Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
bereits mehrfach zum Dienste an Mitmenschen in Seuchensituat ionen oder anderen Krisen eingesetzt, wenngleich freilich mit sehr unterschiedlichem persönlichen Erfolg.“
Lexa schlug das Handbuch wieder zu, bevor ihr während der Fahrt noch übel wurde. Gegen ein paar Dinge halfen auch Vampirkräfte nicht. Lesen in Bewegung gehörte offenbar dazu. So beruhigend es war, dass sie sich künftig deutlich weniger Sorgen um ihre Gesundheit machen musste, hätte Lexa im Augenblick lieber mehr über Werwölfe gelesen. Mick hatte zwar ein paar Teamkollegen von Ron erreicht, aber auch die hatten nichts von Dave gehört, außer dass er sich ein paar Tage frei genommen hätte. Auf Micks Andeutung, dass er mehr wusste, als man von einem Fremden erwarten durfte, hatten sie zumindest versprochen, nach Dave zu suchen.
Die Praxis lag im Keller eines unauffälligen Reiheneckhauses, den man über eine seitlich am Haus befindliche Treppe erreichte.
In der Tür erwartete sie ein freundlich wedelnder Berner Sennenhund mit einer Halskrause und einer verbundenen Pfote neben einem Mann, der ungeachtet seiner gewiss 60 Jahre sehr sportlich und fast jugendlich wirkte. Er gehörte zu jenen Menschen, die Lexa schon immer darum beneidete, dass sie offenbar ihren Platz im Leben und ihren Frieden darin gefunden hatten.
„Hallo Felix“, rief Maya hinter ihr. „Das da ist Lexa. Lexa, das ist Dr. Felix Hasenöhrl. Kein Spaß, er heißt wirklich so. Wo ist Ron?“
„Hier“, sagte Lexa, nickte Felix freundlich zu und kraulte Ron behutsam die Schlappohren.
Ron blinzelte Lexa hechelnd zu, wandte sich dann aber mit einem hingebungsvollen Blick voll Hundeliebe an Maya.
„Ron?“ Zögernd ging Maya in die Hocke. „Warum…?“
„Ganz einfach“, sagte nun Felix. „Weil ich ein Tierarzt bin, bei dem sich niemand wundert, wenn er einen Patienten ein paar Tage in seiner Praxis aufnimmt, den vermutlich ein Auto erwischt hat. Was hingegen meine ignoranten Nachbarn sagen würden, wenn ich einen athl etischen jungen Unbekannten bei mir beherberge, will ich gar nicht wissen. Deshalb habe ich Ron gebeten, seine lupide Tagesform anzunehmen. Das ist für einen jungen Werwolf auch eine sehr gute und wichtige Übung.“
Lexa nickte verstehend und folgte den anderen ins Haus.
Ron blaffte kurz und verschwand dann durch eine Tür, während Felix seine Gäste in ein Arztzimmer führte. „Er kommt gleich in angemessenerer Form“, erklärte er auf Mayas irritierten Blick. „Ich hoffe, Du kommst mit Rons Fähigkeiten zurecht. Dem Jungen liegt so unglaublich viel an Dir.“
Maya zuckte die Schultern. „Ich steh auf schräge Typen“, verkündete sie, wozu Lexa nur spontan nicken konnte. „Und ich hab mich in Ron trotz seiner Harley Davidson-T-Shirts, se ines tiefergelegten Autos mit den geschmacklosen Proletenfelgen und seinem bemerkenswert schlechten Musikgeschmack verliebt. Da kann mich ein knuffiger Bärchen-Hund doch nicht schocken.“
Sie grinste. „Im Gegenteil. Da bekommt der Begriff Schoßhund gleich eine ganz andere B edeutung. Und auch im Urlaub kann man da durchaus Geld sparen, wenn ich es mir recht überlege.“
„Maya!“, rügte Lexa empört ihre Freundin, doch Felix lachte nur. „Das macht mal schön selbst miteinander aus. Ron muss noch üben, aber er wird seine lupide Form mit seinem L eben aussöhnen können, gerade wenn er eine Partnerin hat, die ihn in all seinen Facetten akzeptiert. Dave Finn ist ein sehr guter Lehrer. Einer der besten, würde ich sagen.“
„Wie kommt es, dass Ron erst lernen muss, ein Werwolf zu sein“, fragte Lexa neugierig, g erade in dem Augenblick, als Ron ins Zimmer kam. Diesmal in Menschenform mit Jeans, weit ausgeschnittenem Pulli und einem prächtigen Verband um den Hals.
„ Meist zeigt sich diese Eigenschaft mit der Pubertät“, erklärte Felix ruhig. „Doch manchmal tritt sie auch viel später auf. Rons Rudel, die Mannschaft der Werwolves besteht größtenteils aus Kriegswaisen aus Osteuropa und einigen Findelkindern, bei denen die Mutation spontan aufgetreten ist. Rons Linie zum Beispiel galt als ausgestorben. Er ist der erste Werwolf seit fünf Generationen.“
„Gut, dass meine Mutter das nicht mehr erlebt hat“, sagte Ron und umarmte zärtlich Maya. „Die hätte das nicht so locker weggesteckt wie Du. Ich hab ja selbst ziemlich blöd geschaut, als ich mich das erste Mal bei Vollmond verwandelt habe. Danach bin ich erst einmal drei Wochen nicht mehr aus dem Haus gegangen.“
„Und
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