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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls
Autoren: Wim Vandemaan
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rund zwölf Milliarden Menschen ausgelegt, die im Sonnensystem leben.«
    Bull verlangte genauere Zahlen über die Flotte.
    LAOTSE sagte: »Es befinden sich insgesamt 35.944 militärische Einheiten oder EXPLORER im Solsystem. Ihre Versorgungskapazitäten in Sachen Nahrungsmitteln liegen mittelfristig – also für ein oder zwei Jahre – bei 350 bis 365 Millionen Menschen. Reduzierung der Rationen auf das Lebensnotwendige, Vereinfachung des Produktionsprozesses und vertretbare Minimierung der Qualitätsstandards vorausgesetzt, ließe sich eine Versorgung von bis zu 1500 Millionen für denselben Zeitraum sicherstellen.
    Ferner befinden sich etwa hunderttausend weitere Schiffe im Solsystem: Frachter, Passagierraumer, Forschungsschiffe, Raumer privater Organisationen, private Raumjachten und so weiter. Deren Kapazitäten könnten weitere 300 bis 400 Millionen Menschen versorgen.«
    »Mit den Schiffen können wir nicht einmal zwei Milliarden versorgen«, resümierte Bull.
    »Die Synthese von Eiweißen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen, Elektrolyten, von Ballaststoffen und anderen Bausteinen für Nahrung ist an sich kein großes technisches Problem«, sagte von Strattkowitz. »Die Produktion muss allerdings auf Notversorgung hochgefahren werden.«
    »Weiter«, sagte Ybarri. »Gesetzt, die Sonne fällt tatsächlich aus – was dann?«
    LAOTSE sagte: »Die ständig auf die Erde einstrahlende Strahlungsleistung der Sonne beträgt rund 1,74 mal zehn hoch siebzehn Watt. Das entspricht etwa der Gesamtleistung einer LFT-BOX! Allein die Erste Mobile Kampfflotte umfasst 3500 dieser Einheiten.«
    »Kunstsonnen«, warf Ybarri ein. »Über wie viele Kunstsonnen verfügen wir? Zweihundert sind über dem Mars im Einsatz, weitere bei den Monden der Gasriesen. Und sonst?«
    »Der Einsatz von kleinen Kunstsonnen ist nicht meldepflichtig. Die genaue Zahl ist mir deswegen leider unbekannt«, sagte die Biopositronik. »Es gibt etliche Tausend Kunstsonnen an Bord der Raumschiffe und Raumstationen, meist als Licht- und Wärmespender auf den Erholungsdecks. Entsprechende Geräte werden in planetaren Einrichtungen verwendet, in Freizeitparks, in subplanetarischen Kavernen.
    Die Mehrzahl der eingesetzten Kunstsonnen betreiben einen kontrollierten Kernfusionsprozess, dessen Ausstoß von elektromagnetischer Strahlung und thermischer Energie vergleichsweise eng begrenzte Räume versorgt. Nur die Großanlagen wie beim Mars haben eine höhere Leistung.«
    Ybarri fuhr sich durch ihr dichtes dunkles Haar. »In welchem Zeitraum könnten wir die notwendige Anzahl an großen Kunstsonnen für die inneren Planeten herstellen?«
    LAOTSE sagte: »Allein auf Terra existieren fünf Produktionsstätten für Kunstsonnen. Zwei von ihnen arbeiten für die Flotte, drei weitere privat. Die neueste gehört zum Sykonpha und hat den regulären Betrieb noch nicht aufgenommen. Hinzu kommen die Fabriken auf Luna und einige weitere auf dem Mars.«
    »Und der Zeitfaktor?«
    »Ist das Hauptproblem, nicht die Herstellung an sich. Von Unwägbarkeiten wie den diversen Phänomenen mal ganz zu schweigen.«
    Bull ahnte, dass Ybarri kurz die Augen schloss. Die Übertragung war schlechter geworden. Die Gesichter im Hologramm ähnelten fadenscheinigen Gespenstern.
    Ihm war dennoch klar, woran Ybarri denken würde. Es waren vermutlich dieselben Visionen, die nun ihn plagten: Er sah vor seinem inneren Auge Terra, Venus und Mars zu Hundertsonnenwelten mutieren. Er sah Kränze von künstlichen Sonnen am Himmel, neuartige Konstellationen, neue Dämmerungen, neue Mittage. Die Vision hatte etwas Atemberaubendes.
    Anders als die meisten Terraner hatte er die Hundertsonnenwelt der Posbis besucht. Der abgeschiedene Planet, über den sich ein Diadem von zweihundert Miniatursternen zog, hatte ihm immer imponiert.
    Und dann war da der Sprung durch den Sol-Kobold-Sonnentransmitter gewesen – zur Vorbereitung hatte die Platzierung eines Pulks von 32 Kunstsonnen gehört, für den Fall, dass die Erde nach dem Sprung durch den Transmitter an einen Ort geriet, der weit von der nächsten Sonne entfernt war. Ihre Emissionen hatten die Erde mit der gleichen Strahlkraft versorgt, die die Erde sonst von ihrem natürlichen Zentralgestirn empfing.
    So praktikabel die technische Lösung war, so enttäuschend war die zeitliche Perspektive.
    LAOTSE meldete, dass in den wenigen Tagen, die unter ungünstigen Umständen blieben, nicht ausreichend Kunstsonnen platziert werden konnten, die ihr das biologische
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