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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten
Autoren: Brian Keene
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Schnittwunden und Abschürfungen.
    Zitternd stand er in der Dunkelheit, während Schleim von ihm troff und er sich zu orientieren versuchte. Er war den Tunnel entlanggekrochen und hatte sich den Weg ertastet, als plötzlich der Boden unter ihm verschwunden war. Er erinnerte sich noch daran, gefallen und so überrascht gewesen zu sein, dass ihm nicht einmal Zeit blieb, Quinn eine Warnung zuzubrüllen– danach wusste er nichts mehr.
    Â» Ich muss wohl bewusstlos geworden sein « , sprach er laut aus und wünschte sofort, geschwiegen zu haben. Seine Stimme wurde von nicht erkennbaren Wänden zurückgeworfen und hörte sich fremdartig an. Als das Geräusch verhallte, empfand er die Stille als ohrenbetäubend.
    Forrest kniete sich nieder und tastete in dem Tümpel nach seinen Waffen, fand sie jedoch nicht. Nach einer kurzen Überprüfung seines Gürtels stellte er erleichtert fest, dass er wenigstens noch einen unverbrauchten Leuchtstab und sein Messer besaß. Er legte die Hand um den Griff und zog die Klinge aus der Scheide. Das Gefühl des Messers in der Hand beruhigte ihn.
    Reglos wie ein Stein verharrte er, knickte den Leuchtstab und wartete, bis seine Augen sich der Düsternis anpassten. Die Flüssigkeit reichte ihm bis zu den Schienbeinen und klebte an ihm. Er fragte sich, worum es sich handeln mochte. Schließlich tauchte er einen Finger in den Tümpel, hob ihn an die Lippen und leckte darüber. Wasser– abgestanden und faulig, aber nur Wasser.
    Wenigstens keine Scheiße, dachte er. Obwohl ich so oder so in einer Welt voll Scheiße feststecke.
    Er neigte den Kopf und lauschte auf Anzeichen dafür, wo er sich befinden mochte und ob er allein war oder nicht. Wasser tröpfelte irgendwo, doch abgesehen davon war die Stille so undurchdringlich wie die Finsternis, die ihn umgab. Er hörte weder Schreie noch Schritte oder Schüsse, nichts, was darauf schließen ließ, dass die anderen– oder die Zombies– sich in der Nähe befanden.
    Als er im Schein des Leuchtstabs ein wenig sehen konnte, marschierte er mit vorsichtigen Schritten vorwärts. Er befand sich in einem alten, stillgelegten Tunnel, der wohl aus vergangenen Zeiten übrig geblieben war. Die Wände waren rundlich und bestanden aus bröckelnden, roten Ziegeln. In den Ritzen wucherten Flechten und Schimmel, entlang des Bodens floss ein schmales Rinnsal braunen Wassers.
    Forrest überlegte hin und her, ob er nach Quinn rufen oder schweigen sollte. Für den Fall, dass sich Zombies in der Nähe aufhielten, wollte er sie nicht auf sich aufmerksam machen. Aber was, wenn Quinn nach ihm abgestürzt und verletzt oder bewusstlos war? Er konnte ihn nicht einfach hierlassen.
    Â» Quinn? «
    Aus der Dunkelheit drang keine Antwort.
    Â» Hey, Quinn! Melde dich, falls du hier bist. «
    Die eigene Stimme suchte ihn heim, verwandelte sich in etwas Unvertrautes.
    Langsam schlich Forrest angespannt weiter, gewappnet für alles. Der Tunnel fiel stetig ab, und er achtete sorgsam auf seine Schritte, um nicht auf den glitschigen Ziegeln auszurutschen.
    Â» Hallo? « , rief er abermals und vermeinte, hinter sich ein Rascheln zu hören.
    Forrest drehte sich um. Dabei glitten die Füße unter ihm weg, und er landete schmerzhaft auf dem Rücken. Seine Kiefer prallten hörbar aufeinander. Sein Messer schlitterte weg, er selbst rutschte den Tunnel hinab und suchte verzweifelt nach Halt.
    Dann endete der Tunnel, und Forrest fiel plötzlich wieder. Platschend landete er in einem größeren Tümpel und sank unter die Oberfläche. Als seine Füße den Boden berührten, stieß er sich nach oben ab. Röchelnd und nach Luft ringend tauchte er auf.
    Etwas streifte sein Bein. Forrest zuckte zusammen und schlug sich auf den Oberschenkel. Er schaute hinab und erblickte einen kleinen, weißen Schemen, der blitzschnell unter die Oberfläche verschwand– eine Art Albinofisch.
    Forrest schwamm durch den Tümpel zu einer kreisförmigen Betonplattform. Mühsam hievte er sich hinauf, sank zusammen und japste nach Luft. Während er sich wünschte, das Messer nicht verloren zu haben, schaute er zurück zum Tümpel. Dutzende Albinofische tummelten sich im Wasser. Forrest fragte sich, ob es sich um eine Art mutierter Goldfische handelte, die vor langer Zeit in die Kanalisation gespült worden waren.
    Krampfhaft überlegte er, was er tun sollte. Den
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