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Promijagd

Promijagd

Titel: Promijagd
Autoren: Horst Bosetzky , -ky
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Geni e… E s hatt e spöttisc h geklungen , abe r zumin des t di e Lehrerinne n un d Lehre r i n de n naturwissen schaftliche n Fächer n hatte n ih n wirklic h fü r ei n e n hochbegabte n Mensche n gehalten , einen , de m alle s nu r s o zuflog . Allerding s hatt e e r sic h ni e qu äle n können , e s ni e geschafft , intensi v z u lernen , Nächte hindurc h z u pauken . Liebe r hatt e e r sic h au f d e n Haschwelle n davontrage n lasse n ode r wa r mi t dem Rucksac k durc h Indie n ode r Australie n getrampt. Da s Geni e hatt e e s mi t Müh e un d No t zu m Fach abitu r a n eine r Abendschul e un d danac h zu m Dip lom-Ingenieu r (FH ) un d eine m miese n Jo b i n ei n e r Mini-Firm a gebracht . Da s wa r di e Realität , doc h i n seine m Bewusstsei n wa r e r ein e Mischun g au s Max Planck , Bil l Gate s un d Miste r Allwissend . E r w a r kluggenug,dieseDivergenzzuerkennen,jedochzu schwach , etwa s z u unternehmen , si e aufzuheben . Zu seinemLebengehörtees,sichtreibenzulassen.Das hatt e sic h auc h nich t geändert , sei t e r mi t Corinn a zusammenlebte.
    Corinn a Natschinsk i wa r zwe i Jahr e älte r al s e r un d Bildend e Künstlerin . Fü r si e tra f zu , wa s b e i ältere n Berliner n sprichwörtlic h wa r , a n t w o r t e t e n si e au f di e Frag e › W a s mach t di e Kunst? ‹ doc h ste reoty p mi t de r W endun g › D i e Kuns t geh t W asse r saufen. ‹ Ebens o gerech t wurd e ih r di e Beschrei bun g › i nn e n weich , auße n h a r t ‹ , wa r si e do c h zugleic h sensibl e Künstleri n wi e herb e Gewicht heberin . U m besse r mi t ihre n beliebteste n W erk stoffe n Eise n un d Stah l umgehe n z u können , h a tt e si e sic h diese r Sportar t zugewandt . Abe r wa s si e auc h anpackte , e s wurd e nichts . Ni e konnt e si e s o viel e Kil o i n di e Höh e stemmen , das s e s z u ei n e m Sie g ode r eine m de r vordere n Plätz e gereich t h ä tt e , un d noc h wenige r Erfol g hatt e si e bei m V e r k a u f ihre r Bilde r un d Skulpturen . Kein e Galeri e d ac h t e daran , si e anzurufen , un d wen n si e priva t ein e Aus stellun g au f di e Bein e stellte , fan d sic h niemand , d e r wenigsten s 10 0 Eur o locke r mache n wollte , a u c h wen n ih m etwa s gefie l un d di e einschlägige n Stadt magazin e sowi e viel e Blogge r vo n ih r sc h w ä r m t e n . I n Berli n wahrgenomme n z u werden , wa r n a h e z u unmöglich , un d ehe r wagt e si e au f eine n S ec h se r i m Lott o z u hoffe n al s au f de n Moment , w o d i e Feuilleton s ih r ein e halb e Seit e widmeten . Ih r klei ne s Atelie r i n eine m alte n Fabrikgebäud e a m Süd ster n wurd e ih r vo m Sena t bezahlt . Ansonste n le b t e si e vo n Hart z I V un d dem , wa s Leo n V ö lle n k le e i n seine r Firm a verdiente . Fragt e ma n sie , o b si e Leo n liebte , dan n wusst e si e kein e Antwor t da r au f un d fragt e nu r barsc h zurüc k » W a s sol l d e n n de r Quatsch? « Si e hatte n ein e Z w ec k ge m ei n sc h af t gebildet , u m z u überleben , a b un d a n ei n b issc h e n Spa ß zusamme n z u haben , z u chille n un d z u hof fen , das s irgendwan n einma l etwa s passierte . W as , hätte n si e nich t definiere n können , abe r etwas , d a s mitmehrGeldundmehrAnerkennungzusamme n hing , das s ma n si e endlic h wahrnah m al s das , w a s si e waren : höchs t außergewöhnlich e Menschen , d i e e s verdien t hatten , i n de n Medie n z u sein.
    Völlenkle e lie f di e Körtestraß e hinunte r , u m h i n t e r de m Zugan g z u de n Höfe n a n de r Hasenheid e und de m Sportplat z de s S C Berline r Amateur e au f die Urbanstraß e z u stoßen . Link s beherrschte n di e gelbe n Backsteinbaute n de s Urbankrankenhause s d a s Bild , un d Völlenkle e musst e dara n denken , das s es ein e Zei t lan g unte r nich t gan z integrierte n Jugend liche n mi t Migrationshintergrun d üblic h ge w es en wa r , Feinde n mi t de m Ru f › I sc h mac h dic h u r b a n ! ‹ z u drohen . Hinte r de r Ampe l began n di e Grimm straße , un d vo n de r konnt e e r weni g späte r i n sei n e Straß e abbiegen , di e Dieffenbachstraße.
    AlseranderAmpelwartete, tippte ihmjemand vo n hinte n au f di e Schulte r . E r fuh r heru m un d erstarrte.
    »Ritchie,du…?Ichdenke,dubistlängstübern Jordan!«
    »D a ware n ei n paa r Medizinmänne r , di e h a tt e n denEhrgeiz,michunbedingtzuretten.«
    VöllenkleehattemitRitchieanderthalb Jahrein derselbenWGgewohnt. RitchiewarzudieserZeit schwe
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