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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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Taschendiebe haben hier Hochkonjunktur.
    1 Patpong, ein Rotlichtviertel Bangkoks, ehemals einige Privatstraßen, wurde nach ihrem früheren Besitzer, dem Chinesen ›Patpongpanit´ benannt.

    Jetzt allerdings, kurz nach Mittag, war Patpong geradezu ausgestorben.
    Auf der rechten Seite der Silom-Road sah Grod eine Filiale der Thai-Farmers Bank. Er benötigte ja ein Konto. Die Thai-Farmers Bank, mit ihren vielen Filialen im ganzen Land, war dafür recht gut geeignet.
    Die Eröffnung eines Kontos ging flott vonstatten. Nach wenigen Minuten hatte er ein Konto bei einer thailändischen Bank. Beim nächsten Telefonat würde er Judith Helfer die Kontonummer mitteilen können.
    Dann ging Grod in einer der Seitenstraßen der SilomRoad in eine kleine Garküche. Er setzte sich auf einen wackligen Plastikhocker direkt auf den Gehweg vor einem kleinen schmierigen Tisch, bestellte ein Bier und beobachtete das Treiben auf der Straße. Hier gab es kaum noch Europäer. Eine Gruppe jüngerer Frauen, wahrscheinlich Bedienstete eines der zahlreichen Geschäfte der Silom-Road, saßen an drei Nebentischen, die sie sich zusammengeschoben hatten und aßen Nudelsuppen. Sie schwatzten und waren lustig. Dauernd hatten sie etwas zu kichern. Grod merkte schnell, dass auch er eins ihrer Gesprächsthemen darstellte. Er lächelte ihnen zu. Sofort senkten sie die Köpfe und kicherten wie kleine Mädchen. »Tua jai - ein großer Kerl«, hörte Grod.
    »Ob wohl alles an ihm so groß ist? Ich hätte Angst, mit so einem Farang Liebe zu machen.« Erneutes Kichern. Solche Sprüche kannte Grod schon zu Genüge. Die thailändischen Frauen setzen Erwartungen in die europäischen Männer, die die meisten von ihnen kaum erfüllen können.
    Ein Bettler, er hatte keine Beine, schob sich auf einem kleinen Rollwagen zu Grod.
    Demütig legte er die Hände vor der Brust zusammen, um ein paar Baht von Grod zu erbetteln. Grod gab ihm 20 Baht (etwa € 0,50). Unterwürfig verbeugte sich der Mann erneut und schob sich auf seinem kleinen Rollwägelchen weiter.
    Ein paar der streunenden Hunde hatten Streit miteinander und bissen sich mit lautstarkem Gekläffe und Knurren. Der Besitzer der Garküche versuchte erfolglos, die Tiere zu vertreiben, indem er mit einigen Steinen nach ihnen warf. Dann ging er in seine Räume und kam mit einem Eimer Wasser zurück, welches er über die Tiere goss. Sicher empfanden diese das bei der großen Hitze als recht angenehm. Trotzdem wirkte es, sie stoben auseinander. Grod begutachtete die Auslagen der Garküche. Er entschied sich für zwei kleine Grillspieße, Schweinefleisch und Huhn. Zwischen dem Fleisch steckten kleine Stücke von Ananas und scharfe Chilischoten. Sie schmeckten ausgezeichnet.
    Dann rief er per Handy Judith Helfer an. Sie schien über seinen Anruf sehr erfreut.
    »Hallo Grod, ich freue mich, dass Sie anrufen. Wie geht’s, sind Sie schon etwas weiter gekommen?« »Kaum, es ist erst wenige Stunden her, dass wir zusammen telefoniert haben. Ich wollte Ihnen lediglich meine Kontoverbindung mitteilen.«
    »Das ist gut. Geben Sie mir die Kontonummer und den Namen der Bank.«
    Grod nannte ihr die gewünschten Daten.
    »Gibt es in Thailand so etwas wie eine Bankleitzahl?« »Nein, aber Sie können trotzdem problemlos überweisen, ich habe es früher selbst schon gemacht.«
    »Hier gibt es etwas Neues. Man hat Samrak gefunden, sie ist tot.«
    »Wo hat man sie gefunden?«
    »In der Nähe von Celle ist ein Haus abgebrannt. Es war wohl ein getarntes Bordell. Unter den Trümmern fand die Polizei die verkohlte Leiche einer Frau. Es war Samrak.« »Mit so etwas hatte ich gerechnet. Wann hat man sie gefunden?«
    »Keine Ahnung. Ist das nicht schrecklich?«
    »Wie gesagt, ich hatte mit so etwas gerechnet.« »Grod, bleiben Sie noch lange in Bangkok?«
    »Ich weiß es noch nicht. Zur Zeit habe ich noch keinen Anhaltspunkt, um irgendwie tätig zu werden. Vielleicht hilft mir das Treffen mit Ihren Geschäftsfreunden heute Abend etwas weiter.«
    »Das glaube ich nicht. Unsere Geschäftspartner sind sauber. Sie sind in keinerlei schmutzige Geschäfte verwickelt. Einige kenne ich persönlich.«
    »Waren Sie denn schon einmal in Thailand?«
    »Nein, ich habe sie hier in Deutschland kennengelernt.« »Haben Sie etwas mit dem zweiten Brief erreichen können?«
    »Fehlanzeige, das wird auch schwierig werden.« »Bleiben Sie dran, ich bin fast sicher, dass dieser Brief mir weiterhelfen könnte.«
    »Wenn Sie noch länger in Bangkok bleiben, spricht
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