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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis
Autoren: Perry Rhodan
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in Sorge um deine Menschheit, und du möchtest so schnell wie möglich in deine Heimatgalaxis zurück – dabei sitzt du, zur Untätigkeit verdammt, auf dieser Welt fest. Aber verstehe, daß ich alles tun muß, um den Schleier zu lüften, der über der Vergangenheit meines Volkes liegt.«
    »Die Probleme deines Volkes sind auch die meinen«, entgegnete ich, und das war gar nicht übertrieben.
    Als ich damals festgestellt hatte, daß mein Gehirn in eine unendlich ferne Galaxis verschlagen worden war, wollte ich anfangs nichts anderes als so schnell wie möglich in die Milchstraße zurückkehren. Doch je mehr ich mit den Problemen der Völker von Naupaum vertraut wurde, desto deutlicher wurde mir, daß sie dem Untergang geweiht waren, wenn ihnen nicht geholfen wurde. Denn selbst konnten sie sich kaum helfen, weil sie nicht in der Lage waren, mit den alten Tabus zu brechen. Hier, in der Galaxis Catron, bot sich mir nun die Gelegenheit, die Völker von Naupaum wirkungsvoll bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen – auch wenn das gelegentlich gegen ihren eigenen Willen geschah.
    »Wie kommt ihr mit den Nachforschungen voran?« erkundigte ich mich.
    »Gut. Wir finden ständig neue wertvolle Unterlagen, die Licht in das Dunkel der Vergangenheit bringen«, antwortete er. »Allerdings haben wir keine weltbewegenden Entdeckungen mehr gemacht. Die erwarteten Sensationen sind ausgeblieben. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse ist eine mühevolle Kleinarbeit, bei der meistens nur unbedeutende Details zutage treten, die vielleicht erst in ihrer Gesamtheit Bedeutung erlangen. Aber immerhin haben wir in einigen Punkten, über die wir bisher nur Vermutungen anstellen konnten, absolute Gewißheit erlangt. Donktosch, wollen Sie bitte darüber berichten?«
    »Jawohl, Mato Raytscha«, antwortete der angesprochene Wissenschaftler. Er war der Älteste der drei, und ich vermutete, daß er zumindest eine Gehirntransplantation hinter sich hatte. Sein ehemals hellbraunes Körperhaar wies an verschiedenen Stellen bereits eine goldene Verfärbung auf, was ein untrügliches Zeichen für einen fortgeschrittenen Alterungsprozeß war.
    Der alte Raytaner sprach so, als müsse er über jedes Wort nachdenken. »Wir haben schon früher Hinweise dafür gefunden, daß die naupaumschen Völker von den längst ausgestorbenen Yulocs abstammen. Die physische Ähnlichkeit der Raytaner, der Duynter und der anderen artverwandten Völker kann kein Zufall sein. Ebenso wie die Langzeitwaffen der Pehrtus, die gegen die Yulocs Krieg führten, nicht zufällig nur auf uns wirken können, während ein Petraczer wie Gayt-Coor nicht davon betroffen ist. Daraus mußte man folgern, daß wir die Nachfahren der Yulocs sind.
    Nun, nach Auswertung der erhaltenen Unterlagen, haben wir Gewißheit darüber erlangt: Wir stammen von den Yulocs ab. Ebenso sicher ist nun, daß die Pehrtus die ehemaligen Beherrscher der Galaxis Catron und keine Bewohner Naupaums waren. Sie kamen nur als Invasoren in unsere Galaxis, ihre Heimat aber ist Catron.«
    Obwohl wir dies alles schon längst vermutet hatten, beeindruckten mich die Worte des Wissenschaftlers. Sie zeigten das tragische Schicksal der Bewohner von Naupaum ganz deutlich auf, die die Opfer eines Krieges waren, der vor zweihunderttausend Jahren oder mehr geführt wurde!
    »Jetzt haben wir Gewißheit, daß wir heute dafür büßen müssen, was die Yulocs vor Jahrhunderttausenden getan haben«, sagte Heltamosch düster. »Wie sollen wir die Schatten der Vergangenheit loswerden? Wir müssen daran zerbrechen …«
    »Es kann überhaupt nicht davon die Rede sein, daß ihr die Opfer der Vergangenheit seid!« herrschte ich Heltamosch an, um ihn aus seiner düsteren Stimmung zu reißen. »Habe ich euch nicht bewiesen, daß die Langzeitwaffen der Pehrtus keinen Schaden anrichten können, weil sie gar nicht im Sinne der ursprünglichen Programmierung gegen euch eingesetzt werden?«
    Das war natürlich eine glatte Lüge. Aber ich hatte schon einmal erlebt, wie Heltamosch und seine Artgenossen an der Wahrheit zerbrochen waren und den Freitod wählen wollten. Noch einmal wollte ich es nicht so weit kommen lassen.
    Während ich noch beobachtete, welche Wirkung ich mit meinen Worten bei Heltamosch erzielt hatte, kam ein Offizier aus dem Beiboot gestürzt.
    »Mato Raytscha, wir haben vor wenigen Augenblicken eine starke bebenartige Erschütterung angemessen, deren Zentrum ganz in der Nähe liegen muß. Gleich darauf ist von
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