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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg
Autoren: Leo Lukas
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wirbelten durch die Luft. Mit Hieben und Tritten schaltete sie zwei der Nodronen aus und drängte den dritten zurück in den Hangar. Dann hechtete sie zur Seite.
    »Schieß, Perry!«, rief sie.
    Er schoss.
    Die TLD-Agentin rollte sich ab, kam wieder hoch und hämmerte gegen den Knopf, der den Schließmechanismus des Schotts betätigte. Perry ließ den Finger am Auslöser, bis der Zugang zum Hangar wieder verriegelt war.
    In der Ferne verloren sich die Schritte des Kapitäns.
    Rhythmisch flackernde Warnlichter tauchten den Gang in ein gespenstisches Blau.
    »Die Linearetappe wird soeben beendet«, teilte die sonore Stimme des Bordrechners mit. »Wiedereintritt in den Normalraum in zehn, neun ...«
     
    » ... sieben, sechs, fünf ...«
    Reginald Bulls Finger trommelten auf das Kommandopult. Die Rücksturz-Sequenz ließ sich, einmal gestartet, nicht mehr anhalten. Wo in aller Welt blieben Perry und Fran? Ihnen musste etwas zugestoßen sein, sonst wären sie längst zurück gewesen. Sie wussten schließlich, dass er sie brauchte, wenn er eine neue Etappe einleiten sollte.
    Ohne Hilfe konnte er das nicht bewerkstelligen. Normalerweise wurde dieses Schiff von mindestens drei Astronauten geflogen, einem Piloten, einem Navigator und einem Orter.
    Dazu kamen bei kniffligeren Manövern ein bis zwei Bordingenieure und im Verteidigungsfall ein Waffenmeister.
    Er aber war allein. Selbst für einen Notsprung ins Ungewisse würde er mindestens eine weitere Person benötigen, schon wegen der räumlichen Distanz zwischen dem Steuerpult und den Holokuben der Navigationsstation.
    » ... drei, zwei, eins - Rücksturz!«
    Abrupt erlosch das rotgraue Wabern auf dem Panoramaschirm. Aus der Schwärze entstand ein Sternenhimmel, in dessen Vordergrund sich das System einer orangen Sonne befand. Die Anordnung der schematisch dargestellten Planetenbahnen kam Bull vage bekannt vor, doch ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Perrys Stimme dröhnte aus allen Lautsprechern. »Alarm! Einer der Gefangenen ist ausgebrochen, vermutlich der Kapitän. Er bewegt sich irgendwo im Schiff. Wir verfolgen ihn. Höchste Vorsicht ist geboten, er wirkt zum Letzten entschlossen. Ich wiederhole: Alarm! Einer der Gefangenen .«
    Mit Perry und Fran war also vorerst nicht zu rechnen. Ob er wollte oder nicht, Bully musste allein zu Recht kommen. Was ein Ding der Unmöglichkeit war. Außer .
    »Quart! Quart Homphé!«, rief er zur Galerie hoch.
    Aber der Künstler war in seinem Schalensessel zusammengesackt. Er schnarchte. Bei der Betrachtung des Linearraums eingepennt .! Bull stieß einen Fluch aus. Er ergriff wahllos eines der Geräte in dem historischen Werkzeuggürtel, den er um die Hüfte trug, und warf es wütend nach Homphé.
    Das Werkzeugteil, eine quaderförmige Messapparatur, traf den Glatzkopf am Ohr. Er schreckte hoch. »Was ...?«
    »Beweg deinen Fettarsch hier herunter, aber dalli!«, brüllte Bull. »Keine Widerrede, hopp-hopp!«
    Homphé war so verdattert, dass er unverzüglich gehorchte. Auf den Stufen strauchelte er, fing sich mit Mühe. »Aber ... ich kann nicht ...«, stammelte er.
    »Doch, du kannst. Hierher, Quart. Du tust genau das, was ich sage, und nichts sonst, verstanden?«
    »Mir ist der Fuß eingeschlafen«, jammerte der Dickwanst. »Und ich hab furchtbare Migräne ...«
    »Und du redest ab sofort nur noch, wenn du gefragt wirst. Kapiert?«
    Quart nickte eingeschüchtert. Bully stellte ihn vors Steuerpult und positionierte sich selbst so, dass er notfalls Navigations- und Orterstation bedienen konnte.
    »Wenn es sein muss, Meister Homphé, wirst du diesen Kahn fliegen«, knurrte Reginald Bull grimmig. »Und ich werde dir sagen, wie.«
    Quarts große, fleischige Hände nestelten zitternd an der Brille, die vor seinem Bauch baumelte. »Das gibt ein Unglück«, winselte er.
    Er sollte Recht behalten.
    Wenige Sekunden später materialisierten die Sternenkreuzer der Nodronen.

Kapitel 2
    Wein und Kopfschmerzen
     
    Heute ist der 22. Juni 1329 + E09, schrieb Shim Caratech in ihr Tagebuch: Der Wahnsinn geht weiter. Und ich stecke mittendrin! Kann es selbst kaum glauben.
    Die zu Hause werden Augen machen, wenn ich das erzähle. Die Spucke wird ihnen wegbleiben! Kundin, der alte Angeber, wird sooo klein sein. Kleiner als ein neugeborener Siganese. Zwei Zentimeter mit Hut, hehe. Gegen dieses MegaAbenteuer sind seine Urlaubsgeschichten der reinste Baby-Kram.
    Soso, Herr Knudin behauptet, er hätte mit eigenen Augen den arkonidischen Imperator
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