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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Autoren: Shirlee Busbee
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spreche wegen dieses … äh, Captain Carver? Vielleicht kann der Gute auf einen anderen Posten versetzt werden, sagen wir in … Kalkutta?«
    Dianas Augen wurden groß. »Könntest du das tun?«
    Er lächelte, und sein Gesicht mit den harten Zügen wurde mit einem Mal erstaunlich attraktiv. »Ja, das könnte ich - wenn es dich glücklich macht.«
    Sie sah unsicher aus. »Nun, ich glaube nicht, dass Kalkutta sonderlich gesund für einen Mann wäre, der verwundet wurde, oder? Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn ihm etwas Furchtbares zustieße. Könntest du nicht einfach deine Freunde dafür sorgen lassen, dass er schrecklich viel zu tun hat - zu viel, um Zeit zu haben, meiner Tochter den Kopf zu verdrehen?« Sie machte eine Pause, von einer neuen Sorge überwältigt. »Oh je, das könnte unklug sein. Stell dir vor, es
käme heraus, dass du sie voneinander getrennt hältst. Himmel, am Ende sähen sie sich gezwungen, etwas Unüberlegtes zu tun!« Mit vor Entsetzen bebender Stimme hauchte sie: »Oh, Julian, du glaubst doch nicht, dass Elizabeth zustimmen würde, mit ihm durchzubrennen, oder? Sie ist so unschuldig, hat ein so süßes und verbindliches Wesen, dass man nicht sagen kann, wozu sie dieser Mann überreden könnte.«
    Mit seiner Geduld am Ende erhob Julian sich. Er musste entkommen, ehe er etwas Unüberlegtes tat. Er verneigte sich in ihre Richtung und sagte: »Mach dir keine Sorgen, Diana. Ich werde mich darum kümmern.« Trocken fügte er hinzu: »Wie ich es immer tue.«

Kapitel 2
    D a es Samstag war und er bezweifelte, dass er seinen Freund Colonel Stanton bei den Horse Guards antreffen würde, verschob Julian seine Mission, auf Captain Carvers Schicksal Einfluss zu nehmen. Das Problem konnte bis zum Anfang der folgenden Woche warten. Aber Diana sah das gewiss anders, und um die sonst unausweichlichen hysterischen Anfälle abzuwenden, schrieb er Stanton eine Nachricht und bat für Montagnachmittag um ein Treffen, ehe er nach dem Lunch aufbrach, um sich anderen Dingen zu widmen. Er war wegen der Angelegenheit nicht sonderlich beunruhigt, da er bezweifelte, dass Elizabeth für einen bloßen Captain ihren guten Ruf aufs Spiel setzen würde - gleichgültig, wie schneidig er war. Elizabeth trug einen klugen und besonnenen Kopf auf ihren schmalen Schultern. Sein Mund verzog sich. Anders als ihre Mutter.
    Die Frau war völlig übergeschnappt, entschied Julian mehrere Stunden später, als er auf dem Weg zu Boodle’s die St. James Street entlangschlenderte. Völlig übergeschnappt, wenn sie glaubte, er würde jemals wieder eine Ehe eingehen, einzig um seiner Familie einen Gefallen zu erweisen. Seine Lippen wurden schmal. Seine Ehe mit Catherine hatte ihn gelehrt, was für ein Wahnsinn das war.
    Catherine war eine reiche Erbin gewesen, das einzige Kind des Duke of Bellamy, und darüber hinaus sehr schön. Sein Vater hatte sich über die Verbindung gefreut; damals war Julian
neunundzwanzig gewesen und hatte - zur großen Verzweiflung seines Vaters - bis dahin nicht die leiseste Neigung verraten, zu heiraten. »Denk an den Titel«, hatte ihn Lord Wyndham mehr als einmal gemahnt. »Wenn ich nicht mehr bin und auch du den Löffel abgibst, dann will ich, dass dein Sohn und nicht Daniel - auch wenn er ein guter Junge ist - in unsere Fußstapfen tritt. Du musst heiraten, Junge, und mir zu Enkelkindern verhelfen. Das ist deine Pflicht.« Sein Vater hatte ihm zugezwinkert. »Und eine angenehme noch dazu.«
    Als ein paar Monate später die bezaubernde Lady Catherine seinen Weg kreuzte, hatte ihr Julian auch seinem Vater zuliebe einen Antrag gemacht. Ihre Hochzeit war das gesellschaftliche Ereignis der Saison 1795 gewesen. Nachdem er und seine junge Braut von dem Hochzeitsempfang aufgebrochen waren, hatte sich sein Vater erfreut die Hände gerieben bei dem Gedanken an die Enkel, die schon bald aus dieser Verbindung hervorgehen würden.
    Nur hatte er sich leider geirrt, überlegte Julian grimmig. Catherine war alles andere als darauf erpicht, Kinder zu bekommen, und Julian hatte beinahe sofort herausgefunden, dass sich hinter dem hübschen Gesicht ein verzogenes, launenhaftes Kind verbarg. Ehe viele Monate vergangen waren, gingen sie offen aufeinander los, und bevor sie noch ein Jahr verheiratet waren, waren sie - außer wenn es unvermeidlich war - nur selten in der Gesellschaft des anderen zu sehen. Sie waren beide nicht glücklich gewesen, musste er zugeben, und Catherine hatte ihn vermutlich ebenso langweilig, geistlos
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