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PR2612-Zielpunkt BASIS

PR2612-Zielpunkt BASIS

Titel: PR2612-Zielpunkt BASIS
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Er musste nicht alles wissen. Der Mausbiber war ein ausgezeichneter Menschenkenner. Er achtete stets darauf, angemessene Mittel einzusetzen.
    »Mikru?«
    »Zu Diensten.« Die klein gewachsene Frau tauchte zu seiner Rechten aus dem Nichts auf.
    »Gibt’s Neuigkeiten in Bezug auf Ortung und aufgefangene Funksprüche?«
    »Mittlerweile habe ich mehr als fünf Millionen Datensätze gesammelt, die von etwa zweitausend verschiedenen Völkern herrühren«, sagte Mikru. »Es zeigen sich nach wie vor keine klaren Strukturen, die auf eine ordnende Hand schließen ließen. In Chanda steht jeder gegen jeden.«
    »Galaxisweite Anarchie also.«
    »Womit wir bei den nächsten Fragen wären«, meldete sich Gucky zu Wort. »Wer profitiert von einem derartigen Durcheinander? Gibt es jemanden, der die Schwächen der einzelnen Völker fördert? Und wenn ja: Was verspricht sich der große Unbekannte davon?«
    »Reden wir über die Dosanthi.« Rhodan rieb sich nachdenklich über die Nase. »Schließlich sind sie die einzige Konstante in diesem Völkerwirrwarr. Sie sind bei jedermann verhasst. Was wiederum beweist, dass sie eine überregionale Bedeutung besitzen.«
    Mikru strahlte ihn an. »Es war zwar nicht ganz leicht – aber ich konnte aus dem Funkverkehr einige Informationen über mögliche Hintermänner der Dosanthi herausfiltern.«
    »Ist der Name QIN SHI gefallen?«
    »Indirekt.« Sie zögerte, als müsste sie nachdenken. »Es gibt Hinweise auf ein Volk namens Xylthen. Sie wurden einige Male in Zusammenhang mit den Dosanthi genannt. Gerüchteweise stehen sie hinter etlichen ihrer Angriffe und sind ihnen im Rang übergeordnet.«
    Womit wir erstmals Hinweise auf hierarchische Strukturen hätten, dachte Rhodan. Was wiederum klarstellt, dass die Dosanthi bloß die Speerspitze eines viel größeren und viel gefährlicheren Apparats sind.
    »Man hat die Xylthen mehrmals gemeinsam mit der QIN-SHI-Garde genannt«, setzte Mikru ihre Ausführungen fort. »Ich weiß allerdings nicht, ob hier zwei Namen für dasselbe stehen.«
    QIN SHI ist der Feind! QIN SHI muss aufgehalten werden. Er darf die BASIS nicht in die Hände bekommen ... So hatte Delorian gewarnt. Vor wenigen Tagen, kurz vor dem Eintreffen der Dosanthi.
    So fremd ihm sein Sohn auch sein mochte – Rhodan vertraute ihm.
    Es würde gewiss eine Weile dauern, bis sie, die gestrandeten Milchstraßenbewohner, die Verhältnisse in Chanda richtig einschätzten. Doch eines deutete sich bereits jetzt an: Sie waren auf einen mächtigen Gegner getroffen, der es vortrefflich verstand, sich zu tarnen.
    »Es geht wohl nicht ohne Superintelligenzen«, sagte Gucky, als hätte er Rhodans Gedanken erraten. Der Mausbiber seufzte.
    »Noch wissen wir nicht, ob QIN SHI tatsächlich eine ist«, widersprach Rhodan, obwohl er die Meinung des Mausbibers teilte. »Wir sollten vorsichtig in unseren Beurteilungen sein.«
    »Alles klar. Du bist übervorsichtig. Wie immer. Deshalb wird auch niemals etwas aus dir werden.«
    Rhodan lachte und wandte sich wieder Mikru zu. »Gibt’s weitere Neuigkeiten?«
    »Unser Kartenmaterial wird ständig besser. Einesteils durch die vielen Eindrücke, die wir ... das Schiff aufzeichnet; andererseits durch die aus Funkberichten gewonnenen Informationen. Es wird dir nicht sonderlich gefallen, was ich für dich habe.«
    Mikru vergrößerte ein Übersichtsholo und bedeutete Rhodan, die Flugroute MIKRU-JONS nachzuzeichnen.
    Die dreidimensionale Darstellung veränderte sich stetig. Immer mehr Sterne leuchteten auf. Gaswolken gewannen an Kontur, Datensätze über bewohnte Welten wurden verfügbar. Rhodan griff in das Bild und zog einen rot blinkenden Planeten hervor.
    »Orontes«, sagte Mikru.
    »Unsere Basis liegt tatsächlich sehr nah am Rand der Do-Chan-Za-Materiebrücke«, gab Rhodan nachdenklich zu.
    Er folgte der Flugroute MIKRU-JONS. Die Reise führte sie nach »oben«. In Richtung des Randes von Dosa oder Chanda I – und damit in die Randgebiete des Kollaron-Viibad, jenes Bereichs, der voll ungebändigter und unkontrollierbarer Energien steckte.
    Als wäre es aufgrund des Paraflimmerns nicht gefährlich genug. Rhodan seufzte. Jetzt müssen wir uns auch noch mit den Kräften herumschlagen, die in einem Sternentstehungsgebiet nun mal herrschen.

6.
    Protektor Kaowen, Vergangenheit
     
    Protektor Kaowen ärgerte sich, und wenn er schlechter Laune war, taten seine Untergebenen gut daran, ihm aus dem Weg zu gehen.
    »Und warum funktioniert nicht alles so, wie wir es besprochen
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