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Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was
Autoren: Colfer Eoin
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wir dich jederzeit wieder anbringen.«
    Â»Nein danke«, sagte Left Brain. »Gegen die Angst kann ich ein paar Pillen nehmen oder mir vielleicht einen Hol-O-Drink kaufen. Alles ist besser, als neben einem affektierten Rüpel wie dir aufzuwachen.«
    Zaphod dachte ein paarmal still das Wort »affektiert« vor sich hin, dann vergaß er es sofort wieder.
    Â»Spiel die Nachricht ab.«
    Â»Mit Hintergrundmusik?«
    Â»Nein. Einfach so, wie sie reingekommen ist. Ach ja, und achte drauf, dass niemand mithört.«
    Â»Sehr gut. Schutzschilde hoch.«
    Auf dem Bildschirm wirbelte das Hammerlogo schneller und wurde zu einer Videobox. Thors haarige Züge erschienen.
    Â»He, Zaph. Hallo, hallo. Das ist ein … Ist das überhaupt …? Gut, okay, jetzt seh ich’s. Aufnahme läuft.« Der Gott sammelte sich. »Hallo, Zaphod, hier ist dein Klient, Thor der Donnergott. Ich bin nicht tot, wie du dir vermutlich schon gedacht hast.«
    Â»Ich hatte es mir gedacht«, krähte Zaphod und schlug mit der Faust in die Luft.
    ANMERKUNG Das ganze Konzept des Märtyrertums funktioniert für die Götter seit dem späten Vormittag der Zeit wunderbar, als Raymon de Louche, der ortsansässige Gott vor Tarpon VII , die Entscheidung umging, wem welches Baby gehörte, indem er seinen eigenen Tod durch eine orgasmische Überdosis
vortäuschte. Raymon stellte fest, dass die Leute ihn nach seinem Tod viel lieber mochten und ihre Entscheidungen ab sofort auf Basis irgendwelcher Gerüchte trafen, dass er diesen oder jenen Satz irgendwo in einer Höhle einem taubstummen Leprakranken zugeflüstert habe. Raymon erhielt seinen Lohn immer pünktlich überwiesen, obwohl er nur noch alle paar Tausend Jahre einmal schattenhaft einer Jungfrau zu erscheinen und ein paar kryptische Dinge zu sagen brauchte, wie: »Die kleinen Steine werden uns alle retten. Suchet die Kiesel.« Die Raymon-Methode wurde ein echtes Erfolgsmodell, so dass im ganzen Universum jede Menge Götter ihren Tod vortäuschten, wobei sie Raymon dafür verfluchten, dass er sich den Tod durch eine orgasmische Überdosis hatte patentieren lassen.
    Â 
    Thor beugte sich näher an die Kamera heran. »Das war der Märtyrer-Kommentar. Wie du gesagt hast. Ich bin auf dieser großen Bombe rumgelaufen und hab mir gedacht, wenn ich mich davon umbringen lasse, denken die Menschen, dass ich für sie gestorben bin. Also bin ich mit hundert Prozent zum Vogonenschiff hochgezippt, als ich den Zündmechanismus gehört habe. Und dann hab ich mich da in einer Röhre versteckt. Ich dachte, ich klopf mal ein bisschen mit Mjöllnir gegens Schiff, damit es so aussieht, als ob es von einem Trümmerstück getroffen wurde, aber die Vogonen haben sich dann einfach in den Hyperraum verdrückt. Keine Ahnung, wieso. Ist mir auch egal. Das war’s dann jedenfalls fürs Erste. Ich mach mich wieder auf den Weg nach Asgard, und wenn du mich brauchst, bin ich bereit für eine Wiederauferstehung. Ich hab mir aber, glaube ich, die Leiste gezerrt, also lass mir ein bisschen Zeit, damit ich wieder richtig fit bin. Aber ruf doch mal an und sag Bescheid, ob das mit dem Märtyrertod wirklich alles geklappt hat. Und außerdem musst du mir ein bisschen Gold besorgen. Ich bin so blank, das ist schon nicht mehr lustig. Ach, eins noch, halt
doch mal die Augen offen, ob du meinen Helm nicht irgendwo siehst. Das war nämlich mein Lieblingshelm, und ich muss ihn wohl bei der Explosion verloren haben. Ich muss aufhören, es ruft jemand an.« Thor schlug sich mit einer Faust auf die Brust und blinzelte dann in die Kamera. »Gute Arbeit, Manager.«
    Perplex schloss Zaphod die Videobox. »Wow«, sagte er. »Erstaunlich, dass die Märtyrer-Idee so gut funktioniert hat. Und noch erstaunlicher, dass Thor die Chose überhaupt begriffen hat. Das war ganz schön raffiniert gemacht. Im Allgemeinen sind meine Strategien so kompliziert, dass ich sie den meisten Leute mehrmals erklären muss.«
    Left Brain hüpfte vor Zaphods Augen auf und ab. »Du kannst dich nicht mal erinnern, je irgendetwas über Märtyrertum erwähnt zu haben, stimmt’s?«
    Â»Ja«, erwiderte Zaphod. »Aber das bedeutet nicht, dass ich es nicht getan hätte.«
    Â»Du hast tatsächlich geglaubt, dass dein einziger Klient tot ist?«
    Â»Natürlich nicht. Götter kann man nicht töten. Selbst der Typ, der in
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