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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
Autoren: Julie Kagawa
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Königin mich mit einem raubtierhaften Lächeln gemustert und mich dann mit dem Kommentar entlassen, dass sie unter vier Augen mit ihrem Sohn zu sprechen wünsche, aber bald nach mir schicken würde. Natürlich war »bald« im Feenland ein sehr dehnbarer Begriff und so hatte ich seitdem wie auf glühenden Kohlen gesessen und darauf gewartet, dass Mab sich an mich erinnerte.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch Ash zum letzten Mal gesehen.
    Bei dem Gedanken an Ash flatterten Schmetterlinge in meinem Bauch und ich erinnerte mich daran, wie viel sich geändert hatte. Als ich auf der Suche nach meinem entführten Bruder das erste Mal ins Feenland gekommen war, war Ash mein Feind gewesen – der kühle, gefährliche Sohn von Mab, der Königin des Dunklen Hofes. Als zwischen den beiden Höfen Krieg auszubrechen drohte, schickte Mab Ash los, um mich gefangen zu nehmen, da sie hoffte, mich als Druckmittel gegen meinen Vater, König Oberon, einsetzen zu können. Doch da ich meinen Bruder retten wollte, ging ich in meiner Notlage einen Handel mit dem Winterprinzen ein: Wenn er mir half, Ethan zu befreien, würde ich widerstandslos mit ihm an den Dunklen Hof kommen. Zu diesem Zeitpunkt war es ein Akt der Verzweiflung. Ich brauchte jede Hilfe, die ich kriegen konnte, um dem Eisernen König entgegenzutreten und meinen Bruder zu retten. Doch irgendwann, während wir uns durch dieses verfluchte Ödland aus Staub und Eisen schlugen und ich Ash dabei zusehen musste, wie er gegen dieses Reich ankämpfte, das sein innerstes Wesen vergiftete, erkannte ich, dass ich mich in ihn verliebt hatte.
    Ash hatte mich dorthin gebracht, aber seine Begegnung mit Machina hätte er beinahe nicht überlebt. Der König der Eisernen Feen war unfassbar stark, fast unbesiegbar. Doch entgegen allen Erwartungen gelang es mir irgendwie, Machina zu besiegen, meinen Bruder zu retten und ihn nach Hause zu bringen.
    Ash kam noch in derselben Nacht, um mich zu holen, wie wir es vereinbart hatten. Es war an der Zeit, dass ich meinen Teil der Abmachung erfüllte. Also verließ ich erneut meine Familie und folgte Ash nach Tir Na Nog, ins Land des Winters.
    Es war kalt auf der Reise durch Tir Na Nog, dunkel und furchterregend. Selbst mit dem Winterprinzen an meiner Seite war das Feenland nach wie vor wild und nicht besonders gastfreundlich, besonders gegenüber Menschen. Ash war der perfekte Bodyguard – gefährlich, wachsam und Schutz bietend –, aber manchmal wirkte er seltsam distanziert und abgelenkt. Je weiter wir in das Winterreich vordrangen, desto mehr zog er sich zurück und verschloss sich vor mir und der Welt. Und er weigerte sich, mir den Grund dafür zu nennen.
    In der letzten Nacht unserer Reise wurden wir angegriffen. Ein riesiger Wolf, von Oberon geschickt, spürte uns auf, um Ash zu töten und mich an den Sommerhof zurückzubringen. Wir konnten ihm entkommen. Aber Ash war verwundet worden, als er gegen die Kreatur kämpfte, und deshalb suchten wir Zuflucht in einer verlassenen Eishöhle, um uns auszuruhen und seine Wunden zu versorgen.
    Er schwieg, während ich den behelfsmäßigen Verband um seinen Arm wickelte, aber ich spürte seinen Blick auf mir, als ich ihn verknotete. Ich ließ seinen Arm los, sah auf und direkt in seine silbrigen Augen. Ash blinzelte bedächtig und musterte mich mit diesem Blick, der verriet, dass
er mich zu verstehen versuchte. Ich wartete ab und hoffte, dass er mir endlich einen gewissen Einblick in seine plötzliche Unnahbarkeit gewähren würde.
    »Warum bist du nicht weggelaufen?«, fragte er schließlich leise. »Wenn dieses Ding mich getötet hätte, hättest du nicht mit mir nach Tir Na Nog kommen müssen. Du wärst frei gewesen.«
    Ich sah ihn böse an.
    »Ich habe unserem Handel genauso zugestimmt wie du«, murmelte ich und zog mit einem heftigen Ruck den Knoten des Verbands fest, aber Ash ächzte nicht einmal. Jetzt kochte ich vor Wut und funkelte ihn zornig an. »Was denn, hast du gedacht, nur weil ich ein Mensch bin, würde ich mich drücken? Ich wusste, worauf ich mich einlasse, und ich werde meinen Teil unserer Vereinbarung erfüllen, egal, was passiert. Und wenn du glaubst, ich würde dich einfach zurücklassen, nur damit ich Mab nicht gegenübertreten muss, kennst du mich kein bisschen.«
    »Gerade weil du ein Mensch bist«, fuhr Ash mit derselben ruhigen Stimme fort und hielt meinem Blick stand, »hast du eine taktisch günstige Gelegenheit verstreichen lassen. Eine Winterfee an deiner Stelle wäre nicht
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