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Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Titel: Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
Autoren: Wim Vandemaan
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gewandt.
    Keine fünf Prozent hatte der Rechner ihrer Vermutung gegeben.
    »Aber jede Wahrscheinlichkeit über null heißt: möglich!«, hatte sie eingewendet.
    Der Schiffsrechner hatte sich gemeldet, eine Erwiderung versucht. Aber ihre Stimme war

unmoduliert gewesen, ein bloßes Heulen und Jaulen.
    Aus, hatte Dorksteiger gedacht. Die Hyperenergien hatten ihn ruiniert. Das Schiff würde

ihrer Kontrolle - und damit der Kontrolle durch Fyrt und seine Orkivar - entgleiten.
    Sie hatte nach Fyrt gerufen.
    Sie hatte gesehen, wie Fyrt einen Kurs programmierte.
    »Was tust du?« Trochavams Stimme.
    »Ich versuche, die VOSTAR auf dem Planetoiden zu landen. Im Schutz der Blase.«
    Dorksteiger hatte die Blase selbst mit den Hypertastern der VOSTAR ausgelotet: eine mehrere

Hundert Kilometer durchmessende Sphäre, auf die die Hyperraumenergien keinen Zugriff hatten.
    Fyrt hat recht, hatte sie gedacht. Wir müssen landen, in der Blase Schutz suchen.

Dort, wo der Hypersturm, oder was immer die VOSTAR attackiert, keine Macht hat. Unsere letzte

Chance.
    Alle anderen Schlachtlichter im Raumkontext des Planetoiden waren ja abgezogen worden. Niemand

konnte der VOSTAR Hilfe leisten. Sie war auf sich allein gestellt.
    Dorksteiger hastete durch die teilweise demolierten, teilweise deformierten Korridore des

DC-Schlachtlichtes. Sie bezweifelte, dass ein größeres Schiff der Vatrox, selbst ein

DZ-Schlachtlicht oder ein Schlachtturm, eine Chance gegen dieses hyperphysikalische Chaos gehabt

hätte. Eine Flucht durch die rasenden Kräfte des Orkans - oder der Attacke - war für die

bedeutend kleinere VOSTAR undenkbar.
    Das Schiff hatte zu beben begonnen, zu vibrieren. Für Sekundenbruchteile setzte die

Schwerkraft aus oder erhöhte sich schlagartig, sodass Fyrt und sie ins Wanken kamen. Die

Zerstörung brach sich immer mehr Bahn. Sie riss die Hülle aus aufgeladener Formenergie ein, sie

flutete das Schiff, aber nicht nur von außen.
    Es war, als hätten sich im Inneren des Schlachtlichtes geheime Brunnen aufgetan, aus denen

sich fremdartige Energien ergossen, unberechenbare Kräfte, die aus dem Hyperraum

herüberfluteten.
    »Was für ein Hypersturm ist das?«, hörte sie sich rufen. Ihre Stimme klang empört. »Wir werden

angegriffen!«
    Fyrt Byrask antwortete nicht, rannte nur und winkte ihr, ihm weiter zu folgen. Er hatte wieder

recht - und es gefiel ihr nicht, wenn er recht hatte. Er hatte recht, ihr nicht zu antworten,

denn was machte es für einen Unterschied, ob der Sturm einen natürlichen Ursprung hatte oder ob

irgendwer derartige Kräfte entfesseln, bündeln und gegen ein Schlachtlicht richten konnte?
    Sie rannten.
    Wohin?
    Zu den Rettungsbooten?
    Wohl kaum.
    In den Hangars wogte die schiere Hyperenergie. Kein Platz mehr für Lebende. Kein Platz für

Materie. Ein turbulentes, brausendes, saugendes Nirgend.
    Sie rannten nicht in Richtung der Schiffsperipherie. Es wäre ein kürzerer Weg gewesen. Die

Zentrale der Schiffsführung befand sich nicht in der geometrischen Mitte des Schlachtlichts, sie

lag exzentrisch, irgendwo zwischen der Hülle und dem energetischen Lebensstrang des Schiffes, wo

die Hyperenergiewandler, die Kernstabilisatoren für aufgeladene Formenergie und der Raumwandler

mit den Hypermodulatoren zusammenwirkten.
    Eine ihr selbst unbegreifliche Ruhe ergriff Sichu Dorksteiger. Alle Angst war der Ator

abhanden gekommen. Sie lief, sie atmete die von Hitze flimmernden Gase, sie hörte das Pfeifen der

Lungen im geschlossenen Helm, das Stakkato ihrer Schritte auf dem Gang, aber sie nahm dieses

Sammelsurium ihrer Sinne aus einer eigenartigen Entrückung wahr.
    Es ging sie nichts mehr an. Ihr Leben war vorüber. Ihr Bewusstsein hinkte dieser Tatsache nur

ein wenig hinterher.
    Mit einem unwirklichen Heulen sprangen tief im Leib des Schiffes die Hypermodulatoren wieder

an. Hatte Autoreparatur sie noch einmal betriebsbereit machen können?
    Dorksteiger überschlug das Datenmaterial, das ihr im Gedächtnis geblieben war. Sie sah die

hyperkristallinen Wandelkerne in Flammen stehen, in realen wie imaginären. Die materielle Matrix

verbrannte; die chaotische Erschütterung des hyperdimensionalen Gitters ließ das sichtbare

Äquivalent wabern, flackern, in flammenähnlichen Eruptionen verpuffen, verwehen.
    Irgendetwas in ihr hoffte weiterhin, dass die niederen Steuerroutinen noch dem Kurs folgten,

den Fyrt einprogrammiert hatte. Auf die Mithilfe des Schiffrechners war
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