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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister
Autoren: Michael Scott
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Schwärze. Sophie ergriff seine Hand und wollte ihn zurückziehen, während er sich loszureißen versuchte. Sein Gesicht war zu einer hässlichen Fratze verzerrt. »Ich komme nicht zurück. Ich habe gesehen, was sie mit dir gemacht haben.«
    »Josh, sie haben dich reingelegt. Sie benutzen dich nur!«
    »Ich bin nicht derjenige, der hier benutzt wird«, zischte er. »Mach endlich die Augen auf. Die Flamels benutzen dich . Und das so lange, bis du völlig kaputt bist – genau so, wie sie es mit allen anderen auch gemacht haben.« Er schüttelte den Kopf. »Ich gehe. Dee und Virginia Dare brauchen mich. Du nicht.«
    »Und ob ich dich brauche. Ich komme mit.« Und anstatt weiter an Josh zu ziehen, schubste sie ihn, und gemeinsam stolperten sie ins Nichts.
    Es war keine Bewegung zu spüren.
    Da war gar nichts.
    Der einzige Fixpunkt in der Leere war Joshs warme Hand in ihrer.
    Sophie sah nichts, obwohl ihre Augen weit offen waren. Es war nichts zu hören, und als sie schrie, kam kein Laut aus ihrem Mund.
    Und obwohl dieser Zustand ewig anzuhalten schien, hätte er genauso gut nur einen einzigen Augenblick dauern können.
    Dann war da ein Lichtpunkt.
    Winzig.
    Ein stecknadelkopfgroßes Licht direkt vor ihnen. Fielen sie hinein oder kam es auf sie zu?
    Sie konnte wieder sehen.
    Sie sah Joshs entsetztes Gesicht und wusste, dass sie genauso dreinschaute. Er blickte sie an und für einen Moment war er wieder ihr Bruder. Doch dann wurden seine Züge hart und er schaute weg. Aber ihre Hand ließ er nicht los.
    Das Licht schluckte sie.
    Die Sinne funktionierten wieder. Schmerzhaft das Sehen, qualvoll das Hören. Steine und Geröll unter ihren Füßen, der strenge Geruch von Tieren, ein exotischer Geschmack im Mund.
    Sophie öffnete die Augen. Sie lag mit dem Gesicht im Gras. Unter ihr Blumen, die es auf der Erde, die sie kannte, nie gegeben hatte. Winzige Gebilde aus gesponnenem Glas und gehärtetem Harz.
    Als sie sich herumrollte, stellte sie fest, dass sie nicht allein waren. Sie knuffte ihren Bruder. »Wird Zeit, dass du aufwachst.«
    Vorsichtig öffnete er ein Auge und stöhnte. Als er begriff, was er da sah, war er mit einem Schlag hellwach und setzte sich kerzengerade auf. »Das ist …«
    »… eine fliegende Untertasse«, ergänzte sie.
    »Ein Vimana«, flüsterte Dee. »Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Leben noch mal eines sehe.« Er kniete im Gras und betrachtete den Flugapparat ehrfürchtig. Virginia Dare saß mit untergeschlagenen Beinen neben ihm. Ihre Flöte hielt sie locker in der Hand.
    Das Vimana landete. Die Luft war erfüllt von einem Unterschall-Dröhnen. Dann öffnete sich das Dach und ein Mann und eine Frau erschienen. Beide trugen weiße Keramikrüstungen, die mit grafischen Mustern und Hieroglyphen geschmückt waren. Fast hätte man die Zeichen für lateinische Buchstaben halten können. Das Paar war groß und schlank und die gebräunte Haut bildete einen starken Kontrast zu den Rüstungen. Das Haar der Frau war kurz geschoren, der Schädel des Mannes glatt rasiert. Sie hatten strahlend blaue Augen.
    Dee kauerte sich auf den Boden, ein Versuch, sich so klein wie möglich zu machen. »Meister«, flüsterte er. »Vergebt mir.«
    Das Paar ignorierte ihn. Es hatte nur Augen für die Zwillinge.
    »Sophie«, sagte der Mann.
    »Josh«, sagte die Frau.
    »Mom … Dad«, flüsterten die Zwillingen wie aus einem Mund.
    Das Paar verbeugte sich. »An diesem Ort nennt man uns Isis und Osiris. Willkommen auf Danu Talis, Kinder. Willkommen zu Hause.«

ANMERKUNGEN DES AUTORS

ZU VIMANAS
UND DER KUNST DES FLIEGENS
    Wie alles in dieser Reihe um Nicholas Flamel haben auch die Vimanas ihre Wurzeln in der Mythologie. Besonders häufig kommen sie in den alten mythologischen Texten Indiens vor. In dem mindestens 2500 Jahre alten Sanskrit-Epos Mahabharata (Die große Geschichte des Bharatas) findet sich eine detaillierte Beschreibung eines Vimanas. Es hatte einen Durchmesser von zwölf Cubits und vier stabile Räder. (Cubit war eine Maßeinheit, der die Länge des Unterarms vom Ellbogen bis zur Spitze des Zeigefingers zugrunde lag. 1 Cubit = 45,72 cm) Das berühmteste Vimana in der indischen Volksdichtung ist das Pushpaka-Vimana, der flugfähige Streitwagen des Gottes Kubera. Es heißt, er hätte ausgesehen wie eine »helle Wolke«.
    Obwohl fliegende Wagen, Scheiben und Teppiche in Mythen und Legenden aus aller Welt beschrieben werden, sind die Details in den indischen Epen sowohl kennzeichnend als auch
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