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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land
Autoren: David Eddings
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müssen?«
    Sperber grinste. »Der Kaiser hat sich huldvoll erboten, die Kosten zu übernehmen.« Er blickte Sorgi warnend an. »Er ist ein Freund, also treibt ihn nicht in den Bankrott!« Sorgi grinste zurück. »So etwas würde ich doch nie tun, Meister Cluff!« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Es war eine interessante Zeit, und das tamulische Imperium ist ein interessanter Ort; trotzdem freue ich mich darauf, wieder nach Hause zu kommen.«
    Sperber nickte bestätigend. »Manchmal habe ich das Gefühl, mein ganzes Leben mit dem Versuch verbracht zu haben, wieder nach Hause zu kommen.«
    »Ich werde den Preis für Eure Passage ausrechnen und Euch die genauen Zahlen von meinem Bootsmann zur Burg bringen lassen. Ich hätte ihn unten in Beresa übrigens fast verloren, wißt Ihr.«
»Euren Bootsmann?«
    Sorgi nickte. »Zwei Straßenräuber überfielen ihn in einer Gasse. Er kam gerade noch mit dem Leben davon.«
    »Nicht zu glauben!« sagte Sperber. Offenbar hatte Valash beim Anwerben der Meuchler genauso gespart wie bei allem anderen. »Wann wollt Ihr denn in See stechen, Meister Cluff?«
    »Das wissen wir noch nicht genau – irgendwann in der nächsten Woche. Ich gebe Euch noch rechtzeitig Bescheid. Einige unserer Freunde werden bald auf dem Landweg nach Atan aufbrechen. Es wäre vielleicht das beste, wenn wir am selben Tag ausliefen.«
    »Gute Idee.« Sorgi nickte. »Es ist immer anzuraten, das Abschiednehmen nicht zu sehr auszudehnen. Seeleute haben gelernt, schnell Lebewohl zu sagen. Wenn die Zeit zum Aufbruch kommt, müssen wir stets die nächste Flut nehmen, und die wartet nicht.« »Wohl gesprochen, Sorgi.« Sperber lächelte.
    Es überraschte niemanden, daß Betuana die Entscheidung traf. »Wir brechen morgen auf«, erklärte sie eine Woche später beim abendlichen Schmaus. »So bald schon?« fragte Sarabian bestürzt.
    »Der Schnee ist geschmolzen und die Wiesen sind trocken, Sarabian-Kaiser. Warum sollten wir noch länger warten?«
»Nun …«
    »Ihr seid zu sentimental, Sarabian«, sagte sie unverblümt. »Ihr wißt, daß wir nach Hause müssen! Warum es aufschieben? Kommt im Herbst nach Atan, dann gehen wir zusammen auf Wildschweinjagd. Ihr verbringt viel zuviel Zeit hier in Matherion im Schloß!«
    »Es ist sehr schwierig für mich, von hier wegzukommen«, sagte er unschlüssig. »Jemand muß schließlich hierbleiben und die Stellung halten.«
    »Überlaßt das Oscagne. Er ist ein ehrenwerter Mann und wird nicht allzu viel stehlen.«
»Majestät!« entrüstete sich Oscagne.
    Sie lächelte ihn an. »Ich wollte Euch doch nur ein bißchen ärgern, Oscagne. Freunde dürfen das, meint Ihr nicht auch?«
    In dieser Nacht gab es für keinen von ihnen viel Schlaf. Natürlich wurde gepackt, und eine Unmenge von Vorbereitungen waren zu treffen, doch den Großteil der Nacht verbrachte man damit, die Korridore mit wichtigen Botschaften auf und ab zu laufen, die im Grunde genommen alle ziemlich gleich lauteten: »Versprecht, daß wir in Verbindung bleiben!«
    Und natürlich versprachen es alle, und alle meinten es ehrlich. Es würde auch mindestens ein Jahr, wenn nicht länger dauern, bis dieses Versprechen allmählich in Vergessenheit geriet.
    Als sich über dem Tamulischen Meer das erste Grau des Morgens bemerkbar machte, sammelten sie sich im Burghof. Es gab die üblichen Küsse und Umarmungen und festen Händedrücke.
    Schließlich war es Khalad, der gute, unerschütterliche, verlaßliche Khalad, der prüfend zum östlichen Horizont blickte, sich räusperte und feststellte: »Wir sollten jetzt wirklich aufbrechen, Sperber. Sorgi wird uns einen Tag mehr berechnen, wenn wir schuld daran sind, daß er nicht mit der ersten Flut auslaufen kann!«
    »Stimmt«, bestätigte Sperber. Er hob Ehlana in die offene Karosse, die Sarabian zur Verfügung gestellt hatte und in der bereits Emban, Talen, Alean und Melidere saßen. Dann blickte er sich um und sah, daß Danae und Flöte leise miteinander sprachen. »Danae!« rief er seiner Tochter zu. »Zeit, loszufahren!«
    Die Kronprinzessin von Elenien küßte die Kindgöttin von Styrikum ein letztes Mal und kam gehorsam über den Hof zu ihrem Vater.
    »Danke, daß Ihr vorbeigekommen seid, Sperber«, sagte Sarabian schlicht und streckte die Hand aus.
    Sperber ergriff sie. »Es war mir ein Vergnügen, Sarabian«, erwiderte er. Dann schwang er sich in Farans Sattel und ritt voraus über die Zugbrücke und durch die noch im Dunkeln liegenden Grünanlagen.
    Sie benötigten
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