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Sein mit Leib und Seele - Band 06

Sein mit Leib und Seele - Band 06

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 06
Autoren: Olivia Dean
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schick dir die Adresse per SMS. Du gehst dort hin und nennst deinen Namen. Erwähn bloß nicht meine Mutter. Das ist ein Geheimnis.“
    Er hat einfach aufgelegt, ohne noch irgendetwas zu sagen. Gleich danach kriege ich die SMS. Eine Adresse im 16. Arrondissement. Das scheint echt vornehm zu sein. Noch so ein Ort, an dem ich mich garantiert wohlfühlen werde.

3. Wird Ihre Familie nachkommen?
    Als ich ihr meinen Namen genannt habe, verzog sie zynisch das Gesicht, bevor sie mich bat, mich „noch einen Augenblick lang zu gedulden“. Mit einem Blick, der sagen sollte: „Ich lasse mich nicht veräppeln, aber ich bleibe trotzdem professionell.“ Ich warte nun in einer Art Lounge. Hier steht zwar eine Kaffeemaschine, aber ich bin mir sicher, dass die eingebildete Pute von Telefonistin mir keinen anbieten wird. Ich beobachte durch die Glastür, wie sie gekünstelt am Telefon mit jemandem spricht. Ich habe Lust, sie zu kratzen. Ich beschließe, durch die Zeitschriften zu blättern, die extra auf dem Tisch aus edlem Holz ausgelegt sind. Deko, Design, Schlösser ... eine Welt für sich. Die von Charles.
    „Monsieur Lechevalier erwartet Sie.“
    Sie hat mich ganz schön erschreckt, die Ziege! Nachdem sie das gesagt hat, macht sie sofort auf dem Absatz kehrt, sodass ich ihr mit meinen schnell zusammengerafften Sachen hinterhertrippeln muss, wenn ich ihr folgen will.
    „Setzen Sie sich.“
    Monsieur Lechevalier hat nichts von dem aufgeblasenen Arbeitgeber, den ich mir vorgestellt habe. Er lächelt herzlich. Er sieht mich mit dem Wohlwollen eines Vaters an.
    „Emma. Sie gestatten, dass ich Sie mit Ihrem Vornamen anspreche?“
    „Ja, natürlich.“
    „Sind Sie bereits im Immobilienbereich tätig gewesen?“
    „Nein.“
    „Machen Sie nicht so ein Gesicht, das ist weder beschämend noch peinlich. Ich bin der Meinung, dass man jedem eine Chance geben sollte, außerdem wurden Sie mir wärmstens empfohlen ... Die einzige Qualifikation, die ich verlange, ist ein perfektes Englisch, das sollte Ihnen ja kaum Probleme bereiten.“
    „Nein“, entgegne ich etwas entspannter.
    „Sehr gut. Was den Rest angeht, verlange ich von Ihnen, dass Sie sympathisch, offen und natürlich sind. Ihr Job wird darin bestehen, dass Sie unsere potenziellen Kunden durch unsere Objekte führen. Hier steht nicht an erster Stelle, das Produkt aufzuwerten – Sie werden schnell merken, dass die Vorzüge für sich sprechen –, hier soll vor allem ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Bei den Kommentaren und Beschwerden genau hinhören und die Unterhaltung in Gang halten ... um dann DAS Produkt anbieten zu können, das die kapriziösen Ansprüche unseres betuchten Klientels befriedigt.“
    „Ich verstehe. Und was ist mit den Verträgen und Papieren?“
    „Vergessen Sie den Papierkram, wir kümmern uns hier darum. Konzentrieren Sie sich auf die Beziehung zu den Kunden, ich brauche jemanden, dem die Leute vertrauen können.“
    „Verstanden. Gibt es einen Dresscode?“
    „Das kurze schwarze Kleid, das Sie tragen, passt sehr gut. Ansonsten geht auch eine Jeans, eine Bluse und ein Blazer. Elegant, aber nicht protzig, Sie verstehen die Richtung?“
    „Ich glaube schon.“
    „Können Sie jetzt gleich anfangen? Ich benötige dringend jemanden.“
    „Ähm ... Ja, natürlich!“
    „Um Ihren Vertrag kümmern wir uns morgen. Hier ist eine Liste mit den uns zur Verfügung stehenden Unterlagen. Die Akte des Objektes, durch das Sie die Kunden heute Nachmittag führen werden, und die Schlüssel. Haben Sie ein Auto?“
    „Nein ...“
    „Das ist kein Problem, ich werde Sie begleiten. Und wenn dann alles gut geht, können Sie sich ein Taxi nehmen und mir die Fahrtkosten in Rechnung stellen. Gucken Sie nicht so entgeistert, Diane wird Ihnen alles erklären. Los! An die Arbeit, Ihr erster Termin ist in einer Stunde. Ich komme in fünf Minuten zu Ihnen in den Eingangsbereich.“
    Ich gehe an Diane vorbei, die mich demonstrativ ignoriert. Monsieur Lechevalier kommt bald zu mir und ich stelle mit Genugtuung fest, dass auch er keinen Stein bei der Telefonistin im Brett zu haben scheint.
    „Achten Sie nicht auf Diane. Sie macht einen unfreundlichen Eindruck, aber eigentlich ist sie ein nettes Mädchen. Jemand muss ihr mal gesagt haben, dass es professioneller wirkt, wenn man unfreundlich ist ... Sie werden sehen, mit der Zeit entspannt sie sich ... Da sind wir schon! Ich habe Ihnen ja gesagt, dass es nicht weit weg ist!“
    Wir stehen vor einem riesigen, goldenen
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