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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition)
Autoren: Debora Geary
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dachte, wegen meiner Tabellen«, sagte Mitch und tippte auf den Laptop, den er auf die Frühstücksbar aus Granit gestellt hatte.
    Lauren unterdrückte ein Lachen. »Mitch, ich glaube, diese Wohnung kann es mit Ihrer Checkliste einigermaßen aufnehmen, aber sehen Sie sich ruhig erst mal um und verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck.«
    Kate grinste. »Die Tabellen sind sein erster Eindruck. Komm und sieh dir diesen Blick an, Schatz  – er ist wirklich fantastisch. Selbst an einem düsteren Tag wie heute ist das Licht hier drinnen wunderbar.«
    Mitch nahm die Hand seiner Frau und schlenderte mit ihr gemeinsam durch das Hauptwohnzimmer. Lauren beobachtete die inzwischen schon vertraute Routine der beiden. Selbst an der Hand ihres Mannes tanzte Kate durch den Raum, sie ließ den Blick umherschweifen und änderte immer wieder spontan die Richtung. Mitch dagegen studierte methodisch eine Ecke nach der anderen, als würde er alles mit der Checkliste an seiner mentalen Pinnwand abgleichen.
    Ganz offensichtlich waren die Grundfesten ihrer Seelen aus gänzlich verschiedenen Materialien gemacht. Lauren hätte ihre nächste Provision darauf verwettet, dass das junge Paar bei der Entscheidung, was es zum Abendessen geben sollte, ebenso wenig übereinstimmte wie bei der Auswahl der ersten gemeinsamen Wohnung. Und trotzdem klappte es irgendwie.
    Lauren trat zu Kate, die in der Mitte des Raumes stand, während Mitch zu seinem Computer ging. »Nun, Mitch, was sagen Sie?«
    »Einige unserer Top-Prioritäten sind erfüllt, das stimmt.« Mitch überflog die Checkliste auf seinem Bildschirm. »Seeblick, okay. Offener, luftiger Wohnraum, okay. Parkett  – was ist das, Lauren? Bambus?«
    »Ja. Bambus in fallenden Breiten. In der ganzen Wohnung«, sagte Lauren. »Ganz besonders gefällt er mir in der Küche. Dadurch kommen die schokoladenbraunen Schränke und der Edelstahl gut zur Geltung.«
    Mitch drehte sich um, um die Küche genauer in Augenschein zu nehmen. »Ich weiß nicht, ob ich ein Fan von offenen Regalen statt Schränken bin. Wo verstecken wir denn das ganze hässliche Zeug?«
    Kate, die sich im Schneidersitz auf dem leeren Wohnzimmerboden niedergelassen hatte, blickte von ihrem Skizzenblock auf. »In meiner Küche gibt es kein hässliches Zeug.«
    »Oho«, sagte Mitch. »Da spricht die Designerin.«
    »Allerdings werden wir dann die Keramikschalen von Tante Josephine zur Adoption freigeben müssen.« Kate warf Lauren einen Blick zu. »Ein Fünferset aus Reliefkeramik
mit handgemalten pinkfarbenen Schweinchen. Interessiert?«
    Mitch zuckte zusammen. »Wenn sie zu Besuch kommt, wird sie garantiert danach Ausschau halten  – das tut sie immer. Ist es nicht unhöflich, Hochzeitsgeschenke weiterzugeben?«
    Kate grinste ihn an. »Ich kaufe keine Wohnung, die zu Porzellan mit pinken Schweinen passt, noch nicht einmal deiner Lieblingsgroßtante zuliebe. Außerdem sollten wir sie nicht ermutigen, sonst schenkt sie uns nur noch mehr solche Sachen. Ich mag die offenen Regale. Vor einigen Tagen habe ich in einem Küchenladen ein paar Töpfe mit Kupferboden gesehen, die toll hier reinpassen würden.«
    Lauren hatte genug Zeit mit den Greenleys verbracht, um zu wissen, dass Kates Kochkünste gerade zum Toasten eines Bagels reichten.
    »Gestalterische Inspiration«, flüsterte Mitch. Er zwinkerte seiner Frau zu. »Siehst du, ich frage nicht einmal, in welchem Küchenladen. Ich lerne dazu.«
    Kate kicherte nur.
    Mitch wandte sich wieder seinem Laptop zu. »Das heißt also, ich kann auch den Punkt moderne Designerküche abhaken?« Er warf Kate einen fragenden Blick zu.
    »Ja, ich denke schon. Bisher gefällt mir das Raumgefühl. Leben wir doch gefährlich, lassen Liste Liste sein und sehen uns gleich das Bad an, ja? Ich hoffe auf eine große Wanne mit Whirlpool und Blick auf den See.«
    Lauren verstand das als ihr Stichwort und wollte gerade ins Schlafzimmer vorausgehen.
    »Schon wieder, Liebes?« Sie blieb stehen, als sie Mitchs besorgte Stimme hörte.
    Beeindruckend schnell war er an der Seite seiner Frau. »Bist du sicher, dass das nicht die Grippe ist? Du sahst heute Morgen schon nicht gut aus.«
    »Es ist nichts. Zu viel Kaffee und nicht genug zu essen, nehme ich an. Sehen wir uns den Rest der Wohnung an, und dann darfst du mich zum Abendessen einladen. Ich bin ausgehungert.«
    Mitch schüttelte den Kopf. »Wir gehen jetzt sofort etwas essen. Du bist leichenblass. Lauren, können wir morgen früh mit der Besichtigung
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