Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Darren. »Kennen Sie das Taylor-Motel an der Main Street?«
    »Natürlich«, gab Torn zurück. Rebecca arbeitete dort als Zimmermädchen, seit die Army ihn suspendiert hatte.
    »Dort wohnen wir. Treffen Sie uns dort morgen früh um acht Uhr. Zimmer 108. Wir werden die entsprechenden Verträge bis dahin vorbereiten.
    Setzten Sie uns bitte an der Kreuzung dort vorn ab.«
    »Okay«, erwiderte Torn nur. Er steuerte das Taxi an den Straßenrand, ließ die drei Männer aussteigen – und vergaß vor Aufregung ganz, den Taxameter abzulesen.
    Kaum war er wieder allein im Wagen, merkte er, wie sich auf seinem Rücken eine Gänsehaut bildete. Kalter Schauder kroch an ihm hinab, und er hatte das hässliche Gefühl, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.
    Irgendetwas stimmte mit diesen beiden Typen nicht, das konnte er deutlich fühlen – aber da war dieses überaus reizvolle Angebot …
    »Eine Million Dollar«, murmelte er immer wieder vor sich hin. Er würde Rebecca damit jeden Wunsch erfüllen können und ihr ein gesichertes Leben ermöglichen.
    Nur das zählte.
    Er konnte es kaum erwarten, ihr davon zu erzählen …
     
    Rebecca Jenkins hatte gerade das Haus betreten, als das Telefon anfing zu klingeln.
    Die junge Frau, die gerade von ihrer Arbeit in Taylor's Motel nach Hause kam, legte in aller Eile den Mantel ab, dann stürmte sie in die Küche, wo das Telefon an der Wand hing.
    »Ja?«, meldete sie sich hastig, während sie den Hörer noch nicht ganz in Händen hielt.
    »Miss Jenkins?«, meldete sich eine gemütlich brummende Stimme zu Wort.
    »Am Apparat«, bestätigte Rebecca.
    »Miss Jenkins, hier ist Dr. Morton von der Klinik. Ich rufe an wegen des Schwangerschaftstests, den Sie haben vornehmen lassen.«
    »Und?«, fragte Rebecca schnell.
    »Nun – er ist positiv«, verkündete der Doktor lapidar. »Ich gratuliere, Rebecca. Sie werden Mutter!«
    Rebecca stand unbewegt, erwiderte zunächst gar nichts. »W – was?«, brachte sie schließlich hervor.
    »Ich gratuliere Ihnen, Rebecca. Sie werden Mutter!«, wiederholte der Gynäkologe.
    Rebecca begann, am ganzen Leib zu zittern, presste die Lippen zusammen, bis nur noch ein schmaler Strich zu sehen war.
    Vor zwei Jahren hätte sie eine solche Nachricht in Hochstimmung versetzt – heute brachte sie sie an den Rand einer Panik.
    Ein Kind – was würde Isaac dazu sagen?
    War er in seiner Verfassung überhaupt in der Lage, einem Kind ein Vater zu sein?
    »Rebecca?«, drang die Stimme des Arztes besorgt aus dem Hörer. »Sind Sie noch dran?«
    »Ja, Doktor«, erwiderte die junge Frau tonlos, »ich bin noch hier.«
    »Rebecca, ich weiß, dass Sie Probleme haben«, sagte der Mediziner sanft, »aber Sie sollten keine Angst haben. Ein Kind ist ein Geschenk, Rebecca. Ein neuer Anfang – vielleicht ein neuer Anfang für Sie beide. Kommen Sie morgen früh zu mir in die Klinik, dann besprechen wir alles Weitere.«
    Damit beendete Morton das Gespräch und legte auf, ließ Rebecca mit der alles verändernden Neuigkeit allein.
    Gedankenverloren hängte die junge Frau den Hörer zurück in die Halterung. Nichts war mehr so, wie es noch vor ein paar Minuten gewesen war.
    Rebecca wusste nicht, wie sie empfinden sollte.
    Ein Teil von ihr schrie in purer Verzweiflung, fragte sich, wie Torn und sie in Anbetracht der Verhältnisse ein Kind großziehen sollten. Ein anderer Teil jedoch empfand naive Freude, eine neue Hoffnung.
    Wäre es nicht schön, wenn Morton Recht hätte? Wenn das Kind tatsächlich ein Geschenk des Schicksals wäre, eine Chance für sie beide, um noch einmal von vorn anzufangen?
    Sie hatten immer davon geträumt, zu heiraten und eine Familie zu haben, Kinder, die sie gemeinsam aufwachsen sehen wollten. Nach allem, was geschehen war, waren diese Träume zerplatzt wie eine Seifenblase. Doch nun, plötzlich, ergab sich eine Chance, all das zu haben, wonach sie sich stets gesehnt hatten.
    Rebecca musste hart schlucken, Tränen der Rührung traten ihr in die Augen. Ein neues Leben reifte in ihr. Mit jeder Sekunde, die verging, war sie fester davon überzeugt, dass das Kind eine Chance zum Neuanfang bot. Sie brauchten sie nur zu nutzen.
    Vielleicht würde doch noch alles gut werden …

 

3. Kapitel
    Brasilien, 1962
    Die Luft im Regenwald war feucht und schwül.
    Langsam und träge schleppte sich die Expedition durch das dichte Grün, das von den Geräuschen des Dschungels durchdrungen war. Fressen und gefressen werden, leben und überleben.
    Das Gesetz der Natur.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher