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Vadim, diese Briefe waren fuer dich (Du + Ich = Wir Zwei)

Vadim, diese Briefe waren fuer dich (Du + Ich = Wir Zwei)

Titel: Vadim, diese Briefe waren fuer dich (Du + Ich = Wir Zwei)
Autoren: Emma M. Green
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diese kleine, versammelte Welt.
    All das werde ich mit mir nehmen. Ich fliege nämlich mit Niels und Clémentine für einen Monat nach Australien! Eigentlich wollte ich mit dir die Welt umrunden, aber ich versuche, nicht daran zu denken. Auch wenn ein winzig kleiner Teil in mir hofft, dass wir uns dort unten über den Weg laufen. Du hast die Koalas geliebt …
    Wie gut stehen unsere Chancen, dass wir uns eines Tages wieder über den Weg laufen? Das wäre mit Sicherheit zu schön, um wahr zu sein …
    Alma

 
    8. Oktober 2009
    Vadim,
    in einem Punkt stimme ich mit dir überein.
Titanic
ist keine Schnulze. Ich musste ihn mir noch einmal ansehen, um mich davon zu überzeugen. Jetzt steht es fest: Lily hat ihn mir aufgeschwatzt, aber ich bereue es nicht. Und außerdem habe ich an dich gedacht, als ich den Ozean sah, und habe Skittles gegessen.
    Dasselbe gilt für
Forrest Gump
, der seine sechs Oscars absolut verdient hat. Du beneidest die geistig Behinderten, ich die Filmemacher. Diejenigen, die immer Ideen und Projekte haben, die Blut und Tränen für die Schönheit des Kinos vergießen. Vielleicht gehörst du zu diesen brillanten Filmemachern … Ich weiß, dass du das Talent dazu hast.
    Immer noch habe ich dieselben Fragen. Immer noch hast du mir nicht geantwortet, mir kein Zeichen gegeben. Ich weiß nichts über dein Leben, dein Leiden, deine Liebschaften, deine Durchhänger. Ich tröste mich, so gut ich kann, indem ich mir sage, dass du ein Kämpfer bist, dass du für das Beste bis ans Ende der Welt gehen würdest.
    Die Sehnsucht geht und kommt wieder … nach acht Jahren.
    Alma

 
    8. Oktober 2010
    Vadim,
    neun Jahre sind seit unserer ersten Begegnung vergangen. Ich muss jetzt wirklich damit abschließen. Bitte sag mir, dass du es auch gemacht hast.
    Nun ja, es abzuhaken, ist leicht gesagt. Sagen wir, ich habe jemanden getroffen und beschlossen, ihm eine Chance zu geben. Einerseits ist er nämlich ein netter Typ, andererseits aber kann ich nicht weiter ein Phantom lieben. Das bist du, Vadim. Ein Schatten, der mal etwas grau ist, mal bunt leuchtet, der mich überallhin verfolgt, der mir Tag und Nacht keine Ruhe lässt, der mich vorwärtstreibt … und mich dann doch immer wieder zurückhält.
    Wenn du doch nur da wärst, dann hätte ich diese Entscheidung nicht treffen müssen.
    Raphaël kümmert sich um mich. Er bringt mich zum Lachen, hilft mir, im wahren Leben zu leben und nicht nur in dem, von dem ich glaubte, es zu haben. Weder von nah noch von fern sieht er dir ähnlich. Er erregt und begeistert mich nicht so, wie du es gemacht hast, aber er liebt mich so, wie ich bin. Das ist doch ein guter Anfang, oder?
    Ich möchte dich vergessen, ich möchte meine Augen schließen, sie wieder öffnen und dich dann nicht mehr sehen. Vielleicht verschwindest du mit der Zeit?
    Bald werden es zehn …
    Alma

 
    8. Oktober 2011
    Vadim,
    dieser Brief wird kürzer als die anderen sein. Nicht, weil du aus meinem Kopf verschwunden bist, sondern weil ich nicht die Kraft habe zurückzublicken. Nicht dieses Jahr, auch wenn unser zehnjähriges Jubiläum mit Sicherheit Besseres verdient hätte.
    Ich habe ein Kind erwartet und es verloren. Ich bin nicht die Erste, der das passiert, aber ich fühle mich schuldig, weil ich mir immer wieder dieselbe Frage während meiner Schwangerschaft gestellt habe: Was wäre passiert, wenn ich dich nicht verlassen hätte? Wir hätten vielleicht zusammen ein Baby gehabt. Oder mehrere.
    Deshalb frage ich mich, ob nicht vielleicht ich, meine Zweifel, meine Ängste der Grund dafür waren, dass dieses Baby gegangen ist.
    Du hast auch geliebte Menschen verloren. Glaubst du, dass man sich davon eines Tages wieder erholen wird?
    Alma

 
    8. Oktober 2012
    Vadim,
    jetzt sind es elf Jahre her, seitdem ich dir genau an diesem Tag schreibe, seitdem ich dir meine intimsten Geheimnisse anvertraue, aber auch die lächerlichsten Details. Seitdem ich mein Leben zu Papier bringe, um dir einen kurzen Überblick darüber zu geben, seitdem ich über deines spekuliere, seitdem ich in der Vergangenheit herumwühle und hoffe, dich eines Tages wiederzusehen.
    Aber wozu eigentlich? Ich habe diese Briefe nie verschickt. Auch wenn ich eine Adresse hätte oder sie dir auf irgendeine Weise zukommen lassen könnte, weiß ich nicht, ob ich mich trauen würde. Mir ist bewusst, dass ich dir wehgetan habe, weil ich mein Versprechen nicht gehalten habe, weil ich L.A. verlassen habe und weil ich dich zurückgelassen habe. Aber du kannst
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