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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition)
Autoren: Marie Rome
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, ist das erste, was mir durch den Kopf geht und ich bin froh, dass es keiner lesen kann. Seine Ausstrahlung ist überwältigend und trotzdem berührt sie mich nicht. Kyles Ausstrahlung dagegen ist verführerisch, geheimnisvoll, anziehend, sexy; sie macht mich total verrückt. Ich muss innerlich schon fast lachen. Da steht ein Engel vor mir und ich fühle mich trotzdem vom Teufel angezogen. Da muss was faul sein.

    „ Was willst du hier?“, knurrt mein Retter und sein sonst immer ruhiges Gesicht hat sich in eine steinerne Maske verwandelt.

    „ Schön, wieder bei dir sein zu dürfen, Bruder“, sagt Leon nur und umarmt ihn. Doch dieser bleibt weiterhin steif und erwidert die Umarmung nicht. „Ich dachte ich komm mal wieder vorbei um zu sehen wie es dir geht.“

    „ Und der wahre Grund?“

    „ Es tut mir leid“, sagt der Neuankömmling auf einmal zu mir und ignoriert Kyles Frage völlig, „aber ich muss Ihnen sagen, wie hinreißend Sie aussehen.“

    „ Vielen Dank“, sage ich verlegen und lächle mein hübschestes Lächeln während er sich wieder seinem Bruder zuwendet.

    „ Hier, das ist von Amalia.“

    Er drückt ihm einen Brief in die Hand. Amalia? Ist das Kyles Freundin? Oder Geliebte? Vielleicht sogar seine Frau? Ein seltsames Gefühl macht sich in mir breit und ich keuche erschrocken auf. Ist das etwa Eifersucht? Himmel, jetzt drehe ich völlig durch. An meinem Gefühlschaos ist nur dieser Vampir-Mist schuld! Zumindest versuche ich mir das einzureden.

    „ Möchten Sie mich vielleicht begleiten?“, fragt Leon mich, nachdem er mir einen besorgten Blick zuwirft, und bietet mir seinen Arm an. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir beim Essen Gesellschaft leisten würden.“

    Ich will seine Einladung annehmen, diesen hinreißenden Mann näher kennen lernen. Außerdem erscheint es das einzig richtige zu sein, das einzig normale.
    Und trotzdem lehne ich ab. Etwas in meinem Inneren warnt mich, doch wovor weiß ich nicht. Ich glaube auf Kyles Gesicht einen überraschten Ausdruck zu sehen, doch er ist zu schnell weg, als das ich mir sicher sein kann.

    „ Nun, vielleicht ein Anderes mal“, sagt Leon und lächelt mich freundlich an.

    Mit einem seltsamen Seitenblick auf seinen Bruder geht er wieder und schließt die große Flügeltür leise hinter sich. Kaum das er den Raum verlassen hat, höre ich ein erleichtertes Ausatmen. Mein Retter neben mir lässt die Finger knacken und mustert mein Gesicht.

    „ Du musst dich vor ihm in Acht nehmen“, flüstert er und redet weiter bevor ich etwas erwidern kann. „Ich meine es Ernst. Auch wenn er alles andere als gefährlich aussieht, ist er für dich eine tödliche Gefahr.“

    Verdammt, was redet er da für einen Mist? Ein paar Tricks könnte er sich sogar von seinem Bruder abgucken, um besser bei den Frauen zu landen. Er geht zurück zu dem kleinen Tisch, auf dem unsere Weingläser stehen und leert seines in einem Zug bevor er sich nach schenkt.
    Hm, eigentlich keine schlechte Idee.
    Einfach alles zu vergessen und wieder nur Mary zu sein, und kein Vampir, wäre schön. Als ich ihm folge und ihm mein Glas unter die Nase halte, füllt er es mit Rotwein und dann wieder Seines.
    So geht das eine Weile lang weiter bis die Karaffe leer ist und ich überhaupt nichts spüre. Scheiße! Normalerweise bin ich nach zwei Gläsern betrunken und jetzt habe ich sieben Gläser geleert und spüre nicht das geringste Anzeichen.

    Es ist schon manchmal frustrierend nicht betrunken werden zu können, nicht wahr? , sagt Kyle und ich starre ihn geschockt an.

    Nicht betrunken?!
    Naja, zumindest nicht von Alkohol allein.

    Und von was dann?

    Mein Gegenüber zögert und deutet dann mit seiner freien Hand auf seinen Hals. Die Mischung aus Alkohol und Blut ist das Einzige was Vampiren eine Art Rausch verpassen kann.

    Ich schlucke hart und stelle fest, das meine Zukunft blutig wird, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Mary, du kannst es nicht verhindern, irgendwann musst du Blut trinken. Aus dem Grund um dich zu nähren oder um einen Rausch zu haben ist egal.

    Und sein intensiver Blick wird auf einmal weich, fast schon liebevoll. Doch mir steckt ein so tiefer Kloß im Hals, dass ich kaum atmen kann. Ich sollte ihn fragen, wer Amalia ist. Ich sollte ihn fragen, was er damit gemeint hat, dass sein Bruder gefährlich sei. Ich sollte seine Hilfe annehmen und von seinem Blut trinken, damit es mir besser geht. Doch alles was ich tue ist das Buch „Hilfe, ich bin ein Vampir!“ an
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