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Versehentlich verliebt (German Edition)

Versehentlich verliebt (German Edition)

Titel: Versehentlich verliebt (German Edition)
Autoren: Adriana Popescu
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tastet mit seiner Hand unter der Decke nach meiner und hält sie fest. Das alleine reicht, um Benny und all die anderen Idioten zu vergessen. Eine leise Stimme in meinem Hinterkopf flüstert zwar, dass auch Lukas morgen wieder weg sein wird, aber vielleicht darf ich ja eine Nacht lang glauben, dass das hier der beste Augenblick in meinem Leben ist. Der Augenblick, von dem ich auch im hohen Alter noch sprechen werde.
    „Wieso bist zu zurückgekommen?“
    Weil ich dich küssen will. Jetzt und immer. Weil ich Angst habe, dich ab morgen nie mehr zu sehen – und weil ich die Zeit nicht anhalten kann.
    „Wegen den Geschenken.“
    So kann man es natürlich auch ausdrücken. In dem ganzen Tumult vorhin haben wir nämlich vergessen, unsere Geschenke auszutauschen. Weil ich ein ganz kleines bisschen stolz auf mein Geschenk für ihn bin, möchte ich es ihm geben. Unbedingt will ich sein Gesicht sehen.
    „Auf zum Weihnachtsbaum!“
     
    Als wir angekommen sind, greift er in seine Tasche und zieht ein verpacktes Geschenk heraus. Es ist so groß wie ein normales Taschenbuch, nur viel dünner.
    „Frohe Weihnachten Pippa.“
    Nach einer kurzen, aber intensiven Suche in meiner Handtasche, ziehe ich endlich auch sein Geschenk heraus. Ich bin noch immer glücklich, es gefunden zu haben. Ich reiche es ihm mit einer feierlichen Geste, die dem Moment angebracht erscheint.
    „Fröhliche Weihnachten, Lukas.“
    Er sieht wie ein aufgeregter kleiner Junge aus, der sich ernsthaft über das Geschenk freut.
    „Ich hoffe, es ist ein Einhorn.“
    Dabei zwinkert er mir zu. Sicher, wer will nicht gerne ein Einhorn haben? Bevor ich meines auspacke, beobachte ich ihn. Als Geschenkpapier habe ich schließlich die Frauenzeitschrift benutzt, das imponiert ihm ohne Zweifel. Er reißt es achtlos auf und hält dann inne, als er das kleine schwarze Ledernotizbuch in der Hand hält. Seine Reaktion habe ich mir irgendwie anders erhofft. Kein Jubelschrei, keine Umarmung, nur ein erstaunter Blick. Ich ziehe den Kugelschreiber, den ich als Zusatz dazu gekauft habe, aus meiner Tasche und reiche ihn Lukas.
    „Weil du doch schreibst.“
    Er sieht mich noch immer an – plötzlich habe ich die Befürchtung, dass meine Idee der klassische Schuss in den Ofen ist. Vielleicht hat er einen guten Grund, wieso er nicht schreibt, und ich streue wie eine Irre Salz in die Wunde. Ich kenne ihn nicht gut genug, das wird mir gerade schlagartig bewusst. Bevor ich mich für meine Dummheit entschuldigen kann, beugt er sich zu mir und küsst mich. Er küsst mich nicht einfach so. Er küsst mich, während seine Hand an meiner Wange liegt. So bin ich das letzte Mal … noch nie geküsst worden.
    „Vielen Dank!“
    Er flüstert es gegen meine Lippen.
    „Mit dem größten Vergnügen.“
    Hätte ich geahnt, dass er so reagieren würde, dann hätte ich auch noch ein ganzes Schreibset dazu gekauft. Ich möchte viel mehr Zeit mit ihm verbringen. Wenn nicht heute, dann vielleicht in der Zukunft. Wie realistisch mein Wunsch ist, weiß ich selber nicht. Aber es ist doch Weihnachten, da gehen Wünsche in Erfüllung. Vielleicht also auch dieser.
    „Und jetzt du, pack es aus!“
    Beim Einpacken hat er sich nicht ganz so viel Mühe gegeben. Das Geschenk ist in eine kleine Papiertüte gestopft, in der sonst Brötchen liegen. Ich klappe die Lasche der Tüte oben auf und lasse ein Heft herausgleiten. Es ist also ein dünnes Buch. Nein ... es ist ... ein Reiseführer und eine Serviette.
    „Was ist das denn?“
    „Ich hatte ja angenommen, dir als Fachfrau würde sich ein Reiseführer als solcher zu erkennen geben.“
    „Spinner. Ich weiß, was es ist. Ich meinte: was ist das?“
    Ich verwirre mich und ihn, aber ich weiß einfach nicht, wie ich erklären soll, wie überrascht ich bin.
    „Die Serviette erklärt es vielleicht.“
    Dort stehen einige Zeilen mit Kuli geschrieben. Er hat es in Eile geschrieben, das kann ich erkennen.
     
    Bewerbung als Reisepartner für Pippa: 
    Paris – Venedig - New York - Hamburg (!!!) - Los Angeles – Barcelona – Prag – Rom …
    Wir sollten langsam damit anfangen.
    Alles Liebe, dein Lukas
     
    Dann lege ich die Serviette weg und schaue mir den Reiseführer etwas genauer an. Das kann nicht wahr sein. Wieder sehe ich ihn an. Er hat die Hand von meiner Schulter genommen, als wolle er mich daran erinnern, dass es mein Moment ist. Ich kann ihn mit ihm teilen, wenn ich will, aber ich muss nicht. Es geht hier nicht um uns oder diese Nacht am Flughafen. Es
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