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Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen

Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen

Titel: Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen
Autoren: Chapman Linda
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als Arbeit. Als sie fertig war, blieb gerade noch genug Zeit, um Sternenschweif vorm Zubettgehen zu besuchen.
    Laura zog ihren dicken Pulli über und lief zur Treppe. Ihr kleiner Bruder Max schlief bereits. Buddy, sein Berner Sennenhund, lag ausgestreckt auf dem Gang. Seinen Kopf hatte er auf die Pfoten gelegt. Laura beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihn ein bisschen hinter den Ohren. Unter der Tür des Arbeitszimmers sah sie Licht auf den Flur schimmern. Ihre Mutter schrieb Kinderbücher, und Laura wusste, dass sie ihr neuestes bald abgeben musste. Bestimmt würde sie noch bis spät in die Nacht hinein schreiben!
    Unten angekommen steckte Laura den Kopf rasch ins Wohnzimmer, wo ihr Vater die Nachrichten im Fernsehen ansah. „Ich bin kurz noch mal bei Sternenschweif.“
    „In Ordnung. Aber bleib nicht so lange.“
    „Bin gleich wieder da.“ Laura lief hinaus. Gleich kam der Moment, auf den sie sich den ganzen Tag freute – der Moment, in dem sie Sternenschweif in ein Einhorn verwandelte!
    Er wartete bereits am Gatter auf sie. Bei ihrem Anblick wieherte er leise. Voller Freude schlang Laura ihre Arme um seinen Hals. Sie führte ihn zu dem kleinen Wäldchen, das vom Haus aus nicht gesehen werden konnte. Rasch sagte sie den Verwandlungszauber auf:

    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz leuchtete auf. Dann stand kein kleines graues Pony mehr vor ihr, sondern ein wunderschönes Einhorn mit seidiger Mähne und prächtigem Schweif.
    Sternenschweif stupste sie mit der Nase an. „Fliegen wir heute Nacht eine Runde?“
    Sein Mund bewegte sich dabei nicht. Doch Laura konnte jedes seiner Worte verstehen, sie hörte sie in ihrem Kopf.
    „Was denkst du denn!“, erwiderte Laura lächelnd. „Aber wir haben nicht viel Zeit. Ich habe meinem Vater versprochen, bald wieder zurück zu sein.“
    Sie erinnerte sich daran, wie müde Silver am Nachmittag gewesen war. „Wir fliegen aber nur, wenn du nicht zu müde dazu bist“, fügte sie hinzu. „Silver und du, ihr seid heute ganz schön viel gesprungen.“
    „Mir geht’s prima. Aber um Silver mache ich mir ein bisschen Sorgen. Auf dem Heimweg hat er mir gesagt, dass es ihm nicht so gut gehe.“
    „Der Arme“, meinte Laura mitfühlend. „Dann hat er gar nicht gekeucht, weil er sich so angestrengt hat. Vielleicht bekommt er eine Erkältung?“
    Sternenschweif schüttelte den Kopf. „Er sagte, so hätte er sich noch nie gefühlt. So müde und irgendwie seltsam.“
    Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Laura spürte, dass er sich Sorgen um seinen Freund machte.
    „Lass uns zu ihm fliegen“, schlug sie vor. „Dann sehen wir, wie es ihm geht.“
    „Sehr gute Idee“, stimmte Sternenschweif ihr sofort zu. Und schon schwang Laura sich auf seinen Rücken und drückte ihre Unterschenkel in seine Flanken. „Auf geht’s!“

2

    Sternenschweif schoss empor, seine seidige Mähne schimmerte silbern im Licht des Mondes. Laura sah auf den Hof hinunter. Die Fenster wurden zu winzigen Lichtern, die rasch hinter ihnen zurückblieben, während sie dicht über den Baumwipfeln dahingaloppierten. Der Wind spielte mit Lauras Haaren. Glücklich umarmte sie Sternenschweif. Es gab nichts Schöneres als Fliegen – nichts auf der ganzen Welt!
    Laura liebte es, eine Einhorn-Freundin zu sein. Doch sie wusste auch, dass mehr dazugehörte, als mit Sternenschweif durch die Nacht zu fliegen. Einhörner mussten ihre magischen Kräfte einsetzen, um anderen beizustehen. Gemeinsam hatten sie bereits vielen Menschen und Tieren geholfen, aber auch gelernt, dass sie Sternenschweifs Magie nur für wirklich wichtige Dinge einsetzen durften.
    Sternenschweif drehte eine Runde über Mels Haus, bevor er zur Landung ansetzte. Laura spähte aufmerksam nach unten. Keiner sollte Sternenschweif in seiner wahren Gestalt sehen.
    „Es scheint niemand mehr draußen zu sein“, flüsterte Laura. Sternenschweif setzte sacht neben dem Stall auf, und Laura glitt von seinem Rücken. Sie lauschte einen Moment, dann öffnete sie leise die Stalltür und huschte hinein. Sternenschweif folgte ihr.
    Silver lag im Stroh. „Hallo, Silver“, wisperte Laura und kniete sich neben ihn. „Wir wollten sehen, wie es dir geht.”
    Sternenschweif rieb seine Nase an Silvers Hals und wieherte leise zur Begrüßung. Der kleine Apfelschimmel versuchte nicht einmal
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