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Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 047 - Sudekas Traum
Autoren: Dirk van den Boom / Andreas Möhle
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Planeten taugten höchstens als Erzlieferanten, die drei äußeren Gasriesen, zwei beringt, einer unberingt, waren wirtschaftlich bedeutungslos.
    Das Amüsement im Gesicht der Direktorin erlosch schlagartig. Die Informationen auf ihrem holografischen Monitor mussten von einem Informanten aus der Führungsspitze von Neue Welten stammen. Und Sudeka Provost hatte keine Mühe, dort ihren Hauptverdächtigen auszumachen … Sie lächelte erneut. Mit ihren neunundsechzig Jahren war sie als Liebhaberin so, wie es aussah, immer noch, nun, begehrenswert.
    Provost war eine hochgewachsene, schlanke Frau mit einem schmalen Gesicht, blauen Augen, um die sich kleine Fältchen eingegraben hatten, und langen, blonden Haaren. Zunächst war es ihrem unsteten Leben zu verdanken gewesen, dass sie es vermeiden konnte, überflüssige Pfunde anzusetzen, später, als sich ihr Amt als Corpsdirektorin immer mehr in einen Schreibtischjob verwandelte, nur noch durch konsequentes körperliches Training.
    Aber ihre Beziehung erklärte nicht unbedingt, warum ihr Lebensgefährte ihr einen geheimen Bericht über die potenzielle Siedlungswelt in uncodierter Form zugespielt hatte. In welchem Spiel sollte sie als Figur benutzt werden? Provost tippte die nächste Seite an: das Verzeichnis über die detaillierten Daten der Planeten des Systems. Die Corpsdirektorin suchte die Informationen über Fagor IV, rief sie auf und las weiter.
    Die Informationen über den Planeten waren unspektakulär: Die Ultraviolett- und die Röntgenstrahlung der Sonne waren minimal und ungefährlich. Die Schwerkraft lag etwas über dem Standardwert bewohnbarer Sauerstoffwelten, die Rotationsperiode deutlich über dem Zeitraum, der in den Raumschiffen des Freien Raumcorps und verschiedenen Sternenstaaten als Tagundnachtwechsel verwandt wurde. Die Atmosphäre war dünn, aber atembar und wies Spuren von Krypton und Methan auf.
    Fagor IV war eine kalte Welt mit ausgedehnten Polkappen und ohne Tropenzone. Lediglich in der Äquatorregion hatte sich ein Gürtel aus Flora und Fauna gebildet, bestehend aus flachem Buschwerk und Flechten, das Insekten und kleinen Reptilien als Schutz und Nahrungsquelle diente.
    Sudeka Provost war enttäuscht. Dieser kalte, trostlose Planet bot keine Option für eine Besiedlung im großen Stil, allenfalls für die Einrichtung eines Außenpostens, falls Fagor IV strategisch interessant war oder abbauwürdige Bodenschätze aufwies. Bei einer Besiedlung in großem Stil würde der Mond von Fagor IV als Standort einer Ortungs- oder Abwehrbasis taugen. Plattformgestützte Raketenbatterien waren auch im Orbit des Planeten denkbar. Natürlich auf Kosten des Profits, weshalb sich das Freie Raumcorps nur selten für die Realisierung solcher Maßnahmen entschließen konnte.
    Die Corpsdirektorin blätterte zurück zu den Koordinaten des Fagor-Systems und stutzte: Das System lag in den unerforschten Regionen des Outbacks, etwa 500 Lichtjahre jenseits von Pronth und seinen unbedeutenden Nachbarn wie Tarsis, Chi, Kesrith und den anderen dreizehn, die Sudeka Provost übersprang.
    Provost tippte die Navigationssymbole des Berichtes an, blätterte vorwärts: Der Scan durch die Orbitalsonden und durch die Droiden auf der Oberfläche ließ einen rudimentären Eisenkern sowie Ablagerungen von Nickel, Kupfer, Blei und Zink in der Planetenkruste erkennen, schrieb Professor Bennito Cavalljo.
    Aha, dachte Sudeka Provost. Bennito Cavalljo war offenbar einer von jenen Neue Welten -Funktionären, die in ihrem komfortablen Büro saßen und nur Berichte von Robotersonden auswerteten, die Oberfläche eines unerforschten Planeten aber noch nie betreten hatten.
    Das Kapitel des Explorationsberichtes, das mit Relikte und Artefakte technischer Natur überschrieben war, hätte sie fast übersehen und überblättert, hielt aber noch rechtzeitig inne.
    Die Suchdroiden hatten auf der Oberfläche des Planeten, wenige Grade nördlich des Äquators, aufmerksam gemacht durch indifferenzierte Emissionen von Energie erzeugenden und verbrauchenden Anlagen, den Eingang zu einem Höhlensystem entdeckt und waren eingedrungen.
    Nachdem sie Gesteinsbrocken überwunden hatten, die offenbar während eines leichten Erdbebens herabgestürzt waren, waren sie in eine Kaverne gelangt, von der verschiedene Tunnel abgingen. Die Wände waren glatt geschliffen, von der Decke spendete eine lumineszierende Schicht diffuses Licht. Energie-, Versorgungs- und Kommunikationsleitungen – zumindest hielten die Roboter sie
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