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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex
Autoren: Perry Rhodan
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Gruppe kugelförmiger Raumer kam ihr entgegen, in leuchtende Schutzschirme gehüllt. Schwere Geschütze entluden sich mit grellem Blitzen. Eines des Kugelschiffe explodierte, dann das zweite …
    Das Bild wechselte von neuem. Die Oberfläche des Planeten war aus nächster Nähe zu sehen: weiße Wolkenflächen, blaue Meere, grünbraunes Land. Das war der Augenblick, auf den Thomas Kantenberg gewartet hatte. Jetzt war er an der Reihe. Er sah sich um. Einer der Überschweren stand kaum fünf Meter von ihm entfernt. Er schenkte der Bildszene, die über ihm abrollte, keinerlei Aufmerksamkeit. Sein Blick war auf die Gefangenen gerichtet, die stumm zu der Kuppel hinaufsahen.
    Kantenberg starrte ihn an. Der Überschwere wurde aufmerksam: Da war ein Gefangener, der nicht vorschriftsgemäß das Holo verfolgte. Kantenberg spannte die Muskeln. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen.
    »Das saugt ihr euch aus euren fetten Fingern!«, sagte er laut. »Das ist überhaupt nicht Gadoon!«
    Einen Augenblick waren die Gefangen starr vor Schreck, dann brandete Gemurmel auf. Der Überschwere bewegte sich auf Kantenberg zu und schrie wütend: »Halt den Mund und sieh nach oben!«
    »Das Maul würdest du mir gerne verbieten!«, tobte Kantenberg. »Damit ich den Leuten nicht erzähle, welchen Schwindel ihr uns hier vormacht! Du hast dich getäuscht, mein Freund. Ich bin auf Gadoon aufgewachsen und weiß, wie der Planet aussieht. Das dort«, sein Arm fuhr in die Höhe, die Hand zeigte zur Kuppel hinauf, »ist er ganz sicher nicht!« Er wandte sich seitwärts, den Gefangenen zu, und tat so, als risse der aufgestaute Zorn ihn dazu hin, den gefährlichen Widersacher aus den Augen zu lassen.
    »Lasst euch nichts vormachen, Brüder!«, schrie er mit schriller Stimme. »Sie wollen uns unter der Knute halten, indem sie uns weismachen, sie hätten das ganze Imperium zerschlagen! In Wirklichkeit führen sie uns gefälschte Bilder vor! Das Imperium lebt, und wenn wir die Kraft haben zu überleben, dann wird uns Rhodan eines Tages hier heraushauen!«
    Die Wirkung seiner Worte war unglaublich. Schreie brandeten auf. Die Männer und Frauen, die bis vor wenigen Sekunden noch mit stumpfem Blick zur Kuppel hinaufgeschaut hatten, drängten sich von allen Seiten auf Thomas Kantenberg zu und jubelten ihm entgegen. Von neuem empfand er das Würgen im Hals. Sie waren alle dem Untergang geweiht. Aber es war schon zu spät. Er konnte nicht mehr zurück.
    »Zeigen wir ihnen, was wir von ihren Lügen halten!«, feuerte er die Menge an. »Dort, seht ihr diesen Kerl, der sich an unseren Qualen weiden will? Machen wir ihn fertig!«
    Der Umschwung war so rasch gekommen, dass der Pariczaner sich der Gefahr nicht rechtzeitig hatte bewusst werden können. Die Menge reagierte auf Kantenbergs Anweisung mit der Schnelligkeit des Gedankens. Mittlerweile war auch in der weiteren Umgebung bemerkt worden, dass an dieser Stelle Ungewöhnliches geschah. Die ganze Riesenmasse der achthunderttausend Gefangenen kam allmählich in Bewegung.
    Der Pariczaner sah sich so rasch von wutentbrannten Solariern umringt, dass er keine Gelegenheit mehr bekam, nach seinen Waffen zu greifen. Kantenberg selbst hatte in den Überfall mit eingegriffen. Er stand unmittelbar vor dem Überschweren. Er war der Erste, der die Hand nach ihm ausstreckte. Der Rest war eine Angelegenheit von wenigen Sekunden. Der Pariczaner verschwand unter einer Menge wutentbrannter Gefangener und war trotz seiner kräftigen Statur ein paar Augenblicke später schon zu Tode getrampelt.
    Thomas Kantenberg hatte ihn noch im Fallen erwischt und ihm den schweren Strahler aus dem Gürtel gerissen. Sein erstes Ziel war erreicht. Er besaß eine Waffe, und die Gefangenen waren in Aufruhr. Zielstrebig machte er sich an die Verwirklichung der zweiten Phase seines Plans, der in Wirklichkeit Leticrons Plan war.
    Die Pariczaner waren in den ersten Minuten des Aufruhrs völlig hilflos. Sie waren so davon überzeugt, die Moral der Gefangenen längst gebrochen zu haben, dass diese Revolte sie gänzlich überraschte. Dutzende von Überschweren, die unter den Gefangenen einherstolziert waren, wurden niedergerissen und in den Boden gestampft. Nur wenige kamen überhaupt dazu, sich zu wehren.
    Wie spontan der Ausbruch des Zorns war, erkannte man daran, dass nur in den seltensten Fällen die Terraner daran dachten, sich der Waffen zu bemächtigen, die die Pariczaner bei sich trugen. Es genügte ihnen, ihre aufgestaute Wut zu entladen.
    Nur
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