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Susan Mallery - Buchanan - 03

Susan Mallery - Buchanan - 03

Titel: Susan Mallery - Buchanan - 03
Autoren: will nur eine Kenne alle
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ersten paar Tage habe ich die Mahlzeiten ausgewählt, aber der Catering-Service hat eine Speisekarte hiergelassen. Von mir aus können Sie sich zusammenstellen, was Ihnen schmeckt. Sie können auch eine Köchin einstellen.“
    Gloria versuchte mit möglichst neutraler Miene zu reagieren, doch Lori sah so etwas wie ein Gefühl über ihr Gesicht zucken. Sie wusste nur nicht, welche Art von Gefühl.
    „Ich lasse Ihnen finanziell freie Hand“, murmelte Gloria.
    Lori lachte, obwohl ihr Gegenüber keinen Scherz beabsichtigt hatte. „Einer der kleinen Vorteile meiner Arbeit. Soll ich Ihnen das Hähnchen klein schneiden?“
    Gloria verengte die Augen zu Schlitzen. „Nur wenn Sie wollen, dass ich Sie mit meiner Gabel ersteche.“
    „Ich bin ziemlich flink. Sie müssen also schnell sein.“
    „Grund genug habe ich.“
    Immerhin – das könnte man doch fast Humor nennen. Kein schlechtes Zeichen. „Okay. Ich lasse Sie jetzt in Ruhe essen. Möchten Sie, dass ich den Fernseher einschalte?“ Sie öffnete den TV-Schrank mit Fernseher und DVD-Player und legte Gloria die Fernbedienung aufs Bett. „Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich.“
    Um halb fünf am Nachmittag kam sich Lori vor, als wäre sie das Opfer eines militärischen Überraschungsangriffs geworden. Die kleine Annäherung zwischen ihr und Gloria war nun nichts weiter als eine verklärte Erinnerung. Mittlerweile hatte sich ihre Patientin darüber beschwert, das Bett sei zu hart, die Kissen seien zu weich, die Laken hätten einen komisehen Geruch und der Fernseher brumme.
    „Ich hole so bald wie möglich jemanden vom Kundendienst“, versprach Lori und versuchte Geduld zu bewahren. Sie musste sich außerdem bemühen, nicht ständig auf die Uhr zu schielen. Das war mit Sicherheit der längste Nachmittag ihres ganzen Lebens. Und noch nicht einmal ihr erster halber Tag mit Gloria.
    Sie sagte sich immer wieder, es gebe einen Grund für Glorias schlechte Laune. Und es könne eigentlich nur besser werden.
    Kurz nach fünf kam sie in die Küche und traf dort eine große, hübsche Frau mit eindrucksvoller Oberweite an, die gerade eine riesige Einkaufstasche auspackte. Ihre Uniform wies sie als Krankenschwester aus. Ihrem Aussehen nach zu urteilen war klar, wer sie engagiert hatte.
    „Hi“, sagte die Frau mit einem strahlenden Lächeln. „Ich bin Sandy Larson, die Abendschwester. Ausnahmsweise. Normalerweise bin ich für die Nacht zuständig. Zur Stelle, wenn’s dunkel wird. Hey, das klingt ja wie ein Romantitel! Oder ein Pornofilm.“ Sandy grinste. „Weiß gar nicht, worin ich lieber vorkäme. An guten Tagen ...“
    Lori riss sich zusammen und begrüßte ihre Kollegin freundlich, obwohl sich ihr Magen gerade schmerzhaft zusammenzog. Was war eigentlich mit ihr los? Reid war bei der Auswahl der anderen Schwester seinem Typ treu geblieben. Das konnte ihr doch egal sein.
    Lori gab Sandy einen Kurzüberblick, was sie bei Gloria erwartete. „Sie ist müde und deshalb etwas schwierig. Aber sie ist nicht schrecklich.“
    „Ich werde mit ihr klarkommen“, sagte Sandy. „Wenn meine Patienten mir querkommen, fange ich an, von meiner Lieblingssoap zu erzählen. Das ist so langweilig, dass die meisten davon einschlafen. Deswegen liebe ich die Nachtschicht. Da muss man nicht so hart arbeiten wie am Tag.“ Sie beugte sich zu Lori. „Aber du hast es mit deinem Job trotzdem nicht schlecht getroffen: für zwölf Stunden Bezahlung nur acht Stunden Arbeit ...“
    „Ja, das ist toll. Ich sage nur rasch Gloria Auf Wiedersehen.“
    „Ja, klar. Bis morgen.“
    Gloria sah aus der Zeitschrift auf, die sie gerade gelesen hatte, und starrte Lori über den Rand ihrer Brille an. „Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass es mich interessiert, ob Sie kommen oder gehen. Bleiben Sie hier oder gehen Sie fort. Das ist mir doch vollkommen gleichgültig.“
    Lori grinste. „Ich hatte auch einen schönen Tag, Gloria. Gern geschehen.“
    Reid parkte seine Corvette hinter der „Downtown Sports Bar“ und stieg aus. Eine volle Minute starrte er tatenlos auf die Hintertür, dann sagte er sich, es werde schon nicht so schlimm werden.
    Seit er wegen einer Schulterverletzung seine Baseballkarriere hatte aufgeben müssen, arbeitete er in der familieneigenen „Sports Bar“. „Arbeiten“ war eher eine lose Beschreibung dessen, was er eigentlich tat. Nach außen hin war er der Geschäftsführer. In Wirklichkeit aber kam und ging er, wie es ihm passte. Manchmal arbeitete er hinter der Theke
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