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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Autoren: Nick Zachries
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also - was liegt da näher, als uns an diesem besonderen Tag so zu kleiden, wie wir es am liebsten mögen ... bitte, Nick! Und dazu Hemd, Krawatte und dafür ein richtig schickes Jackett ... das kann doch dann da für ein bisschen mehr kosten!"
    Das hat er dann auch gemacht. Sich ein absolutes Edel-Teil gekauft.
    „Runtergesetzt", sagte er, „stell dir vor, ein Jackett für 799 Euro! Und jetzt bloß noch 499! Mir ist richtig schlecht geworden, als ich den Keller-Scheck über den Tresen schob, mannomann ..." Es steht ihm verdammt gut. Er sieht darin richtig teuer aus. Wie ein Model aus Mailand.
    „Du siehst aus, als könnte ich mir dich nicht mehr leisten", sage ich, als ich ihm die Krawatte binde, weil er's immer nicht hinkriegt. Er sieht mich groß an und schluckt. Nanu, kein frecher Spruch?
    „Na, aufgeregt?", frage ich ihn.
    „Ja", sagt er leise, „ganz schön ... du etwa nicht?"
    „Doch", sage ich, „genauso ..."
    Katharina trägt einen superkurzen Mini und ein dazu passendes Jäckchen, Patrick ein Jackett zur Jeans, genau wie Christoph und Ben.
    Lily hat ein neues Kleid. Aus dem alten ist sie sowieso rausgewachsen.
    Diesmal waren Nick und ich mit ihr einkaufen und am Ende eines anstrengenden Tages hatten wir es endlich gefunden. Weinrot, da stören auch die etwaigen Flecken von roter Grütze nicht so.
    Aber Blumen braucht sie nicht zu streuen, weil wir gleich nach der Trauung abhauen.
    Also nach der dritten Trauung, der von Mats und Andreas, wo wir beide als Trauzeugen fungieren. Den Anfang machen unsere Frauen von nebenan, Anja und Doris.
    „Ladies first ", hatte Nick galant vorgeschlagen, als wir an einem feuchtfröhlichen und
    kalorienreichen Abend zu sechst alles besprachen. (Überhaupt, das war ein erfolgreicher Tag gewesen, denn am Nachmittag hatten wir schon in gemeinsamer Aktion Oppermanns überflüssigen Jägerzaun entfernt und nun sehen unsere Grundstücke sehr viel netter und großzügiger aus) „Fertig?"
    Ich stehe auf dem Flur, Nick kommt aus dem Bad.
    „Ich muss mir noch mal was ins Haar machen, mich regt diese vordere Strähne auf, hat er vor fünf Minuten genervt gesagt. Er ist total nervös. Seit kurz nach sechs schleicht er schon unruhig herum.
     
     
    „Was ist los?", fragte ich ihn heute Morgen, als er wieder leise ins Schlafzimmer kam.
    „Ich kann nicht mehr schlafen", sagte er, „ich dachte, ich muss mal..."
    Es dauerte tatsächlich ein Weilchen, bis ich ihn so weit hatte, dass er völlig entspannt war...
    Vorm Frühstück durchsuchte er erneut unseren Schrank. (In letzter Zeit hatte er das in regelmäßigen Abständen immer wieder getan)
    „Echt! Meine Lieblings-T-Shirts sind weg! Seit Wochen! Außerdem fehlen mir auch diverse Unterhosen ... und du hast sie nicht im Schrank, Chris? Bist du sicher?"
    „Ey, Nick, ich hab' meine eigenen Unterhosen! Kann höchstens sein, dass die ein oder andere von Ben dabei ist ... was ist denn bloß los mit dem, Papa?"
    „Er heiratet heute ... deshalb ist er fertig", sagte ich, „komm', Schatz, lass die Sucherei... das findet sich schon wieder an!"
     
     
    Natürlich.
    Ich wusste, wo die Sachen waren.
    Ich hatte sie ja auch schließlich klammheimlich beiseitegeschafft für unsere Motorradboxen.
    Eben deshalb auch seine Lieblingsklamotten. So nach und nach habe ich ein Stück nach dem anderen aus dem Verkehr gezogen. Der arme Nick! Aber heute Abend wird er Bescheid wissen.
     
     
    „Kommt jetzt! Anja und Doris fahren auch schon los!", drängelt Katharina, die aus dem Fenster sieht.
    Ich fasse in meine Tasche. Hab' ich die Ringe? Ja. Alles da.
     
     
    Er hatte Hemmungen.
    „Meinst du wirklich? In 'nem stinknormalen Juwelier-Laden? Gibt's nicht auch so 'n Laden nur für Homos ?" „Spinn' nicht 'rum", sagte ich und zog ihn an der Hand hinein. Ein sehr distinguierter Verkäufer mit randloser Brille und exakt gestutztem Schnauzbart, Anzug und Krawatte lächelte uns entgegen. Wir trugen Jeans und unsere Jeans-Jacken. Es war ein schöner Tag im März - wie Frühling! Der korrekte Herr brauchte wirklich nur eine Sekunde länger als üblich, um zu begreifen, was wir wollten, aber dann hatte er sich wieder im Griff. „Ganz schmal und dezent", hatte ich gesagt. Wir entschieden uns für zwei Reife. Ganz schlicht in Weißgold. „Und das geht mit der Gravur bis spätestens 30.März?"
    „Selbstverständlich. Wir rufen Sie an!"
    Vor dem kleinen Rathaus in der Nachbargemeinde sind Freunde und Verwandte von Anja und Doris, die sie freudig
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