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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist
Autoren: K. H. Scheer
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Stea­mers ty­pisch.
    »Zu­viel Re­spekt vor uns, zu vie­le Un­si­cher­heits­fak­to­ren be­züg­lich NEW­TON«, über­leg­te Nis­hi­mu­ra. »Be­den­ken Sie, daß der so­gh­mo­li­schen Kreu­zer­be­sat­zung un­be­kannt ist, daß ihr rie­si­ges Flagg­schiff nicht von NEW­TON son­dern von HC-9 ver­nich­tet wur­de. Wenn ich der so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant wä­re, wür­de ich auf Grund der Er­eig­nis­se als si­cher an­neh­men, daß der Ro­bot­kom­man­deur da­für ver­ant­wort­lich zeich­net. Ich wür­de es für völ­lig aus­ge­schlos­sen hal­ten, daß HC-9 und Utan, die schließ­lich als hilflo­se Ge­fan­ge­ne an Bord des MARS­HU-Schlacht­schiffs ge­bracht wur­den, ein sol­ches Wun­der voll­bracht ha­ben könn­ten. Wo­mit auch – wür­de ich mich wei­ter­hin fra­gen! Sie wa­ren pa­ra­ly­siert; stun­den­lang be­wußt­los und ih­rer Kampf­klei­dung be­raubt, in der sich al­le Ein­satz­waf­fen be­fan­den. Ich käme nie auf die Idee, die bei­den nack­ten und halb­to­ten GWA-Schat­ten könn­ten es ge­schafft ha­ben, einen schwer­be­waff­ne­ten Schiffs­gi­gan­ten von vier­hun­dert Me­ter Durch­mes­ser ato­mar zu ver­nich­ten. Das könn­te nur NEW­TON ge­we­sen sein. Dr. Bur­ner …«
    An­ne hat­te ih­re Lieb­lings­hal­tung ein­ge­nom­men. Sie lehn­te mit dem Rücken an der Pan­zer­wand der Zen­tra­le und hat­te die Ar­me vor der Brust ver­schränkt.
    »Hmm – stimmt«, be­stä­tig­te sie. »So wür­de ich die psy­cho­lo­gi­sche Si­tua­ti­on eben­falls ein­schät­zen. Sie pfu­schen mir ins Hand­werk, Kenji.«
    Nis­hi­mu­ra lä­chel­te. Sein ver­schlos­sen wir­ken­des Ge­sicht ent­spann­te sich.
    »Da wä­re aber noch et­was«, fuhr An­ne sin­nend fort.
    Sie stieß sich von der Wand ab und kam auf uns zu.
    »Um in der ver­glei­chen­den Form zu blei­ben, mei­ne Her­ren – ich an Stel­le der Kreu­zer­be­sat­zung wür­de nach Über­win­dung des ers­ten Schocks auf al­le Fäl­le ver­su­chen, NEW­TON we­nigs­tens zu tes­ten. Ich wür­de an ei­ne kurz­fris­ti­ge Fehl­ent­schei­dung des Groß­ro­bo­ters den­ken, ver­ur­sacht durch sei­nen Grund­pro­gram­mie­rungs­kom­plex, der wie­der­um durch ei­ne ge­gen­sätz­li­che Be­fehl­ser­tei­lung zwei­er Quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ter ver­ur­sacht wor­den sein könn­te. Es gibt ei­ni­ge kom­pli­zier­te Aus­wer­tungs­me­tho­den. Wenn Sie fol­ge­rich­tig han­deln wol­len, müs­sen Sie vor­her fol­ge­rich­tig über­le­gen.«
    »Wir sind da­bei, An­ne«, schnitt ich ihr das Wort ab.
    Sie ver­zog iro­nisch die Lip­pen.
    »Ach, tun Sie das? Kon­nat, Sie sind in der Mas­ke des ir­di­schen An­ar­chis­ten Dr. Nang-Tai und mit ei­nem Mar­s­kreu­zer hier ein­ge­trof­fen. Sie ha­ben ver­sucht, mit Hil­fe Ih­res Ta­schen­ko­da­tors NEW­TON un­ter Ih­re Be­fehls­ge­walt zu zwin­gen. Im Ge­gen­satz zu frü­her miß­lang es, weil un­ter­des­sen die So­gh­mo­ler mit ei­nem grö­ße­ren und leis­tungs­fä­hi­ge­ren Ge­rät an­ge­kom­men wa­ren. Sie und zu­min­dest der ge­fal­le­ne Kom­man­dant des MARS­HU-Schlacht­schiffs spiel­ten die künst­lich auf­ge­stock­ten In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von über fünf­zig Neu-Orb­ton aus. Bei­de wa­ren Sie im Sinn ei­nes mar­sia­ni­schen Groß­ro­bot­ge­hirns so­ge­nann­te quo­ti­en­ten­be­rech­tig­te Be­fehls­ge­ber und Erb­schafts­voll­stre­cker. Stimmt das bis zu die­sem Punkt?«
    Ich war wie­der ver­führt, den Ge­dan­ken­in­halt ei­nes an­de­ren Men­schen zu prü­fen. Han­ni­bal rief mich auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne mit ei­nem war­nen­den Im­puls an.
    An­ne Bur­ner war viel zu er­fah­ren, um ei­ne der­ar­ti­ge Spio­na­ge nicht zu be­mer­ken. Sie hät­te sich nicht da­ge­gen ge­wehrt, aber ih­re Ach­tung hät­te ich ver­lo­ren.
    Sie mus­ter­te mich und lä­chel­te ei­gen­ar­tig. Hat­te sie mei­nen See­len­zwie­spalt durch­schaut?
    »Dan­ke. Das war ei­ne gu­te Leis­tung«, be­stä­tig­te sie mei­nen Ver­dacht.
    Al­li­son blick­te sich ver­wun­dert um. Stea­mers hüs­tel­te. Er hat­te die Si­tua­ti­on be­grif­fen.
    An­ne er­lös­te mich aus der pein­li­chen Si­tua­ti­on.
    »Es stimmt al­so. NEW­TON
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