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Violet (Erinnert) (German Edition)

Violet (Erinnert) (German Edition)

Titel: Violet (Erinnert) (German Edition)
Autoren: Manuel Neff
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Hope nein. Bleib bei mir!“ Ich vergrabe mein Gesicht in ihrer Brust.
    Es ist nicht mehr als ein Flüstern, das über meine Lippen kommt. Kein Gesang, nur gesprochene Worte. Aber ich bin mir sicher, sie kann mich hören.
    Ich singe ein Lied, das einzige Lied das ich singen kann. Ihr Lied und ich ende mit dem letzten Refrain:
     
    Ich gebe dir meine Seele, ich gebe dir alles von mir
    Aus der tiefe meines Herzens, ich werde immer bei dir sein
    Aus der tiefe meines Herzens, ich lass dich niemals gehn
     
    Ich drücke sie an mich. Fest. Fest.
    Ganz fest. Und dann.
    Dann kann ich es spüren.
    Ihr Herz. Es schlägt.
    Ich will zerspringen vor Glück.
    Ihre Augen. Sie öffnen sich wieder.
    Ich bin im Himmel.
    „Ver-flucht…e Schei-ße ich wus-ste… da gib…t es mehr… als schnell ren-nen und die Lu-ft an-halten“, krächzt sie leise.
    „O Gott. O Gott Hope!“, keuche ich.
    Dann.
    Ein Arm berührt meine Schulter.
    Ein Gewehrlauf meinen Hinterkopf.
     
     

Kapitel 23
     
     Hope ist fort.
    Sie bringen mich in den Komplex hinein.
    Tiefer. Immer tiefer.
    Ich stolpere auf einem Bein. Bin schwer verletzt. Habe furchtbare Schmerzen. Ich bin es gewohnt Schmerzen zu ertragen.
    Hope?
    Adam?
    Wo bringen sie Hope und Adam hin?
    Sie sind bei mir. Der Verrückte Professor und Vollstrecker mit tödlichen Waffen. Ich bin zu schwach um mich zu wehren. Sie sind zu viele. Ich bin allein.
    Ich bin ein Eindringling in einer fremden Welt. In einer Welt, in der Bestien wie Schwerverbrecher eingesperrt werden. Sie werden mich einsperren.
    Sie führen mich durch eine Halle in der Säulen aus Glas stehen, die den Umfang und die Höhe von gewaltigen Kirchensäulen haben. Ich erinnere mich an Kristens Haus. Wie ich eine Tür geöffnet hatte und eine Bestie in einer solchen Säule sah, wie sie mich böse ansah.
    Hier stehen dutzende Säulen. Die Apparate, Schläuche Geräte sehen aus wie die bei Kristen, aber die Dimensionen sind industriell.
    Wir sind außerhalb der Sektion. Im Bestiengebiet. Deadland, denke ich. Sie haben uns alle getäuscht. Ich wusste es.
     
    Der Fahrstuhl vibriert, summt und bringt mich noch tiefer unter die Erde. Ich frage mich, ob es hier unten auch Bestien gibt. Bestien können uns riechen wie Haifische das Blut.
    Es gibt keine. Außer mir. Denke ich.
    Hier unten wird mich etwas erwarten. Meine Vergangenheit. Weiß ich.
    Nach endlosen Korridoren stehen wir vor einer verschlossenen Tür. Es riecht nach Stahl und etwas, dass mich an Ashas Krankenstation erinnert.
    Ein Schild an der Wand macht jedem klar, dass hier niemand etwas verloren hat:
    Versuche eingestellt. Unberechtigtes Betreten wird mit dem Leben bezahlt.
     
    Der Professor öffnet die Tür.
    „Freija folge mir. Stützt sie“ sagt er zu den Vollstreckern.
    Ich gehe rein, brauche Hilfe beim Gehen. Ich nehme keine Hilfe an. Nicht von Vollstreckern. Ich gehorche dem Professor, weil ich keine andere Wahl habe.
    Ich weiß nicht, wo sie Hope hingebracht haben. Wo Adam ist. Denke schon wieder an sie. Höre die Schritte der Vollstrecker hinter mir. Ihren Waffen im Anschlag.
    Lampen schalten nacheinander in Reihen ein und offenbaren Stück für Stück die Dimensionen. Ich finde mich wieder in einer Kopie der Trainingshalle in Sektion 13. Raum der Stille, Sportgeräte, Hindernisparkur. Alles da. Aber die Dimensionen sind nicht zu vergleichen. Die Halle in Sektion 13 ist im Vergleich hierzu eine Miniaturausführung. Die Decke ist über zehn Meter hoch, und bis zum anderen Ende der Halle sind es hundert Meter, und sie ist mindestens genauso breit. Gewaltig.
    Im Zentrum steht ein Kasten aus Glas und Metall. Es ist ein hochmodernes Labor, soviel erahne ich. Hermetisch abgeriegelt, das verraten die Warnschilder.
    Screens und Bedienpulte, die mich an das Cockpit der Helis erinnern, befinden sich davor. Links entdecke ich gleich zehn der quadratischen Kästen nebeneinander an der Außenwand. Die uns gegenüberliegende Wand ist nackt. Erst als auch dort alle Lichter angehen, tut sich etwas. Die Wand zuckt nervös wie eine Neonröhre, die es sich überlegt, ob sie anspringen möchte, oder es heute lieber sein lässt. Dann plötzlich ist die ganze Wand hell. Formen sind zu erkennen. Zunächst schwach, dann immer klarer.
    Ich sehe grüne Hügelketten und Wiesen. Daneben einen kleinen See und in der Ferne einen Berg. Eine Projektion, wie bei Kristen. In ihrem Haus, dort wo ich meine Füße in den Pool gestreckt hatte. Es ist so gut gemacht als stünden wir tatsächlich in einer
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