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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes
Autoren: Perry Rhodan
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Kraft
verließ Seymour, und er taumelte, fing sich wieder, beherrschte
sich und ging noch zehn Meter weiter.
    Dann fiel er zu Boden.
    Er fing sich im letzten Moment, bohrte seine Hände in den
heißen Sand und stützte sich wieder hoch, sank abermals
nieder. Er war — das erkannte er während einer langen,
angsterfüllten Minute — am Ende seiner Kräfte.
    Er drehte sich auf den Rücken und sah mit Augen, vor denen es
flimmerte, vor denen sich vielfarbige Bänder, Streifen und
dunkle Balken ineinander verflochten, deren Netzhäute
schmerzten, als habe man Säure darübergeträufelt, sah
mit diesen Augen hinauf in die Schwärze, die ständig
intensiver wurde. Seymour schloß die Augen und genoß für
lange Minuten das Dunkel. Es war gnädig und gefährlich
zugleich; gefährlich, weil er schlafen wollte — schlafen
mußte. Dann öffnete er die Augen wieder und sah den
Himmel. Sterne erschienen, als schalte man in weiter Ferne Batterien
von Lampen an. Der bekannte Ast der fremden Galaxis bildete sich
heraus, die ebenfalls bekannte Dunkelwolke mit den hellen zerzausten
Rändern und dem purpurnen Schimmer dahinter, farbverändert
durch die Lufthülle, die heiße Luft Poongahburras.
    Seymour atmete mehrere Male tief ein und aus, dann wälzte er
sich auf den Bauch, fühlte einen langen Moment die Schmerzen der
verbrannten Haut und wußte, daß ihn dieser Schmerz davor
bewahrte, unvernünftig zu werden.
    Eine Willensanstrengung brachte ihn dazu, sich aufzusetzen.
    Weiße Spiralen rotierten vor ihm, ihm war sterbensübel.
    Zitternde, schweißnasse Finger tasteten nach der Jacke. Sie
war vom Kopf gerollt und lag jetzt im

    Sand. Seymour befreite zwei der schwarzen Pillen aus dem Saum,
steckte sie in den Mund und versuchte, aus verdorrten Speicheldrüsen
Feuchtigkeit hervorzuzaubern. Es gelang ..., was ihm wieder bewies,
daß sein Zustand zu zwei Dritteln aus Illusionen bestand. Je
mehr von der Gelatine sich auflöste, desto besser fühlte
sich Seymour. Als er nur noch den metallischen, bitteren Geschmack
auf der Zunge fühlte, hatte er sich wieder erholt. Dazu kam, daß
ein sehr leichter Wind zu wehen begann. Er trocknete binnen kurzer
Zeit den Schweiß ab. Acht Uhr abends — terranische Zeit;
Schiffszeit.
    Sechs Stunden lang war er durch die Wüste marschiert.
    Seymour stand auf. Er klammerte sich an sein Ziel, kam auf die
Beine und fühlte die Anzeichen eines Muskelkrampfes, massierte
seine Waden und ging langsam weiter. Jetzt konnte er sich nach den
Sternen orientieren. Er ging und ging ...
    Die Nacht verstrich. Es wurde empfindlich kalt; ihn fröstelte.
Durch beschleunigte Gangart versuchte er, sich warmzuhalten. Er zog
die Jacke an und zog die Magnetsäume zu, die Sonnenblende schob
er in die Stirn. Das Gewicht der Waffe drückte ihn auf einer
Seite herunter; der Stahl schien an ihm zu zerren . ..
Einbildungldadite er verzweifelt, nahm dann aber die weichen Riemen
der Waffentasche ab und hängte sie sich um den Hals.
    In dieser Nacht schaffte er noch vierunddreißig Kilometer,
dann brach er endgültig zusammen. Es geschah dies in der Nähe
einer Gruppe von rätselhaften Pflanzen. Während Seymour
taumelte, hin und her schwankte wie ein sturmbewegter Baum, erfaßte
er ein letztes Mal die Umgebung. Die weiße Sichel eines
zunehmenden Mondes schien am Himmel zu tanzen; sie warf ein
zitterndes Licht auf alles.
    Spuren verliefen im Sand.
    Spuren? Sie sahen aus, als ob hier Tiere gegangen wären. Ein
fester, eingetretener Pfad, nicht breiter als zwei ausgestreckte
Arme. Und am Rand dieses künstlichen Weges wuchsen Dinge, die
aussahen wie Büsche aus Stahl. Seymour ging mit kleinen,
zögernden Schritten näher, sah, daß es mannshohe
Gewächse waren, die an wachsende Kristalle aus dunkelblauem
Material erinnerten. Es waren Stäbe, die an der Spitze kleine,
weiße Kugeln trugen, aus denen wieder Stäbe wuchsen, die
wiederum in Kugeln ausliefen ... und so fort.
    Seymour ging um die Gruppe herum, drang dann zwischen zwei der
nachgiebigen Pflanzengruppen ein und wurde bewußtlos. Er lag
da, als habe ihn ein riesiger Hammer zu Boden geschmettert, und die
Nacht verging ganz langsam. Unmerklich dämmerte ein Streifen am
Horizont, Sekunden später flammte der Himmel auf; die Sonne
Norvyah erschien und badete die Wüste in ihr unbarmherziges
Licht.
    Zwischen den Pflanzen lag eine verkrümmte Gestalt.
    Es war Vormittag, als Seymour wieder erwachte. Die Erschöpfung
hatte sich etwas gelegt — der Schmerz der verbrannten Haut
hatte
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