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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger
Autoren: Christine Golden
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Klingen und mithin herrlich und nahezu perfekt war, war er an die Gesetze der Schwerkraft gebunden.
    Er spürte, wie ihn ein Frösteln überkam, eine Gänsehaut, und es waren nur die Berge von Zergkadavern, die seinen Sturz milderten. Dennoch trug er Blessuren davon und fühlte sich trotz seiner enorm gesteigerten Stärke und Widerstandskraft wie zerschlagen.
    Füße, Hände und Sensenblätter in ein Blutbad getaucht, versuchte Ethan, sich mühsam aufzurichten. Er schrie vor Zorn.
    Das Tor war geöffnet worden, und die Protoss flohen in einem Massenexodus. Ramsey war allerdings noch da, bis jetzt jedenfalls.
    Er hatte genug davon, sich auf Tiere zu verlassen. Derlei Machenschaften und Manipulationen würde er seiner Königin überlassen, deren Fähigkeiten dazu passten.
    Er erhob sich, und seine Sensenarme blitzten auf, als wären sie hungrig, als hätten sie einen eigenen Willen. Zielstrebig bewegte er sich voran.
    Er würde Rosemary Dahl töten, und Jake Ramsey würde er seiner Königin höchstpersönlich übergeben.
     
    *
     
    Wir müssen gehen, Jacob.
    Zamara sprach auch Rosemary an. Jake sah, wie der Kopf der Killerin hoch ruckte, ehe sie ein letztes Mal schoss. Sie sträubte sich unübersehbar zu gehen, ohne den Feind vernichtet zu sehen.
    Jake teilte ihre Gefühle. Er zögerte, schaute dem tobenden Kampf weiter zu und sah mit an, wie sich das Erbe Aduns vor seinen Augen entfaltete. Ulrezaj war nun vollends aufgehalten worden, seine Aufmerksamkeit galt einzig der eigenen Verteidigung gegen den Ansturm der vereinten, entschlossen gelenkten geistigen Energien der Protoss.
    Das Bild der ausgezehrten Protosshüllen und der Kreatur, die er kurz in jenem Tank erblickt hatte, blitzten in seinem Kopf auf. Das Wissen um das, was der Sonnentropfen Rosemary, Alzadar und all den anderen angetan hatte…
    Fall schon um, du leuchtender dunkler Bastard. Ich will sehen, wie du fällst!
    Jacob!
    Zamaras Gedanken schlugen wie eine Peitsche in seinen Geist, und Jake zuckte heftig zusammen. Sie war höchstens ein paar Herzschläge davon entfernt, seinen Körper selbst zu übernehmen, um ihn so zur Flucht zu zwingen. Rosemary hetzte so schnell sie konnte auf das Tor zu und hielt lediglich inne, um sich umzudrehen und nach hinten zu rufen: »Jake, komm schon!«
    Dann war sie, genau wie die Protoss, verschwunden.
    Trotzdem konnte Jake sich nicht überwinden, sich vom Fleck zu bewegen. Da draußen starben seine Freunde.
    Sie sterben, um mich und das Wissen, das ich in mir trage, zu retten. Sie sterben, um dich zu retten. Lass ihr Opfer nicht vergebens sein!
    »Ladranix – «
    Es formten sich keine Worte in Jakes Geist, als er den von Ladranix streifte. Nichts derart Beschränktes oder Begrenztes – nur ein Gefühl von Respekt, Zuneigung und Stolz.
    Dann war Ladranix verschwunden.
    » Nein! «
    Alzadars Trauer und Zorn hallten in Jakes Kopf wider, während die übrigen Protoss den Sturm mit allem speisten, was sie aufzubieten vermochten.
    Zamaras Gedanken wurden schroff, und Jake keuchte auf, als ihn Schmerz durchzuckte und die Bewahrerin sich seines Körpers bemächtigte. Seine Beine setzten sich in Bewegung, tragen ihn auf den blauen Dunst zu, der im Oval des Warp-Gates wirbelte.
    Er kämpfte gegen sie an, wie er es schon lange nicht mehr getan hatte, nicht mehr seit Beginn ihrer Beziehung, und er war, wenn auch nur für einen Augenblick, stärker als sie und drehte den Kopf gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Ulrezajs wogendeBewegung ins Unstete entgleiste und die schreckliche Schwärze flackerte.
    Hatten sie ihn erledigt?
    Er nahm an, dass er es nie erfahren würde. Er wusste nur, dass sich das verzweifelte Risiko gelohnt hatte und dass der Preis dafür in der Tat hoch war.
    Aber Zamara hatte recht: Er durfte das Opfer der anderen nicht vergebens sein lassen.
    Mit schmerzendem Kopf und tränengefüllten Augen, das Herz stolzgeschwellt ob des Mutes des Volkes, das ihn so willkommen geheißen hatte, rannte Jacob Jefferson Ramsey auf das Warp-Gate zu und sprang hindurch.
     
    DIE SAGA DER DUNKLEN TEMPLER
    WIRD FORTGESETZT IN BUCH 3
     
    ÜBER DIE AUTORIN
     
    Die preisgekrönte Autorin Christie Golden hat dreißig Romane und mehrere Kurzgeschichten aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Horror geschrieben. 1991 brachte Golden mit ihrem ersten Buch, dem erfolgreichen Roman »Vampire of the Mists«, die Ravenloft-Reihe auf den Weg und stellte den elfischen Vampir Jander Sunstar vor. »Vampire of the Mists« wurde im September
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