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Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Titel: Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant
Autoren: Hans Warren
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Umkreis Funken umher.  
      Schnell strebten wir zwischen den Büschen dem Flußufer zu. Bald hörten wir das leise Plätschern und Gurgeln des Wassers. Wir mußten jetzt sehr vorsichtig sein. Vielleicht hielt Sanka eine so strenge Disziplin unter den Dorfbewohnern, daß die Wachen trotz des Brandes auf ihren Posten blieben.  
      Wir lugten vorsichtig um den letzten Busch herum. Ein schmaler Pfad führte zwischen den Büschen und dem Fluß zum Anlegeplatz. Er war leer. Wir betraten ihn.  
      Pongo ging voraus. Rolf hatte es so angeordnet. Wenn ein Posten sich in den Büschen verborgen haben sollte, war der schwarze Riese der richtige Mann, ihn lautlos zu überwältigen.  
      Der Lärm im Dorfe wurde stärker, entfernte sich aber, ein Zeichen, daß die Bewohner der Hütten dem Rande der Ansiedlung zueilten. Vielleicht war Sanka durch seine Brandwunden im Gesicht noch etwas gehindert, streng durchzugreifen.  
      Da lagen die ersten Sampans vor uns. Wir mußten den uns zunächst liegenden nehmen, denn wir wollten nicht riskieren, zu weit auf den freien Platz, an dem die Boote lagen, vorzustoßen.  
      Plötzlich machte Pongo eine blitzschnelle Bewegung. Sein rechter Arm fuhr ins Gebüsch, vor dem er gerade stand. Zwischen den Zweigen raschelte es kurz. Ein leises Knacken. Pongo zog den Arm schon zurück. Ruhig schritt unser schwarzer Freund weiter. Als ich an dem Gebüsch vorbeikam, sah ich zwischen den Zweigen einen bewußtlosen braunen Körper liegen.  
      Als wir auf den Sampan, den wir nehmen wollten, zueilten, ertönten von der anderen Seite des freien Platzes schrille Alarmrufe. Also hatte Sanka auch dort einen Posten hingestellt, der durch seine Rufe die Dorfbewohner herbeiholen wollte.  
      Glücklicherweise lagen zwei Ruder Im Sampan. Ich sprang hinter Rolf, der die verlangte Summe in Rupien auf den Uferrand warf, ins Boot, das Pongo sofort mit kräftigem Schwung in den Fluß hinausschob. Gewandt schwang er sich hinterher und ergriff ein Ruder. Maha war schon in den Sampan gesprungen.  
      Während Pongo das schmale Fahrzeug mit kräftigen Ruderschlägen in die Mitte des Flusses trieb, beobachteten wir mit gespannten Pistolen das nahe Ufer.  
      Die Dorfbewohner schienen gar nicht angriffslustig zu sein. Der versteckte Posten verstärkte sein Geschrei. Aber niemand ließ sich sehen. Nach kurzen Minuten waren wir am Dorf vorbei.  
      „Das ging leichter, als ich gedacht hatte," meinte Rolf vergnügt. „Wir müssen uns energisch daranhalten, daß wir unser Ziel erreichen. Wenn wir abwechselnd rudern, werden wir bei Tagesanbruch schon ein großes Stück zurückgelegt haben. Ich werde jetzt mit Pongo rudern, Hans. Nach einer Stunde löst du mich ab. Nach einer weiteren Stunde löse ich Pongo ab, der dich dann wieder ablöst. Also immer zwei Stunden rudern, eine Stunde ruhen. Das müssen wir durchhalten."  
      Ich ging zum Heck des Bootes. Dabei trat ich auf ein Paddelruder, das ich aufhob. Es ließ sich gut zum steuern verwenden. So konnte ich die Fahrt noch etwas unterstützen, denn nun brauchten die Gefährten auf die Richtung nicht mehr zu achten.  
      Wir kamen flott vorwärts, obwohl wir gegen die allerdings schwache Strömung anrudern mußten. Pongos Riesenkraft beschleunigte das Tempo ungemein. Wenn Rolf und ich ruderten, trieb er mit dem Steuerpaddel das Boot auch noch vorwärts.  
      Wie groß die Strecke war, die wir nach fünf Stunden Fahrt zurückgelegt hatten, konnten wir nur ahnen. Je weiter wir kamen, um so schwächer wurde die Strömung. Um so schneller wurde unsere Fahrtgeschwindigkeit. An langdauernde Anstrengungen waren wir gewöhnt So machte uns das Rudern nicht allzu viel aus.  
      Rolf hatte eben am Steuer gesessen und stand auf, um Pongo am Ruder abzulösen, da richtete er sich plötzlich hoch auf und blickte scharf nach vorn. Leise sagte er zu uns:  
      „Da vorn muß etwas los sein. Ich sehe wilde Bewegungen im Wasser. Sollte es hier kleine Stromschnellen geben oder gar einen Wasserfall? Des kann ich mir kaum denken, sonst wäre die Strömung stärker. Wir werden sehen. Komm du ans Steuer, Pongo!"  
      Der Riese erhob sich und wand sich geschickt um Rolf herum, ohne daß das Fahrzeug zu sehr ins Schwanken kam. Bevor er den Hecksitz einnahm, blickte auch er nach vorn und sagte:  
      „Massers, dort Krokodile. Pongo selten sehen so viele."  
      „Eigenartig," meinte Rolf. „Sollten die Brahmanen . . ."  
      Er sprach nicht weiter, stand auf und
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