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Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte

Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte

Titel: Raspberry Pi - Einstieg, Optimierung, Projekte
Autoren: Maik Schmidt
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die »richtigen« Computer. Die Terminals sendeten die Eingaben an den Computer und dessen Ausgaben wurden auf den Terminals angezeigt. Heute müssen Sie nicht mehr mit solch speziellen Geräten arbeiten, aber die Metapher lebt weiter und Linux verwendet sie auch.
    Wenn Sie sich also auf einem Linux-Computer anmelden, startet dieser normalerweise eine Shell in einer Terminalsitzung. In der Shell können Sie Befehle eingeben, die dann auf dem Linux-Computer ausgeführt werden.
    In unserer modernen Zeit wird Linux mit grafischen Desktop-Systemen geliefert, die Windows und Mac OS X ziemlich ähnlich sind. Aber auch diese Systeme kommen mit einer Terminalemulation daher, über die Sie Befehle direkt eingeben können. Der LXDE-Desktop verfügt z. B. überein Terminal namens LXTerminal. Sie finden sein Symbol auf dem LXDE-Desktop. Klicken Sie doppelt darauf, und der Pi startet eine neue Terminalsitzung.
A.1 Erste Begegnungen
    Wenn Sie sich am Pi angemeldet haben oder nachdem Sie eine neue Terminalsitzung vom Desktop aus gestartet haben, sehen Sie die folgende Eingabeaufforderung:
    pi@raspberrypi ~ $
    Das sieht nicht nach viel aus, gibt Ihnen aber eine Menge Informationen. Der erste Teil zeigt Ihnen z. B. den Hostnamen Ihres Computers:
raspberrypi
. Sie erfahren auch, dass Ihr Benutzername
pi
lautet. Das ist ein wichtiger Hinweis, denn Linux ist ein Mehrbenutzersystem. Das heißt, dass mehrere Benutzer gleichzeitig mit demselben Computer arbeiten können (zum Beispiel über ein Netzwerk). Sie können auch jederzeit in ein anderes Benutzerkonto wechseln, wenn nötig. Daher ist es gut zu wissen, wer Sie gerade sind.
    Der nächste Teil der Eingabeaufforderung enthält den Pfad des Dateisystems, in dem Sie sich gerade befinden. Er besteht hier nur aus dem Tilde-Zeichen (~), das die Abkürzung für das Stammverzeichnis des Benutzers ist. Jeder Linux-Anwender besitzt ein Stammverzeichnis, in dem er persönliche Daten und Konfigurationsdateien speichern kann. Es entspricht dem Ordner
Eigene Dokumente
unter Windows oder
Dokumente
unter Mac OS X. Das Dollarzeichen am Ende markiert das Ende der Eingabeaufforderung.
    Um den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses zu sehen, geben Sie
ls
ein und drücken Sie
Return
, um den Befehl
ls
auszuführen.
    pi@raspberrypi ~ $
 
ls
Desktop python_games
    Das aktuelle Verzeichnis enthält zwei Objekte namens
Desktop
und
python_games
. Aus den Namen können Sie nicht ableiten, ob es sich um normale Dateien oder um Verzeichnisse handelt. Erfreulicherweise können Sie das Verhalten der meisten Linux-Befehle mittels Optionen steuern.Diese Optionen bestehen meist aus einem einzelnen Buchstaben nach einem Minuszeichen. Der Befehl
ls
bietet viele Optionen, und wenn Sie ihm die Option
–l
übergeben (Kurzform für »lang«), werden detailliertere Informationen über die Dateien im aktuellen Verzeichnis ausgegeben.
    pi@raspberrypi ~ $
 
ls -l
total 8
drwxr-xr-x 2 pi pi 4096 Jul 15 19:36 Desktop
drwxr-xr-x 2 pi pi 4096 Jul 15 19:36 python_games
    Diese Ausgabe sieht zuerst ein wenig umständlich aus, ist aber schnell zu verstehen. Für jedes Objekt im Verzeichnis zeigt
ls
die in Abbildung A–1 dargestellten Informationen an.

    Abb. A–1 Die verschiedenen Komponenten der
ls
-Ausgabe
    Der Dateimodus enthält den Dateityp und seine Berechtigungen. Ist das erste Zeichen ein Strich, handelt es sich um eine reguläre Datei. Ist es ein
d
, handelt es sich um ein Verzeichnis. Also sind
Desktop
und
python_games
beide Verzeichnisse.
    Die folgenden neun Zeichen geben die Dateiberechtigungen für drei verschiedene Arten von Benutzern an: den Eigentümer, die Gruppe und andere. Die ersten drei Zeichen sind
rwx
und sie bedeuten, dass der Eigentümer der Datei die Berechtigung hat, die Datei zu lesen (r), zu schreiben (w) und auszuführen (x). Im Falle eines Verzeichnisses bedeutet Ausführen, das Verzeichnis »zu betreten«.
    Jede Datei auf einem Linux-System gehört zu einem Benutzer und zu einer Gruppe. Gruppen helfen dabei, Teams zusammenzustellen, die miteinander die gleichen Ressourcen nutzen. Für jede Datei speichert Linux also auch Gruppenberechtigungen. In diesem Fall sind sie
r-x
, was bedeutet, dass die Mitglieder der Gruppe die Datei lesen und ausführen, sie aber nicht ändern können.
    Schließlich speichert Linux Berechtigungen für Benutzer, die weder der Dateieigentümer sind noch zur Dateigruppe gehören. Auch hier bedeutet
r-x
wieder, dass andere Anwender die Datei lesen und
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