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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms
Autoren: Perry Rhodan
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Gebäuden erschien dem Kommandanten des Unternehmens als Versteck ideal. Nötigenfalls konnten sich die Besatzungsmitglieder in ihren Kampfanzügen in Tunnel und Gänge zurückziehen.
    »Ich drücke jetzt das Wasser aus den Schleusenkammern, damit wir sie zum Aussteigen fluten können«, erklärte Kosum und nahm die entsprechenden Schaltungen vor.
    »Sollen wir Schutzanzüge anlegen?« fragte Blazon Beta.
    »Ich werde nach einiger Zeit mit Wyt nach draußen gehen«, entschied Saedelaere. »Erst wollen wir uns jedoch vergewissern, daß uns keine Gefahr droht.«
    »Von wo sollte uns hier Gefahr drohen?« fragte Kosum. »Alles ist ruhig.«
    Alaska ging nicht auf die Bemerkung des Emotionauten ein.
    »Nur Wyt und ich gehen nach draußen«, wiederholte er. »Die anderen brauchen ihre Anzüge nicht anzulegen.«
    Er veränderte die Stellung der Außenscheinwerfer. Der Lichtstrahl strich über den von Wasserpflanzen und Schlamm bedeckten Platz. An verschiedenen Stellen gab es kleine Hügel. Entweder waren es Schlammhalden, die sich durch unterseeische Strömungen gebildet hatten, oder unter Sand und Gewächsen verbargen sich Trümmerteile. Einige dieser Hügel erinnerten in ihrer äußeren Form entfernt an lange Bänke.
    An der Außenwand eines Gebäudes blieb der Lichtstrahl haften. Von der oberen Öffnung verlief ein nach unten breiter werdender Riß. Früher oder später würde das Gebäude zusammenfallen. Von seiner ehemaligen Farbe war nichts mehr zu sehen. Algen und Muscheln überwucherten das Material, aus dem das Gebäude bestand.
    Saedelaere schätzte, daß es zwanzig Meter lang und zehn Meter hoch war. Mit seiner Rückwand war es in den Felsen verankert. Es war durchaus denkbar, daß einige der Innenräume weit in das Vulkangestein hineinreichten.
    Der Mann mit der Maske schaltete die Fernortung ein. Auf dem großen Bildschirm in der Mitte der Kontrollanlagen erschien ein vergrößertes Bild der Gebäuderückwand. Saedelaere ließ die Außenkamera, die die Bilder übermittelte, ein Stück nach unten sinken. Im Scheinwerferlicht lag ein halbverschütteter Eingang.
    Saedelaere stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte Gucky neugierig.
    »Ich bin nicht sicher«, gab der Transmittergeschädigte zurück. »Sieh dir einmal die Wand zu beiden Seiten des Eingangs an.«
    Gucky zupfte sich an den Ohren.
    »Mir fällt daran nichts auf.«
    »Wirklich nicht?« Saedelaere rückte seine Maske zurecht, um besser sehen zu können. »Es hat den Anschein, als gäbe es rund um den Eingang weniger Muscheln und Algen.«
    »Das kann an der Strömung liegen«, wandte Kosum ein.
    »Oder daran, daß häufig jemand durch diesen Eingang schwimmt und im Laufe der Zeit den Bewuchs abwetzt.«
    Die anderen schwiegen ungläubig.
    »Sie denken an einen besonders großen Fisch«, sagte Merkosh schließlich. In seiner Aufregung vergaß er, die Stimme zu dämpfen. Die Blazon-Brüder, die die Stimme des Gläsernen nicht gewohnt waren, hielten sich die Ohren zu.
    Merkosh entschuldigte sich.
    »Es muß nicht gerade ein Fisch sein«, meinte Alaska. »Schließlich können wir uns noch andere große Meeresbewohner vorstellen. Das bedeutet, daß wir die GEVARI nicht unbewaffnet verlassen können. Äußerste Vorsicht ist geboten.«
    Er veränderte die Kameraeinstellung erneut. Ein anderer Eingang erschien auf dem Bildschirm.
    »Da ist es ähnlich!« stellte Balton Wyt fest. »Ich bin sicher, daß es an der Strömung liegt.«
    Alle Eingänge, die Saedelaere in den folgenden Minuten untersuchte, wiesen in unmittelbarer Umgebung nur geringen Algenbewuchs auf. Diese Feststellung galt für alle Häuser.
    »Wenn dieser Effekt wirklich von großen Tieren erzeugt wird, wundere ich mich, daß wir noch keines gesehen haben«, meinte Mentro Kosum.
    Saedelaere suchte weiter. Er war sich nicht darüber im klaren, was er zu finden hoffte, aber eine innere Unruhe ließ ihn in seinen Bemühungen fortfahren.
    Inzwischen hatte Mentro Kosum die Schleusenkammern von Wasser befreit und die äußeren Türen geschlossen. Balton Wyt hatte seinen Schutzanzug angelegt. Saedelaeres Anzug lag bereit.
    »Wie lange willst du noch warten, Alaska?« fragte Gucky ungeduldig. Er deutete auf seinen Spezialanzug, der griffbereit auf einem Gestell im Hintergrund hing. »Soll ich mit Balton nach draußen gehen?«
    »Nein!« lehnte Saedelaere ab.
    Aufmerksam betrachtete er Corello. Der Supermutant hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig. Er war eingeschlafen.
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