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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Sie müssen doch gewusst haben, dass Sie damit nicht durchkommen können. Das hat dem Museum ernsthaften Schaden zugefügt und meine Arbeit erheblich erschwert.«
    Darling nahm nie ein Blatt vor den Mund, und Collopy rief sich ins Gedächtnis, dass diese unverblümte Offenheit genauder Grund war, weshalb das Museum ihr vierhundert Dollar die Stunde zahlte. Er hob die Hand. »Vollkommen richtig. Aber diese Entwicklung habe ich nicht einmal in meinen schlimmsten Albträumen vorausgesehen – die Entdeckung, dass unsere Diamanten zu …« Seine Stimme versagte; er konnte nicht weitersprechen. Seine Zuhörer wechselten ver legen die Sitzposition.
    Collopy fing noch einmal an. »Wir müssen handeln. Wir müssen reagieren. Deshalb habe ich diese Besprechung anberaumt.«
    Als er innehielt, hörte Collopy gedämpften Lärm vom Museum Drive heraufdringen – die Rufe einer wach senden Demonstrantenschar, dazwischen Polizeisirenen und Megaphone.
    Rocco ergriff das Wort. »Die Telefone in meinem Büro stehen nicht mehr still. Es ist jetzt neun Uhr, und ich glaube, dass wir bis zehn, allerspätestens bis elf, eine offizielle Erklärung abgeben müssen. Die Leute sind außer sich. So was habe ich in meiner gesamten PR-Laufbahn noch nicht erlebt.«
    Menzies rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, fuhr sich glättend über sein silbergraues Haar. »Darf ich einen Vorschlag machen?«
    Collopy nickte. »Bitte, Hugo.«
    Menzies räusperte sich, der Blick seiner tiefblauen Augen huschte zum Fenster und zurück zu Collopy. »Als Erstes müssen wir uns klarmachen, Frederick, dass sich an dieser Katastrophe nichts mehr drehen lässt. Hören Sie sich die aufgebrachte Menge da draußen an – die Tatsache, dass wir auch nur daran gedacht haben, einen derartigen Verlust zu vertuschen, treibt die Leute auf die Barrikaden. Nein. Wir müssen offen und ehrlich zugeben, was passiert ist. Unseren Fehler eingestehen. Ohne Beschönigungen.« Er schaute Rocco an. »Das ist mein erster Punkt, und ich hoffe, darin sind wir uns alle einig.«
    Collopy nickte erneut. »Und Ihr zweiter?«
    Menzies beugte sich leicht nach vorn. »Es reicht nicht, einfach zu reagieren. Wir müssen in die
Offensive
gehen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wir müssen irgendetwas Tolles auf die Beine stellen. Eine sensationelle Ankündigung machen, irgendetwas tun, das New York City und die Welt daran erinnert, dass wir trotz allem ein großartiges Museum sind. Vielleicht eine wissenschaftliche Expedition starten oder irgendein außergewöhnliches Forschungsprojekt initiieren.«
    »Wird man das nicht sofort als Ablenkungsmanöver durchschauen?«, fragte Rocco.
    »Vielleicht. Aber die Stimmen der Kritiker werden nach ein oder zwei Tagen verstummen, und dann haben wir die Möglichkeit, wieder auf uns aufmerksam zu machen und für positive Publicity zu sorgen.«
    »Was für eine Art von Projekt schwebt Ihnen denn da vor?«, fragte Collopy.
    »So weit habe ich noch nicht gedacht.«
    Rocco nickte bedächtig. »Vielleicht würde es funktionieren. Wir könnten das Ereignis mit einem Galaempfang, nur für die Crème de la Crème, verbinden, es zu
dem
gesellschaftlichen Ereignis der Saison machen. Das wird die Journaille und die Politiker zum Schweigen bringen, weil sie natürlich eine Einladung haben wollen.«
    »Klingt vielversprechend«, erklärte Collopy.
    Nach kurzem Zögern sagte Darling: »Das ist eine schöne Theorie. Alles, was uns fehlt, ist die Expedition, das Ereignis oder was auch immer.«
    In diesem Augenblick summte Collopys Gegensprechanlage. Verärgert drückte er den Knopf.
    »Mrs. Surd, wir wollen nicht gestört werden.«
    »Gewiss, Dr. Collopy, aber … also, das hier ist äußerst ungewöhnlich.«
    »Jetzt nicht.«
    »Es erfordert eine sofortige Antwort.«
    Collopy seufzte. »Kann es nicht zehn Minuten warten, Himmelherrgott noch mal?«
    »Es handelt sich um eine telegrafische Banküberweisung, eine Spende von zehn Millionen Euro für …«
    »Eine Spende von zehn Millionen Euro? Her damit.«
    Mrs. Surd, ebenso tüchtig wie rundlich, kam mit einem Schriftstück herein.
    »Entschuldigen Sie mich einen Moment.« Collopy schnappte sich das Schriftstück. »Von wem ist es, und wo muss ich unterschreiben?«
    »Es ist von Comte Thierry de Cahors. Er spendet dem Museum zehn Millionen Euro, mit denen das Grab des Senef restauriert und wieder eröffnet werden soll.«
    »Das Grab des Senef? Was zum Teufel ist das?« Collopy schleuderte das Schriftstück auf den Schreibtisch.
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