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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)
Autoren: S.B. Sasori
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seiner Theorie recht hatte.“
    Johannson und seine bescheuerten Theorien. Jetzt infizierte er mit dem Mist auch noch den akademischen Nachwuchs. Trieb er sich nicht in Schottland herum? Auf der Suche nach Sagengestalten und Ammenmärchen? Menschlich-tierische Zwitterwesen als theoretisch mögliche Unfälle der Natur zu bezeichnen, war das Eine. Zu behaupten, dass es sie tatsächlich gab, war etwas anderes. Aber was scherte ihn das alles noch? In drei Monaten plus minus zwei bis vier Wochen nichts mehr.
    „Rein mit dieser Frau.“ Sie konnte ihm die Zeit bis zu seinem Ableben ebenso wie jeder andere mit Schwachsinn versüßen. „Aber geben Sie mir vorweg fünf Minuten Verschnaufpause.“ Die brauchte er, um in Ruhe husten und keuchen zu können. Auf Gäste machte es einen schlechten Eindruck, wenn ihnen verwitterte Bröckchen seiner Lunge entgegenflogen.
    Sabine gewährte ihm beinahe eine Viertelstunde. Als er halbwegs ruhig atmen konnte und sich das Blut vom Mund und den Schweiß von der Stirn abgewischt hatte, führte sie eine dürre junge Frau in den Raum.
    Meine Fresse. Die träumte doch jede Nacht von einem hübscheren Gesicht. Sabine verwies sie mit gekonnt höflicher Geste auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Nach einem letzten wehmütigen Blick, der wie zufällig über ihn streifte, verließ sie sein Büro. Gute Seele. Er würde sie vermissen. Sie ihn hoffentlich auch. Konnten Tote überhaupt die Lebenden vermissen? Klaus fuhr sich übers angeschwitzte Gesicht. Er war Wissenschaftler, um Himmels willen. Was für einen Scheiß dachte er da?
    „Kommen wir gleich zur Sache, Professor Wegener. Ein Kollege von Ihnen, Dr. Hendrik Johannson, ist verschwunden.“ Sie klatschte eine abgegriffene Ledertasche auf poliertes Holz. „Hier drin sind seine Forschungsergebnisse der letzten Expedition. Ich war Teil des Teams, bis er uns alle davongescheucht hat.“
    Wenn alle Mitarbeiter den optischen Charme dieser Leclerc geteilt hatten, konnte er Hendrik verstehen.
    Sie zündete sich eine Zigarette an, wedelte hektisch das Streichholz aus und inhalierte bis zum Hustenreiz. „Dr. Johannson ist wie vom Erdboden verschluckt. Seine Exfrau hat nichts von ihm gehört und das Institut ebenso wenig. Ihm ist was zugestoßen, ich weiß es, und es hat mit seinen Forschungsergebnissen und meinen Beobachtungen zu tun.“ Sie sog so fest am Glimmstängel, dass sich ihre Wangen weit nach innen stülpten. Das Mädchen war hysterisch. Das waren die meisten Frauen. Bis auf Sabine, die war die Ausnahme.
    „Hier. Dieser Brief lag bei den Unterlagen.“
    Brief? Was das Mädchen ihm über den Tisch reichte, war nichts als ein Zettel. Klaus überflog die Zeilen. Und ob Hendrik ein Spinner gewesen war. Ein paar Kulischnörkel änderten daran nichts.
    Leclerc beobachtete ihn, als erwarte sie mehr als ein Schulterzucken. „Studieren Sie bitte diese Unterlagen gründlich.“ Die Glut ihrer Zigarette fraß sich durch Tabak und Papier. Wie er diesen Dreck vermisste, der ihn täglich näher ans Grab brachte.
    Okay, dann würde er sich in das Projekt Sucht Johannson einbringen. Wenigstens lenkte ihn das von seinen Panikattacken ab. Die mehrten sich seit dem letzten Befund.
    „Ich werde sehen, was ich tun kann. Bis dahin lassen Sie mir Johannsons Forschungsergebnisse hier.“ Wenn man die hingekritzelten Träumereien Forschung nennen konnte.
    „Das ist mir zu wenig.“ Der entschlossene Blick machte aus einer hässlichen Frau eine bedrohliche. „Ich habe Johannson nie leiden können, aber ich habe den Mann mit der Echsenhaut selbst gesehen. Eventuell können es auch Schlangenschuppen gewesen sein.“
    Echsenhaut? Schlangenschuppen? Vielleicht war es auch nur ein Furz im Kopf. Gedanklich strich er Sucht Johannson mit einem dicken Rotstift von links oben nach rechts unten durch. Leclerc sah ihn misstrauisch an. Wahrscheinlich konnte sie sein Grinsen nicht einordnen. Er zwang seine Mundwinkel zurück in die Waagerechte. „Ist gut. Ich werde mich persönlich darum kümmern.“ Er würde die Akten persönlich in den nächsten Reißwolf stopfen.
    Zögernd schob Johannsons Assistentin ihm die Aktentasche über den Schreibtisch. „Das meiste davon sind Bilder, ein Video ist dabei und Johannsons gesamte Notizen.“ Ihr Lächeln zeigte sich nur vorübergehend. „Das Wichtigste ist eine Hautprobe. Die sollten sie nur den Menschen zeigen, die ihr vollkommenes Vertrauen genießen.“
    „Also nur meiner Sekretärin.“ Die Frage war, was Sabine damit
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