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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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Waldboden absuchen würden. Deren lange Stangen reichten bis auf den Boden. Einer stand mit einem Koffer bereit, der unter anderem eine kleine, flexible Kamera enthielt, mit der sie unter das Boot schauen konnten, ohne es zu bewegen.
    Nachdem alle SEK’ler den Wald verlassen hatten, machten sich die beiden Männer mit den Detektoren an die Arbeit. Sie schritten mit kreisenden Bewegungen der Sonden den Boden ab. Nachdem sie einen schmalen Korridor bis zum Boot als sicher gemeldet hatte, kam der Mann mit dem Koffer zum Einsatz.
    Mit schnellen Bewegungen öffnete er ihn und schaltete den Bildschirm des Endoskops ein. Am Ende eines langen, flexiblen Armes befanden sich eine Kamera und eine helle LED-Leuchte. Vorsichtig machte er ein kleines Loch unter dem Bootsrumpf und führte die Kamera hindurch. Sofort hatte er ein detailliertes Bild auf dem Monitor vor sich.
    Er sah Kleidung, eine Hose.
    „ Eine Person“, rief er seinen Kollegen zu, „Reglos!“
    Die Kamera rutschte in einen anderen Winkel. Das Weitwinkel verzerrte die Proportionen. Ein Gesicht tauchte im Blickfeld auf. Hell zeichnete es sich gegen das Grün des Bootes und Braun des Waldbodens ab.
    Doch dann stockte dem Mann der Atem. Er schob die Kamera näher an das Gesicht heran. Er musste sicher sein.
    Kein Zweifel.
    Er sah eine Handgranate, die dem Mann mit Klebeband am Kopf befestigt war.
    „ Handgranate!“, meldete der Mann.
    *
    Um elf Uhr hatte Lacro seinen Flug gebucht. Er würde nach Paris fliegen. Das war zwar nicht seine erste Wahl, doch fiel dieses Ziel am Wenigsten auf. Von dort aus, konnte er sich direkt um einen Anschlussflug bemühen, um sich wieder nach Nordafrika abzusetzen. Er musste damit rechnen, dass auch international nach ihm gefahndet werden würde. Daher war die Verkleidung als Angehöriger der französischen Seestreitkräfte perfekt gewählt. Er hatte noch eine Dreiviertelstunde Zeit bis zum Boarding. Vor ihm lag nur noch die Passagierkontrolle.
    In der Reihe warteten noch zwei Reisende, um vor ihm durch die Passagierkontrolle zu gehen. Sein Gepäck war unauffällig, das wusste er. Also machte er sich keine Gedanken. Der junge Mann vor ihm legte seine Uhr und seinen Gürtel in die Plastikkiste. Der Luftsicherheitsassistent hinter der GPA betrachtete die Kiste samt Inhalt auf seinem Bildschirm. Dann schob sich der Mann durch die Torsonde. Es fing an zu klingeln. Der Mann schaute ungläubig.
    „ Ich habe doch alles aus den Taschen genommen“, sagte er und hob entschuldigend die Arme. Der Luftsicherheitsassistent ließ ihn erneut durch die Torsonde gehen.
    „ Kann mal passieren, dass die spinnt“, erklärte er.
    Lacro beobachtete das Spiel mit einem gewissen Amüsement. Wieder ertönte der Klingelton. Diesmal hatte der zweite Assistent ein Einsehen und forderte den Mann auf, zu ihm zu kommen und die Arme seitlich von Körper zu strecken. Er tastete den jungen Mann ab. Ließ die Handsonde über die Kleidung gleiten und folgte ihr mit der Hand. Auf Höhe des Hosenreißverschlusses des Mannes piepte die Sonde.
    „ Intimpiercing?“, fragte der Assistent.
    Der junge Mann lief puterrot an. Er nickte. „Muss ich mich jetzt hier ausziehen?“, fragte er und sah sich verschämt um.
    „ Nein, nicht hier. Dafür haben wir eine spezielle Kabine. Wenn Sie bitte dort rechts herübergehen würden.“
    Er wies mit der linken Hand auf einen Verschlag. Der junge Mann kämpfte weiter mit seiner Gesichtsfarbe und verschwand kurz drauf hinter einem Vorhang.
    Lacro nahm seinen Gürtel ab und legte Portemonnaie und einen teuren Kugelschreiber in die Plastikkiste. Er fasste die Revers seiner Uniformjacke an und hob sie hoch. Dazu machte er ein fragendes Gesicht. Die Abzeichen, die er auf seiner linken Brust trug, könnten den Alarm auslösen.
    Der Assistent hinter der GPA nickte, Lacro zog seine Uniformjacke aus und schob die Plastikkiste in die GPA hinein. Die Bleilamellen bogen sich hoch und schon fuhr die Kiste in die Röntgenanlage.
    Dann durfte auch er durch die Torsonde schreiten. Auch bei ihm klingelte es. Lacro blieb ruhig. Er zeigte auf seine Schuhe. Der zweite Luftsicherheitsassistent stand mit gekreuzten Armen vor ihm und deutete an, dass er die Schuhe ausziehen sollte. Die Handsonde hielt er in der rechten Hand und schlug sich damit auf den Schuh. Lacro zog die Schuhe aus und schritt erneut durch die Sonde, die ihm nicht den Gefallen tat, zu schweigen.
    „ Je ne sais pas“, sagte er und hob die Handflächen hoch. Unschuldsmine.
    Der
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