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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten
Autoren: Larry Brent
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da ?« echote Anna Kaichen. »Aber sie hat mir doch gesagt...«
    Sie flüsterte nur. Es wurde ihr nicht bewusst .
    »Können wir eine Nachricht
hinterlassen ?«
    »Nein... zu spät«, hörte sie sich
flüstern. Oder entstanden vor Aufregung diese Worte nur in ihren Gedanken?
    »Hallo? Sind Sie noch in der Leitung ?«
    Mit schwerer Hand legte Anna Kaichen
auf.
    Da wurde heftig an die Tür geklopft.
     
    *
     
    Das war Zuviel für ihre Nerven.
    Sie riss die
Arme empor und schrie wie von Sinnen.
    Sie konnte es nicht mehr aushalten in
der Wohnung, in der sich Dinge, die sie nicht begriff, selbständig zu machen
begannen.
    Anna Kaichen lief nach vorn, riss die Tür auf und wollte sich dem Unheimlichen
entgegenwerfen. Sie schrie noch immer, sah, dass überhaupt niemand vor der Tür stand, und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    Da - wieder das Klopfen! Dann
klingelte es.
    »Frau Kaichen! Hallo, können Sie mich
hören ?«
    Die Stimme einer Frau. Wieder Klopfen.
Aber das kam ja von der Wohnungstür her... Da wollte jemand zu ihr...
    Uber Anna Kaiches Gesicht lief ein Zucken.
    Sie konnte noch keinen klaren Gedanken
fassen und begriff nur, dass sie nicht mehr schrie.
    Sie zog den Riegel zurück, drehte
mechanisch den Schlüssel im Schloss und öffnete.
    »Frau Ulbrandson !« sagte sie mit zitternder Stimme. »Wie kommen Sie ... denn jetzt... ausgerechnet
jetzt hierher? Sie waren doch gar nicht... im Hotel? Ich ... ich ...«,
stammelte sie.
    Morna trat über die Schwelle und
drückte die Tür hinter sich zu. »Instinkt, Frau Kaichen ... ich habe mir Sorgen
um Sie gemacht... vorhin am Telefon, da klang Ihre Stimme so merkwürdig. Ich
habe mir gleich gedacht, dass etwas nicht in Ordnung
ist. Da bin ich einfach gekommen...«
    Anna Kaichen atmete tief durch. »Da
sind Sie einfach gekommen«, sagte sie erleichtert. »Ja, das war eine gute
Idee... ich brauche jemand, ich kann nicht allein sein. Es ist etwas geschehen
...«
    Sie sah Morna an.
    Die Schwedin nickte. »Ich habe es mir
fast gedacht. Ich habe gehört, wie Sie schrien. Sie haben deshalb nicht
mitgekriegt, als ich klingelte und klopfte. Ich war drauf und dran, die Tür mit
Gewalt zu öffnen... Kommen Sie, Sie müssen sich hinsetzen«, reagierte X-GIRL-C
sofort, als sie sah, dass Anna Kaichen wankte und den
Boden unter den Füßen zu verlieren drohte. »Ihnen ist nicht gut... Sie sind totenblass . Ich werde einen Arzt anrufen. Was ist denn
passiert ?«
    »Keinen Arzt, nicht nötig... es ist
schon wieder vorbei. Es war die Aufregung, nichts weiter sonst...« An Morna
Ulbrandsons Arm ging Anna Kaichen mit unsicheren Schritten ins Wohnzimmer
zurück. »Aber dass man dabei bleich wird, bleibt wohl
nicht aus. Sie würden auch blass werden, nicht wahr,
wenn leibhaftig ein Gespenst vor Ihnen stünde...«
     
    *
     
    Morna Ulbrandson wollte eine
Zwischenfrage stellen, unterließ es jedoch, als Anna Kaichen weitersprach.
    Das Reden tat ihr gut. Und sie
erzählte alles, ohne Rücksicht darauf, ob sie sich lächerlich machte oder
nicht.
    Sie nahm jetzt auch keine Rücksicht
mehr darauf, als Trinkerin erkannt zu werden.
    Vor Mornas Augen goss sie sich ein Glas randvoll. »Auch einen ?«
    Die Schwedin lehnte dankend ab.
    Anna Kaichen leerte das Glas. »Ich
trinke ... manchmal«, zuckte sie die Achseln. »Aber ich bin nicht betrunken ...
jedes Wort - ist die reine Wahrheit. Sie müssen mir glauben .«
    Dann erzählte sie, was sie während der
letzten halben Stunde erlebt hatte. »Er war zum dritten Mal heute schon da ...
vor dem Telefonat mit Ihnen ... da hatte ich ihn schon mal gesehen. Da glaubte
ich an eine Täuschung ... aber es war keine ... die schwarze Gestalt - war
Wirklichkeit! Wie damals im Schlafzimmer von Horst...«
    Da war plötzlich etwas heraus, das sie
einfach los werden musste .
    »Ich wollte eigentlich nicht darüber
reden ..., aber seit heute Abend ereignen sich Dinge,
die mich an welche erinnern, die viele Jahre zurückliegen«, fuhr sie
unaufgefordert fort. »Manchmal - als Horst noch ein Junge war - neun oder zehn
Jahre alt - hörte ich nachts Stimmen aus dem kleinen Schlafraum, in dem er
untergebracht war. Ich stand also in der Nacht auf, um nachzusehen, mit wem er
redete. Wahrscheinlich träumte er, vielleicht hatte er Fieber. Jedes Mal wenn
ich in das Zimmer kam, saß er aufrecht im Bett, war hellwach und plapperte
munter drauflos. Ich fragte ihn, mit wem er sich unterhalte, warum er nicht
schlaff. Da sah er mich mit großen Augen an, und es war ab und zu etwas
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