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Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)

Titel: Prinzessin Emmy und ihre Pferde - Endlich Prinzessin! (German Edition)
Autoren: Vincent Andreas
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weiter, während sie sich an ihren Tisch setzten. Ihre Klassenlehrerin Frau Wurzelaus begann mit dem Unterricht.
    „Meinst du, ich packe das mit dem Tanzen?“, flüsterte Emmy David besorgt zu.
    Da war David sich ganz sicher. „Ich kann ja dazukommen, wenn’s dich beruhigt“, flüsterte er zurück.
    Das fand Emmy lieb von ihm. Wenn David dabei war, konnte gar nichts schiefgehen. Musik war eines von Davids Lieblingsfächern, und er konnte tausend Instrumente spielen. Na ja, vielleicht ein oder zwei weniger, aber es waren sehr viele, wie Emmy fand. Ihr fiel nun wieder ein, dass David in ihrem Traum ihr Tanzpartner gewesen war. Auch davon erzählte sie ihm, und wie schick er in seinem Anzug ausgesehen hatte.
    Doch dann wurde Frau Wurzelaus die Schwatzerei zu bunt. „Auch Prinzessinnen, die bald ihren ersten Ball haben, müssen im Unterricht aufpassen!“, mahnte sie mit einem Augenzwinkern.
    Von da an unterhielten sich Emmy und David zwar nicht mehr, aber von Aufpassen konnte bei Emmy keine Rede sein. Dafür war sie viel zu aufgeregt.
     



Gertrude Zwickelmeier
    N ach dem Mittagessen fand Emmy endlich Zeit für das lang ersehnte Reiten. Einen ganzen Tag hatte sie ausgesetzt. Und der war ihr wie eine Woche, nein, wie Monate vorgekommen!
    Sie ritt bis zu den Ausläufern der Berge hinauf, dann in einem weiten Bogen hinab zum Meer. Das Wasser glitzerte unter Cäsars Hufen und spritzte bis zu seinem Rücken hinauf. Emmy jauchzte. Sie merkte gar nicht, dass ihre Hosenbeine klatschnass waren. Immer wenn sie auf ihrem geliebten Wirbelwind durch die Meeresbrandung preschte, vergaß sie alles rings um sich herum.
    Als sie aus der Ferne die Kirchturmglocke von Kokolores hörte, wurde ihr bewusst, wie lange sie schon unterwegs war. Es war Viertel vor drei. In 15 Minuten begann die Tanzstunde!
    Sie trieb Cäsar an, und das Pferd stürmte in wildem Galopp die Böschung hinauf. Er jagte querfeldein über die Wiesen, setzte über den Bach, sprang über Hecken und Zäune und hatte in Windeseile das Schloss erreicht.
    Doch bis Emmy ihren Liebling versorgt und sich von ihm verabschiedet hatte, vergingen noch einmal ein paar Minuten.
     
    „Nun aber fix, Emmy! Frau Zwickelmeier ist schon da!“, hörte sie hinter sich eine Stimme, als sie zum Schloss hinauflief. Es war Sebastian April, der wieder die Wiese mit seinem Metallsuchgerät ablief.
    „Bin doch gar nicht so viel zu spät!“, rief Emmy zurück, beeilte sich aber lieber und sprintete durch das Schlosstor.
    Neben dem Eingang zum Hauptgebäude lehnte Davids Fahrrad an der Wand, und dahinter parkte ein uraltes Auto, das offenbar Gertrude Zwickelmeier gehörte.
    Emmy hastete zum Nebengebäude. Erst als sie an der Tür zum Ballsaal rüttelte, fiel ihr ein, dass der Schlüssel noch immer verschwunden und die Tür verschlossen war. Und wo fand jetzt die Tanzstunde statt? Das hatte Emmy niemand gesagt.
    „Bestimmt irgendwo im Hauptgebäude“, dachte sie, eilte zurück zum Eingang und stürmte in die Halle.
    „Im Thronsaal, Emmy! Schnell, schnell!“, rief Frohlinde Schnuck ihr von der Empore aus zu.
    Ja doch, dachte Emmy, die diese Eile inzwischen ziemlich übertrieben fand. Auch eine Gertrude Zwickelmeier hatte bestimmt Verständnis dafür, dass Emmy beim Reiten die Zeit vergessen hatte.
    Sie stieß die Flügeltür zum Thronsaal auf, und da standen sie alle: Moritz, David und Gertrude Zwickelmeier. Aber was machten die denn für Gesichter? Moritz und David guckten, als hätte gerade der Blitz ins Schloss eingeschlagen. Und Gertrude Zwickelmeier?
    Zunächst einmal hatte Emmy sie sich ganz anderes vorgestellt. Alt natürlich, dabei aber lieb und nett und lustig. Vielleicht ein bisschen wie ihre Oma Erna. Aber diese Frau sah nicht lieb und nett aus. Und lustig schon gar nicht. Sie war lang und hager, hatte eine hochgetürmte Frisur und trug eine strenge Brille auf der Nase, durch die sie Emmy mit ebenso strengem Blick musterte.
    Eine Dame, durchfuhr es Emmy.
    Frau Zwickelmeier war genau die Dame, die Emmy sich in ihrem Traum bei dem Wort „Damensitz“ vorgestellt hatte.
    „Du bist eine Viertelstunde zu spät“, bemerkte die Tanzlehrerin mit säuerlicher Miene und pochte mit ihrem knochigen Zeigefinger auf ihre Uhr.

    „War keine Absicht“, murmelte Emmy.
    „Das wäre ja auch noch schöner!“, erwiderte Frau Zwickelmeier. „Und wie siehst du überhaupt aus! Eine Prinzessin sollte stets auf ihr Äußeres achten!“
    Tatsächlich sah Emmy mit ihren windzerzausten Haaren
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