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Und ploetzlich wieder Single

Und ploetzlich wieder Single

Titel: Und ploetzlich wieder Single
Autoren: Gina Kaestele
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sich einer von beiden Partnern oder beide – symbolisch gesprochen – überwiegend in den Kellerräumen aufhalten, führt das dazu, dass Ernüchterung eintritt. Der Partner wird in seinen positiven Aspekten nicht mehr wahrgenommen, weil die ungelösten Konflikte im Alltag dominieren. Im gemeinsamen Leben mit dem Partner scheint ein angemessenes Aufeinander-Eingehen unmöglich geworden zu sein. In Streitsituationen wird aufgrund der gemeinsamen Geschichte mit den immer gleichen, beziehungsschädigenden Mustern reagiert. Ursache und Wirkung schaukeln sich auf und verschmelzen in einem Teufelskreis.
    Früher oder später ist die daraus resultierende Enttäuschung so groß, dass die Auflösung der Beziehung gewünscht wird. Die Denk- und Verhaltensweisen eines Partners sind dann so belastend, dass der entscheidende Schritt zur Auflösung der Beziehung getan wird. Mit der Auflösung der Beziehung ist der Wunsch verbunden, den »Schatten« zurückzulassen, um sich in der Begegnung mit neuen Menschen wieder positiv definieren zu können.
    Susi und Kevin gehen nach 18 Monaten auseinander, obwohl Susi schwanger ist. In den ersten Monaten ihrer Liebe glaubten beide daran, im anderen den idealen Partner fürs Leben gefunden zu haben. Susi bezeichnete Kevin als einfühlsam und verständnisvoll. Kevin war stolz auf Susi, weil sie so gut aussieht und beruflich mehr erreicht hat als er.
    Schon nach wenigen Monaten zeigen sich die ersten Schwierigkeiten. Kevin wird aggressiv, wenn Susi zu einer beruflichen Fortbildung fährt. Er beschuldigt sie, dort auf Männerfang zu sein, und bestraft Susi durch Kontaktabbruch und die Androhung, sie zu verlassen, wenn sie sich weiterhin mehr um ihren Beruf als um ihn kümmere.
    Kevin, der nach der Trennung eine Therapie durchführte, fand heraus, dass er sich – verglichen mit seinem erfolgreichen Bruder – als Versager fühlte. In der gemeinsamen Zeit mit Susi übertrug er die dem Bruder gegenüber gehegten Empfindungen auf seine Partnerin. Er verstrickte sich in Reaktions- und Handlungsweisen, die als Ausdruck seines Minderwertigkeitsgefühls angesehen werden können.
    FRAGEN ZUR SELBSTANALYSE
› Werden Sie zum Detektiv in Ihrer eigenen Lebensgeschichte! Beschäftigen Sie sich damit, welche schmerzlichen Erfahrungen aus Ihrer Vergangenheit möglicherweise dazu geführt haben, dass Sie sich in Streitsituationen nicht angemessen verhalten.
› Denken Sie auch darüber nach, welche Altlasten Ihr Partner in die Beziehung mit eingebracht haben könnte, die letztlich dazu führten, dass Sie heute auseinandergehen.
WAHRHEIT
    In der Partnerschaft werden Konflikte, die in der Herkunftsfamilie entstanden sind, unbewusst ausgetragen.
HEILENDER GEDANKE
    Ich kann mich von schädigenden Beziehungsmustern der Vergangenheit befreien.
NÜTZLICHE ANREGUNG
    Stellen Sie sich vor, in einem Raum zu sein, in dem Sie sich von den Strapazen der Vergangenheit erholen können. Gestalten Sie den Raum nach Ihren Vorstellungen. Vielleicht möchten Sie einen Kamin einbauen, um sich dort aufzuwärmen, oder ein Bild aufhängen, dessen Anblick tröstlich und kraftspendend auf Sie wirkt.
    Der Dialog verstummt – die Entfremdung beginnt
    In einer gut funktionierenden Partnerschaft findet ein ständiger Austausch statt. Im Dialog und in der Diskussion können Unsicherheiten benannt, Zweifel thematisiert und Verwirrungen eingegrenzt werden. Dadurch wird Missverständnissen vorgebeugt. Gerade in Konfliktsituationen ist es notwendig, dass sich das Paar im gemeinsamen Gespräch verstärkt darum bemüht, die Schwierigkeiten zu bereinigen. Das klärende Gespräch setzt die Absicht beider Partner voraus, sich Zeit für die Klärung der Unstimmigkeiten zu nehmen, dabei neue Wege zu beschreiten und Kompromisse einzugehen, die für beide Partner vorstellbar und lebbar sind.

    Ein Mangel an Austausch führt in Partnerschaften früher oder später dazu, dass die Zweisamkeit starr und unlebendig wird. Vorhandene Konfliktpunkte werden nicht benannt, Schwierigkeiten nicht angesprochen und das Unangenehme wird verdrängt, so als ob man es unsichtbar machen und »unter den Teppich« kehren könnte. Das Unausgesprochene und Ungeklärte gewinnt dann an Macht und beeinflusst den weiteren Verlauf der Beziehung. Wie ein Feuer, das schwelt, wirken die weggeschobenen und nicht benannten Themen auf das Unterbewusstsein ein. Sie können zu einer inneren Distanzierung voneinander und zu einem Verlust der bisher füreinander empfundenen positiven
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