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Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Titel: Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
Autoren: Sarah Gärtner
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Deinen Hof nie wieder betreten. Solltest Du aber ein Körnchen Wahrheit in meiner Aussage vermuten, dann hilf bitte das Problem zu klären, ok?“
    Reitmaier schaut verständnislos „Du hast mein Wort Doktor“, sagt er nur.
    „Also“, beginnt Dr. Bach nun. „Es geht um den Brand auf dem Hof vom Osterkorn, vergangene Woche. Wie Ihr wisst, ist die Lagerhalle abgebrannt. Alle Leute im Dorf reden, der Osterkorn hätte die Halle selber angezündet. Ich persönlich glaube kein Wort davon. Und ich denke, Ihr tut es genauso wenig. Die Sache ist nun die. Es gibt da jemanden, der wohnt nicht weit von der Lagerhalle. Das heißt, er hat die Lagerhalle gut im Blick und sitzt des Nachts auch öfter vor dem Haus, besonders jetzt im Sommer, um seine schlaflosen Nächte zu verbringen.“
    „Du meinst den Anglhuber“, sagt Reitmaier.
    Dr. Bach nickt und fährt fort.
    „Und er hat nun gesehen, wie in der Nacht , nur wenige Minuten bevor das Feuer weithin sichtbar war, eine Person die Halle verlassen hat und wegfuhr. Und bei dieser Person handelt es sich, Reitmaier es tut mir wirklich leid, nun, er hat den Christian gesehen, Deinen Sohn.“
    Reitmaier sitzt da wie gelähmt und sagt gar nichts. Hinter seiner Stirn arbe itet es. Er brauchte nicht lange, um sich darüber klar zu sein, dass das, was Dr. Bach da eben erzählte, im Rahmen des Möglichen lag. Der Christian war ein Tunichtgut. Das wusste er schon lang. Aber er war auch sein einziger Sohn. Er spürte ein leichtes Stechen in der Brust, wie er es sonst nur verspürte, wenn die Arbeit wieder mal überhandnahm.
    Katharina fasste sich als Erste. „Warum hörst Du Dir das an, Michael“, pr otestierte sie laut. „Der Anglhuber sitzt auf seiner Terrasse, die bestimmt 300 Meter entfernt ist und mit seinen trüben Augen will er unseren Jungen gesehen haben.“
    „Katharina, Du weißt, dass der Christian in der Halle einige Teile aus der Werkstatt gelagert hat. Das ist nicht so weit hergeholt, dass er dort gesehen wurde. Und was glaubst Du eigentlich, was die Leute im Dorf sagen, wenn wir jetzt an den Augen vom Anglhuber herummäkeln? Du kannst keinen Schritt im Dorf machen, ohne dass hinter Deinem Rücken geredet wird. Nein, wir müssen die Sache jetzt ordentlich aus der Welt schaffen, soweit das möglich ist. Keine Ausflüchte.“ Reitmaier denkt nach. Aber findet keinen Ausweg. „Wo ist der Christian“, fragt er schließlich.
    Die Frage erübrigt sich. Im selben Moment fährt Christian m it seinem schwarzen Mercedes auf den Hof und parkt ihn nicht weit vom Büro.
    „Katharina, hol den Jungen bitte rein“, sagt Reitmaier und klopft gedanke nverloren auf den Tisch.
    Katharina geht hinaus.
    Reitmaier wendet sich zu Dr. Bach: „Das ist wirklich harter Tobak, Doktor. Ich werde den Jungen fragen. Und danke, dass Du nicht zuerst zur Polizei gegangen bist.“
    Dr. Bach nickt.
    Katharina redet draußen inzwischen auf Christian ein. „Junge, Du musst sofort verschwinden. Der Anglhuber hat Dich kurz vor dem Brand in der Lagerhalle gesehen. Und der Dr. Bach läuft jetzt durchs Dorf und erzählt es überall herum. Jetzt sitzt er beim Vater im Büro.“
    Christian, wird noch bleicher als er in den letzten Tagen ohnehin schon ist. Aber er hat keine Kraft mehr, die Situation zu entschärfen.
    „Mutter, es hat keinen Zweck. Ich gehe rein zum Vater.“
    „Junge“, beginnt Katharina wieder von vorn. „Hau einfach ab. Der Doktor wird Dir nicht hinterherfahren. Nimm Dir ein Hotelzimmer und melde Dich von dort. Ich schick Dir etwas Geld. Und dann warten wir, bis Gras über die Sache gewachsen ist.“
    Doch Christian schiebt die Mutter beiseite. „Lass nur Mutter. Es ist zu spät.“ Er geht hinein und setzt sich.
    „Vater , Du brauchst nichts zu sagen“, beginnt Christian. „Ich habe Dir in letzter Zeit viel Kummer gemacht. Und auch Dir Mutter. Entschuldigt bitte. Dr. Bach, ich bedanke mich für Ihr Kommen. Sie glauben gar nicht, wie erleichtert ich bin. Seit dem Brand war der Druck einfach nicht mehr auszuhalten … Ja, ich habe mit dem Brand zu tun. Vater bleib ruhig, ich habe die Halle nicht absichtlich angezündet. Ich hatte drinnen Streit mit einem Geschäftspartner von mir, wenn ich den mal so bezeichnen will. Es war der Lochner-Tim. Er hat sich abfällig über meine Sarah geäußert. Da hab ich ihn zu Boden gestoßen. Er ist mit dem Hinterkopf auf ein Getriebeteil gefallen und hat seine Zigarre verloren. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie das Stroh in Brand geriet.
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