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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt)
Autoren: G. Michael Hopf
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Frage also rundheraus zu beantworten: Ja, dazu wäre ich bereit.«
    »Ms. Gomez, was sagen Sie dazu?« , fuhr der Moderator rasch fort.
    »Mr. O'Reilly, wir dürfen keine Option außer Acht lassen, genauso wenig aber diplomatische Bestrebungen, jedenfalls nicht eher, bis wir sicher sind, alles versucht zu haben, um eine friedliche Lösung zu finden.«
    »Also würden auch Sie einen Militärschlag gutheißen?« , fragte O'Reilly plump.
    »Ich will damit nur sagen, dass wir uns nicht auf einen einzigen Weg festlegen lassen sollten.«
    »Meine Frage verlangt nach einer schlichten Antwort, Ms. Gomez: Ja oder nein?« , stichelte der Mann.
    »Mr. O'Reilly, Diplomatie ist zu sehr ein Kräftespiel, als dass ihr ein schnödes Ja oder Nein gerecht würde« , betonte die Sprecherin, die sichtlich wütend war.
    »Das verstehe ich, Ms. Gomez, also lassen Sie mich die Frage umformulieren: Wenn Sie alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft haben und über Indizien dafür verfügen, dass der Iran entweder eine Waffe entwickelt, drauf und dran ist, einer einschlägig bekannten Terrorzelle waffenfähigen Brennstoff zum Bau einer schmutzigen Bombe zu verkaufen oder noch schlimmer: einen richtigen Atomsprengkopf – geben Sie dann grünes Licht für eine Militäraktion?«
    »Ich finde, Sie sollten genau definieren, was Sie mit dem Ausschöpfen aller diplomatischen Mittel meinen« , wich Gomez aus.
    »Wirklich? Im vollen Ernst, Ms. Gomez: Sie können diese Frage nicht beantworten?« , provozierte O'Reilly weiter, wozu er einen leicht pikierten Gesichtsausdruck aufsetzte.
    Vorsitzender Conner meldete sich wieder zu Wort: »Ich kann Ihnen eine Antwort geben, Bill. Jawohl, ich würde den Iran angreifen, und zwar mit allen Mitteln. Ms. Gomez weiß um die Bedrohungen, die tatsächliche Gefahr für unser Land. Sie nimmt an den Debatten teil, ist also im Bilde, doch was tun sie und ihre Kollegen? Jedes Mal verwenden sie ihre Stimme dazu, unsere Verteidigungskräfte zu schwächen beziehungsweise legen ihr Veto zur Subventionierung von Projekten ein, die unsere Abwehr stärken könnten.«
    »Mr. Conner, nennen Sie uns doch beispielhaft eine der Bedrohungen für unser Land, derer sich die meisten Amerikaner nicht bewusst sind« , verlangte O'Reilly, um endlich auf den Punkt zu kommen.
    »Zu meinen schlimmsten Befürchtungen zählt ein Angriff vonseiten eines Schurkenstaates oder einer terroristischen Vereinigung mit Mikrowellen- oder Elektroimpulswaffen. Dagegen sind wir nicht gerüstet; unser gesamtes Stromnetz würde zusammenbrechen. Der Iran hat seinerseits durchblicken lassen, diese Schwäche zu kennen, und möchte sie ausnutzen.«
    »Nur zu, Mr. Conner, spielen Sie weiter mit den Ängsten der Menschen« , schalt ihn Gomez verächtlich.
    »Ängste? Ms. Gomez, Sie haben die Berichte zu dieser spezifischen Gefahr gesehen. Sogar Mitglieder Ihrer eigenen Partei begreifen die Bedrohung und reichten mutig Gesetzesvorschläge ein, die den Ausschuss jedoch nie verlassen haben. Gegenwärtig dränge ich den Abgeordneten Markey dazu, erneut den gleichen Entwurf vorzulegen. Ich bin gewillt, hart auf eine entscheidende Abstimmung darüber hinzuarbeiten, die er auch verdient hat« , spie Conner mit unverhohlenem Zorn zurück.
    »Ms. Gomez, das letzte Wort gebührt Ihnen, bitte gehen Sie auf die Ausführungen des Vorsitzenden ein.«
    »Mr. O'Reilly, diese Regierung leistet Unglaubliches, um unser Land zu schützen. Nach nahezu zehn Jahren im Krieg ist es an der Zeit, sich der Innenpolitik zuzuwenden und nationale Probleme anzupacken. Wir haben alles unter Kontrolle, was unsere Wehrhaftigkeit betrifft; jetzt gilt es, Bildungs- und Gesundheitspolitik zum Thema zu machen.«
    »Also gut, hier muss ich nun einen Schlusspunkt setzen, Ms. Gomez, Mr. Conner, vielen Dank für Ihre Zeit. Unser nächster Gast wird General McCasey sein, der uns über die jüngsten Terroranschläge in Paris und London aufklärt.«
    Samantha griff zur Fernbedienung und schaltete ab. »Tut mir leid, ich habe sonst keine Gelegenheit, mir die Nachrichten anzusehen. Was momentan in der Welt abläuft, ist unheimlich, all diese Angriffe im Ausland … Ich habe wirklich das Gefühl, es sei nur eine Frage der Zeit, bis es uns hier trifft.«
    »Ja, das könnte passieren, aber ich würde mich deshalb nicht verrückt machen. Wir sind immer noch ziemlich sicher hier, finde ich, und was die Schwätzer in der Glotze angeht: höre ich einfach nicht hin. Für mich klingt das nach ganz viel heißer Luft«,
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