
    Talent erfüllen.«
    Du lieber Himmel, hoffentlich nicht. »Nun. ich glaube nicht, dass Talent genau das ist, was meine Tante Vorpatril von mir erwarten würde. Immerhin ist sie für die gesamten Hochzeitsvorbereitungen des Kaisers verantwortlich. Sie wird eher sagen, halte den Mund und tu, was man dir gesagt hat, Miles. Aber da wir von Papierkram reden: Wie steht es mit Ihren eigenen Angelegenheiten? Ist Tiens Nachlass geregelt? Ist es Ihnen gelungen. Nikkis Vormundschaft wieder von Tiens Cousin zurückzubekommen?«
    »Von Vassily Vorsoisson? Ja, dem Himmel sei Dank, in
    dieser Hinsicht gab es keine Probleme.«
    »Um was geht es dann… äh… bei all dem hier?« Miles
    nickte in Richtung auf den mit Folien übersäten Tisch.
    »Ich plane meine Studienarbeit für das nächste Semester an der Universität. Ich war zu spät dran, um noch in diesem - 18 -
    Sommer zu beginnen, also fange ich im Herbst an. Die
    Auswahl ist so groß. Ich komme mir so unwissend vor.«
    »Wissend soll man doch erst am Ende sein, nicht schon
    am Anfang.«
    »Vermutlich schon.«
    »Und welche Fächer werden Sie belegen?«
    »Oh, ich fange mit grundlegenden Dingen an – Biologie, Chemie…«Ihr Gesicht hellte sich auf. »Einen richtigen Kurs für Gartenbau.« Sie wies auf ihre Folien. »Für die restliche Zeit bis zum Studienbeginn werde ich versuchen, eine bezahlte Arbeit zu finden. Ich hätte gern das Gefühl, dass ich nicht völlig von der Mildtätigkeit meiner Verwandten abhänge, selbst wenn ich nur ein Taschengeld verdiene.«
    Dies schien fast die Gesprächseröffnung zu sein, die er sich erhofft hatte, doch Miles' Blick fiel auf ein rotes Keramikbecken auf den Holzplanken, die am Rande eines erhöhten Gartenbeets einen Sitz bildeten. In der Mitte des Topfes schob sich ein rotbrauner Fleck durch den Humus, und daraus wuchs etwas Struppiges hervor, das an einen Hahnenkamm erinnerte. Wenn es das war, was er dachte…
    Er zeigte auf das Becken. »Ist das zufällig Ihre alte Bonsai-Skellytum? Wird sie überleben?«
    Sie lächelte. »Nun, zumindest ist es der Beginn einer
    neuen Skellytum. Die meisten Überreste der alten sind auf dem Heimflug von Komarr eingegangen, aber dieser Trieb hier hat Wurzeln geschlagen.«
    »Sie haben einen… – tja, ich weiß nicht, ob man es für barrayaranische Pflanzen einen grünen Daumen nennen - 19 -
    kann.«
    »Grün sind sie nur, wenn sie an einigen ziemlich ernsten Pflanzenkrankheiten leiden.«
    »Da wir gerade von Garten sprechen.« Wie konnte er
    jetzt sein Anliegen vorbringen, ohne zu tief ins
    Fettnäpfchen zu treten? »Ich weiß nicht, ob ich bei dem ganzen Durcheinander jemals die Gelegenheit hatte, Ihnen zu sagen, wie beeindruckt ich von den Gartenentwürfen war, die ich auf Ihrer KomKonsole gesehen habe.«
    »Oh.« Ihr Lächeln verflüchtigte sich, und sie zuckte mit den Achseln. »Das war nichts Großartiges. Nur Spielereien.«
    In Ordnung. Am besten war, von der jüngsten Vergangenheit nur dann etwas aufs Tablett zu bringen, wenn es absolut notwendig war, bis die Zeit die Chance hatte, die Messerschärfe der Erinnerungen abzustumpfen. »Ihr barrayaranischer Garten mit all den einheimischen Arten hatte meinen Blick gefesselt. Ich hatte noch nie etwas Derartiges
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher